PS3 Revisit

Review auf Playstation 3

Resident Evil: Operation Raccoon City ist die Fortsetzung der mittlerweile etwas in Vergessenheit geratenen Serie rund um die Zombies und den T-Virus. Dabei fokusiert sich dieser Ableger der Serie auf Action und Kampf (fast wie das im selben Jahr erschienene Resident Evil 6). In Operation Raccoon City werden ihr also keine Rätsel erleben und keine wirkliche Geschichte.

Die Missionen der Kampagne wirken für mich - obwohl es eigentlich eine Geschichte gibt, die die Missionen zusammenbinden soll - eher wie lieblos zusammengewürfelte Missionen. So wird zwischen den einzelnen Missionen nicht erklärt, wie ihr aus dem letzten Gebiet in das neue gekommen seid. Außerdem gibt es einige Dummheiten in der Kampagne. Zum Beispiel ist es den Mitgliedern des Squads, in dem ihr das gesamte Spiel über unterwegs seid, völlig egal, dass Umbrella sie in der Stadt zurücklassen will. Danach werden sie ihre Mission dennoch fortsetzen. Auch das Ende der Geschichte ist mehr als nur enttäuschend - zumal das nicht wirklich ein Ende ist. Die eigentliche Kampagne hätte man von da aus noch deutlich weiter ziehen können.

Resident of Duty macht schon Spaß - aber eher auf die gleiche Art und Weise wie Call of Duty. Denn ihr macht in Resident of Duty nicht viel mehr als durch mehr oder weniger lineare Level zu laufen, auf eure bescheuerten KI-Spieler zu warten und Zombies oder Spezialeinheiten-Soldaten zu töten. In diesem Spiel stürmen nämlich nicht nur Unmengen an Zombies auf euch zu, sondern auch Söldner oder andere Soldaten, die mit aller Macht versuchen auf euch zu schießen. Außerdem schießen eure eigenen Kameraden euch gerne mal in den Rücken.

Das Spielprinzip klingt ja erstmal ganz okay. Jetzt noch eine gute KI der Feinde bzw. der Freunde und dann hätten wir einen guten Shooter, nicht wahr? Ja, aber leider hat Capcom sich noch einige weitere Schnitzer erlaubt. Die Waffenauswahl ist mit den vielen freischaltbaren Waffen zwar ganz gut, dennoch fehlen mir etwas die Aufrüstoptionen bei den Waffen. Jeder Charakter, den ihr zu Beginn jedes Kapitels auswählen könnt hat verschiedene Fähigkeiten. Es gibt sowohl passive als auch aktive Fähigkeiten. Die passiven Fähigkeiten sind, nachdem ihr sie mit EP gekauft habt, sofort aktiv, die aktiven Fähigkeiten müsst ihr auswählen und arbeiten dann nicht automatisch für euch.

Die einzelnen Kapitel sind relativ lang - mit fast 45 Minuten pro Kapitel kann sich die Länge der Kapitel schon sehen lassen. Was aber garnicht geht, ist, dass ich viel zu wenig Munition tragen kann, und auch kaum welche in den Levels finde. Das ging vielleicht in den älteren Resident Evil Teilen; allerdings ist dieser Teil kein Survival Horror-Teil mehr, sondern vielmehr ein waschechter Shooter. Also sollten die Entwickler aufhören an ihren alten Tugenden festzuhalten und endlich die Serie endlich komplett rebooten. Ich will auch nicht meinen Spieler die ganze Zeit im Blickfeld haben. So ist doch 40% des Bildschirms verschwendet.

So wirklich Abwechslung gibt es in Resident of Duty nicht. Ihr lauft durch die linearen Levels, rennt vor Gegnern weg, wenn ihr keine Munition mehr habt, erschießt vielleicht hier und da mal ein paar Gegner oder Zombies und lauft weiter. Es gibt keine Fahr-Missionen (bis auf die zwei Szenen wo ihr mal einen Fahrstuhl benutzt), es gibt keine MG-Szenen (was auch ganz okay so ist) und es gibt einfach generell keinerlei Freiheit. Das Spieldesign ist mehr als nur frustrierend, es ist teilweise zu restriktiv und einfach nur dumm.

Das Spiel ist in unter 5 Stunden schlagbar. Es gibt einen Mehrspielermodus; wenn ihr den anfangt, solltet ihr die Kampagne wenigstens einmal durchgespielt haben, weil die Feinde im Mehrspielermodus sind sonst deutlich zu übermächtig. Die Grafik des Spiels ist recht solide, auch wenn ich mir teilweise etwas mehr Kantenglättung gewünscht hätte. Leider ruckelt das Spiel stellenweise stark oder verlangsamt das Spielvergnügen. Der Sound geht in Ordnung, die Waffen klingen gut, der Soundtrack ist an den meisten Stellen ebenfalls gut. Die deutsche Synchronisation ist grausam, zum Glück kann man den gesprochenen Text auf Englisch umschalten. Nur leider zeigt es im Spiel keine Untertitel an, sondern nur in den Zwischensequenzen, die übrigens meistens nicht wegzudrücken sind.

Bewertung:
Durchwachsen
Durchwachsen
Text von 26.02.2014
Fazit:
Resident Evil: Operation Raccoon City ist ein Shooter. Kein Survival Horror-Spiel, sondern ein Shooter. Ein Shooter, der euch viel zu wenig Munition gibt, der euch vor viel zu viele, viel zu übermächtige Gegner stellt und eine belanglose Story erzählt, die irgendwie im Resident Evil Universum angesiedelt sein musste. So bleibt auch ein Treffen mit Leon S. Kennedy nicht aus, was weder im dritten Teil der Serie noch im zweiten Teil der Serie jemals angesprochen wurde. Irgendwie fühlt sich das Spiel ganz schön doof an, wenn man die originalen Teile der Resident Evil Serie für die wahre Geschichte hält.