N64 Retro
Retro auf Nintendo 64
Turok 2 - Seeds of Evil, was noch vor dem eigentlichen Release des Erstlings Dinosaur Hunter angekündigt wurde, erschien 1998 auf dem N64 und ermöglichte es dem Spieler mithilfe des RAM Extention Packs die volle Auflösung aus seinem N64 heraus zu holen. Die meisten Spiele, die das RAM Extention Pack nicht nutzten, liefen nicht auf der hohen Auflösung und neigten dazu stark zu flimmern. Ich empfehle beim Spielen von Turok 2 auf dem N64 auf jedenfall das RAM Extention Pack, das die Grafik deutlich besser aussieht. Alternativ kann man das Spiel auch auf einem Windows PC spielen, ggf. kann man es auch auf einem Linux PC ausprobieren. Am PC ist die Grafik natürlich besser und ruckelfreier als auf dem N64.
Turok 2 spielt in der Moderne. Es gibt einen neuen Turok, also nicht wie im ersten Teil Tal' Set, sondern ihr spielt Joshua Fireseed, der die Welt vor dem bösen retten muss. Zu Beginn der wenigstens 14 Stunden langen Kampagne sehr ihr eine Zwischensequenz, in der eine Frau, die sich als Adon ausgibt und sagt, sie sei von den Ältesten des Verlorenen Landes, auch bekannt als Lazarus Konkordanz, entsandt worden um Joshua beim Kampf gegen das Böse - den Primagen - zu helfen. Dieser Primagen ist also der böse Obermotz, der die Welt zerstören will; deshalb ist es an der Zeit ihm gehörig in den Arsch zu treten. Der Primagen hat verschiedene Helfer um sich gescharrt, die alle außerirdischer Rasse sind. Die Purr-Lyn zum Beispiel auf die ihr im Level 3 stoßen werdet. Die Designer haben bei dem Spiel viel Kreativität bewiesen - vor allem beim Gegnerdesign wurde viel Einfallsreichtum gezeigt. Ihr werdet im Spiel vielen verschiedenen Gegnern gegenübertreten, darunter Spinnen, die aus dem vorgänger bekannten springenden Viehcher, die euch in Höhlen oft entgegengekommen sind, die auch im Nachfolger enthaltenen Fireborn - und ihr seht euch sogar den Oblivion gegenüber, die es als Hauptfeinde in den nächsten Teil geschafft haben.
Das Spiel ist in 6 Level geteilt, die ihr einzeln bereisen könnt. Einzig Level 1 müsst ihr am Anfang durchlaufen. Am Anfang scheint das Spiel noch ein normaler Shooter zu sein, weiter gegen Ende hin wird das Spiel aber schnell düsterer und geizt sehr mit Gesundheitspaketen, sodass mit Bedacht vorgegegangen werden muss um die nicht schlauen aber auch nicht dummen Gegner auszuschalten ohne selbst viele Gesundheitspunkte zu verlieren. So baut das Spiel gegen Ende eine Art Angst-Atmosphäre auf. In den sehr unterschiedlichen Leveln geht es einerseits darum die Aufträge, die von Adon gestellt werden, zu erfüllen - sonst könnt ihr das Level nicht wieder verlassen. Andererseits müsst ihr Schlüssel sammeln, damit ihr Zutritt zu den anderen Levels im Spiel erhaltet. Außerdem ist in jedem Level ein Primagen-Schlüssel zu finden, der dazu benötigt wird im Levelauswahlbereich den Weg zum Primagen frei zu machen. Diese Primagen-Schlüssel sind aber gut versteckt und nicht ohne besondere Fähigkeiten zu erreichen, die ihr erst im späteren Spielverlauf freischaltet, indem ihr heilige Adlerfedern sammelt und in einem Warpportal (was ihr seperat aktivieren müsst) gegen einen Talisman tauscht, der euch die Fähigkeit verleiht. So könnt ihr später sogar unbeschadet über Lava gehen.
