PS2 Retro Review

Motorstorm Arctic Edge auf Playstation 2

10.07.2015

Motorstorm Arctic Edge ist ein Rennspiel - ein Ableger der Motorstorm Serie. Das Spiel kam zunächst für die PSP, dann wurde das Spiel auch für die PS2 umgesetzt. Die Motorstorm-Spiele zeichnen sich dadurch aus, dass sie schnell sehr schwer werden - wie viel davon es auch in die Umsetzung für die PS2 geschafft hat, erfahrt ihr hier.

Im Spiel fahrt ihr in der Arktis bei einem Festival mit. Die Events sind im Menü in einer Art Spirale ausgerichtet, allerdings ist das mehr Show als alles andere, weil die Events nicht wirklich im 3D-Raum herumgehen, sondern, sobald oben ein Event rausgedreht wird, wird es eine Zeile weiter unten reingedreht. Die Events sind unterteilt in Ränge. Zunächst seid ihr im Rang 1, könnt damit nur eine begrenzte Anzahl an Rennen fahren. Je mehr Rennen ihr fahrt und so besser ihr seid, umso mehr Punkte erhaltet ihr, und steigt mit den Punkten in den Rängen auf. Außerdem könnt ihr bei einigen Rennen spezielle Aufgaben erfüllen, bspw. das Rennen in einer bestimmten Zeit schaffen oder 10 Sekunden an der Spitze bleiben. So erhaltet ihr einen Stern, mithilfe dessen ihr weitere Rennen freischaltet.

Es gibt verschiedene Renntypen, darunter sind ein normales Rennen bei dem ihr gegen 7 KI-Gegner fahrt, ein Modus, wo ihr gegen 3 Gegner fahrt und für euren Platz Punkte bekommt. Ihr braucht 999 Punkte und erhaltet mehr Punkte, wenn ihr weiter vorn fahrt, als wenn ihr weiter hinten fahrt. Des Weiteren gibt es einen Zeitfahren-Modus, bei dem ihr durch Tore fahren müsst. Bei jedem Tor, was ihr passiert, bekommt ihr 5 Sekunden gutgeschrieben. Fahrt ihr lediglich durch alle Tore, erhaltet ihr das Bronze-Abzeichen, habt ihr 10 Sekunden übrig, erhaltet ihr Silber und bei 15 Sekunden oder mehr erhaltet ihr Gold. Bei den übrigen Rennen ist das ähnlich. Für eine Gold-Platzierung erhaltet ihr 100 Punkte für die Karriere, für Silber und Bronze jeweilig weniger. Dh. ihr solltet immer darauf aus sein, Gold zu erhaltet.

Euch stehen verschiedene Fahrzeugtypen zur Verfügung, die sich unterschiedlich verhalten. Ihr könnt bspw. ein Rennauto verwenden, ein Motorrad, Quad, LKW, Monster-Truck, Schneeraupe oder einen Schneemobil. Kleinere Fahrzeuge sind meist wendiger, allerdings auch gegen größere Fahrzeuge schwächer und anfälliger für Fahrfehler sowie kleinere Bodenwellen. Gerade letztere sind im Spiel höllisch, weil man sie sehr selten nur sieht. Hebt ihr einmal ab, könnt ihr natürlich euer Gefährt nicht mehr lenken und fliegt in die Richtung, in die ihr nun mal fliegt. Wenn da ein Berg oder ein Stein ist, dann seht ihr das Unheil sogar noch auf euch zukommen, könnt aber nichts machen. Daher solltet ihr auch genau zielen, wenn ihr über einen Vorsprung oder eine Schanze fahrt, weil ihr nicht lenken könnt. Das Schlimmste, was passieren kann, ist nicht, dass ihr einfach am Berg zerschellt, sondern, dass ihr euch mehrfach dreht und euch selbst zurücksetzen müsst.

Das selbst zurücksetzen lässt das Spiel aber nur in Ausnahmefällen zu. Dazu müsst ihr nahezu bewegungslos sein. Ich hatte auch schon Fälle, wo mein Fahrzeug auf dem Kopf lag, das Spiel mein Auto aber nicht zerstören wollte und zurücksetzen könnte ich mich auch nicht. Das kostet dann natürlich wertvolle Sekunden, die euch die KI-Gegner gerne abnehmen.

Das Spiel wird ziemlich schnell ziemlich schwer. Die KI Gegner werden immer besser und ihr müsst die Strecken gut kennen um nicht in jeder Kurve rausgeworfen zu werden. Jedes Fahrzeug verfügt über ein Nitro-System. Ihr könnt solange Nitro geben, wie ihr wollt, allerdings überhitzt eurer Auto irgendwann. Wenn das passiert, fliegt ihr einfach in die Luft und werdet zurückgesetzt. Das ist natürlich äußerst ungünstig, vor allem dann, wenn ihr das Rennen gewinnen wollt. Daher solltet ihr aufpassen, wo ihr Nitro einsetzt. Wenn ihr durch tiefen Schnee oder Wasser fahrt, kühlt sich das System ab. Allerdings werdet ihr durch tiefen Schnee stark gebremst, dh. ihr wollt eigentlich durch tiefen Schnee Gas geben, was dann aber der Kühlwirkung entgegensteht. So müsst ihr euch von Situation zu Situation entscheiden, wie ihr durch Pfützen oder Schnee fahrt, oder welchen der vielen Wege ihr über die Strecke verwendet.

Es gibt pro Strecke einige Wege, die ihr verwenden könnt um vom Start wieder ins Ziel zu kommen (aka eine Runde zu fahren). Ihr solltet alle Wege kennen und nach Möglichkeit einen guten aussuchen, bei dem ihr euch am wohlsten fühlt. Dh. ihr baut keine Crashs und ihr könnt schnell drüberheitzen. Was nützt euch eine breite Schlucht, wenn ihr ständig Nitro geben müsst um nicht vom Schotter abgebremst zu werden. Es lohnt sich defintiv sich mal umzuschauen und zu ergründen, welcher Weg geeignet ist für den eigenen Fahrstil. Dabei kommt es auch darauf an, dass ihr die folgenden Kurven gut meistern könnt. Wenn es doch einmal anders kommt, weil euch ein KI-Fahrer den Weg versperrt müsst ihr entsprechend reagieren können.

Außerdem müsst ihr die Steuerung der Fahrzeuge im Blut haben. Bei jedem Fahrzeugtyp gibt es mehrere Varianten, mit unterschiedlichen Statuspunkten. Die eine Variante ist schneller, hat dafür weniger Handling als die andere. Damit könnt ihr ausprobieren, welche Variante einer Klasse euch am besten gefällt und welche für eine bestimmte Strecke geeignet ist, und welche eher nicht. Eine Mischung aus all dem - Können und Wissen über die Strecken und eure Fahrzeuge - kann euch den Sieg bringen, aber nur dann, wenn ihr auch frustresistent seid, weil ihr werdet immernoch oft verlieren.

Grafisch gefällt mir Motorstorm Arctic Edge auf der PS2 recht gut - das Schnee-Feeling kommt gut rüber, mir ist sogar aufgefallen, dass die Reifen sich weiß verfärben, wenn ihr über Schnee fahrt. Was weniger gut ist, dass einige Hintergrundobjekte recht spät reingeladen werden. Das ist etwas schade, dennoch gefällt mir das Spiel grafisch ganz gut. Der Soundtrack ist ebenfalls sehr gut, sowie die Geräusche des Spiels. Eine Sprachausgabe gibt es nicht.

Bewertung:
Empfohlen
Empfohlen
Text von 10.07.2015
Fazit:
Motorstorm Arctic Edge ist ein würdiger Motorstorm-Titel. Ihr werdet oft genug verlieren, und dennoch wird euch das Spiel durch den ein oder anderen Sieg im späteren Spiel am spielen halten. Allerdings kann ich das Spiel nur empfehlen, wenn ihr wirklich frustresistent seid. Wenn ihr die PS3-Spiele noch nicht gespielt habt, dann solltet ihr erstmal die Teile spielen.