Betretet ihr ein neues Level so erzählt euch Adon in einer kurzen Intro-Sequenz etwas über das Level und seine Vergangenheit. Das schafft sehr viel Atmosphäre, weil sie euch etwas über die Hintergründe erzählt und im Spiel selbst erfahrt ihr nichts - es gibt nirgendwo Dokumente oder irgendetwas, was auf irgendetwas hindeuten könnte. Die Story wird in den Zwischensequenzen bzw. Introsequenzen erzählt. Im Prinzip geht es dem Primagen die Energietotems zu zerstören, die in den 6 Levels stehen (eins pro Level). Ihr erfüllt also die Aufträge in den Levels und am Ende erwartet euch eine Art Tor, durch das ihr hindurch geht. Es teleportiert euch direkt zum Energietotem, was just in dem Moment angegriffen wird. Im Prinzip müsst ihr nur in einer bestimmten Zeit 4 Gegner töten und ihr habt das Totem beschützt. Ihr solltet alle Totems beschützen um am Ende den Primagen zu töten. Wie passen die Oblivion in das Spiel? Das Warpportal, was ich oben erwähnt habe, wo ihr die Adlerfedern hinschafft. Es gibt noch andere Warpportale, die zur Täuschung aufgestellt wurden, welche euch in die Welt von den Oblivions schicken. Besiegt ihr die dort aufzufindenden Gegner erhaltet ihr einen Teil des Partikelbeschleunigers.
Die Waffen sind im Spiel etwas sehr wichtiges, natürlich es ist ja ein Shooter. Es gibt viele verschiedene sehr abgefahrene Waffen, die es sehr in sich haben. Ihr lauft am Anfang noch mit Bogen und Pistole rum aber werden die Waffen, die ihr findet immer stärker und mächtiger, so findet ihr einen Tek-Bogen, der Explosiv-Pfeile verschießt oder aus dem Gewehr wird die Shredder, deren Schüsse an Wänden abprallen. Flammenwerfer und Skorpion-Raketenwerfer sind die besten Waffen im Spiel. Auch unter Wasser gibt es verschiedene Waffen. Natürlich könnt ihr unter Wasser die Nahkampfwaffe Talon und Kampfklinge verwenden, im Laufe des Level 4 - Die Höhlen der blinden Jäger - findet ihr noch ein Speergeschütz, was ihr nur unter Wasser benutzen könnt und einen Torpedowerfer, mit dem ihr schneller schwimmen könnt.
Die Grafik des Spiels kann sich mit hoher Auflösung des N64 auch heute noch sehen lassen. Aber es ist leider nicht alles Gold, was glänzt. Das Spiel auf dem N64 überzeugt mit Rucklern erster Güte, teilweise geht das Spiel sehr schnell auf 1 Frame pro Sekunde runter. Das passiert vor allem dann, wenn mehr als 2 Feinde auf dem Bildschirm sind und ihr zum Beispiel mit der Shredder schießt und das N64 viele Berechnungen aufgrund von Abprallenden Kugeln durchführen muss. Unter Wasser ruckelt das Spiel ebensoviel - vor allem wenn ihr den Torpedowerfer benutzt wird das Spiel unter Wasser unsteuerbar. Die Levels sind meiner Meinung nach sehr abwechslungsreich und sehr gut designt worden. Das Spiel ist heute durchaus noch spielbar und fesselt sehr lange an die Konsole bzw. an den Rechner. Allerdings ist das Backtracking, was das Spiel erzwingt, weil ihr anders nicht an die Primagen-Schlüssel kommt durchaus für die sehr lange Spieldauer verantwortlich. Auch ist es fast unmöglich jeden Schlüssel und jede Feder und jeden Auftrag beim ersten Durchlauf zu finden. Vor allem Level 4 und Level 5 strotzen nur so vor Momenten, wo ihr euch fragt "hätte ihr den anderen Weg gehen sollen?".
Die Sounds sind stimmig und jeder Spieler, der das Spiel früher gespielt hat, erkennt die Hintergrundmelodien sofort wieder. Die HGM ist richtig genial, auffällig ist der Unterschied zwischen PC-Version und allen anderen Versionen, da die PC-Version von einem echten Orchester eingespielt wurde, das N64 hingegen spiel lediglich Midi ab. (mehr hätte auch garnicht auf die Cartridge gepasst) Turok 2 hat sehr schwere Levelaufbauprobleme, was es versucht durch dichten Nebel entgegenzuwirken, allerdings klappt das nicht immer ganz. Das Spiel fühlt sich aber nicht so klaustrophobisch an, wie der Vorgänger und hat grafisch und dekorativ sehr stark zu gelegt. Allerdings kann ich mir nicht erklären, warum alle Texturen rote und grüne Punkte haben.
Empfohlen
Text von 26.02.2014