PS3 Multiplayer Review

Der Mehrspielermodus in Bioshock 2 ist schon sehr interessant. Hier wird klar versucht Call of Duty nachzumachen, bspw. könnt ihr eure Ausrüstung vor dem Match verändern. So wählt ihr eine der freigeschalteten Waffen aus, wählt eine Verbesserung dazu, wenn ihr denn schon eine habt, wählt aktive und passive Plasmide. Und ihr könnt noch euer Aussagen individualisieren.

Die Mehrspielerpartien funktionieren sehr gut, die Netzwerkverbindung ist stabil. Leider gibt es nicht mehr allzu viele Spieler, die Bioshock 2 auf der PS3 online spielen. Ihr werdet also Not haben, überhaupt noch aktive Spieler zu finden. Die haben es dafür dann aber in sich.

Leider haben es die Entwickler nicht geschafft das Spiel ordentlich zu balancieren. Ihr startet mit einer recht genauen Pistole (mit der ihr auch sehr genau schießen müsst) und einer Schrotflinte, die eher auf nahe Distanzen ihr Wirkung entfaltet. Die Gegner sind teilweise Level 50 und schießen mit Granaten auf euch, haben passive Plasmide, die sie einmal wieder auf erstehen lassen, oder vernichten euch direkt mit ihren aktiven Plasmiden. Das Spiel fühlt sich hier verdammt unfair an, da ihr mit eurer Pistole sehr genau zielen müsst um überhaupt Schaden zu machen, schießen die Gegner ein, zwei Granaten in eure ungefähre Richtung und ihr seid hinüber. Das macht leider relativ wenig Spaß. Meine K/Ds waren unterirdisch.

Allerdings hat Bioshock 2 im Mehrspieler noch ein anderes erhebliches Problem - es ruckelt als gäbe es keinen Morgen. Nicht nur sieht das Spiel hier deutlich schlechter aus als im Einzelspieler und die Karten erinnern irgendwie quasi alle eher an den Erstling, sondern sobald Flammen, mehrere Gegner oder Raucheffekte auf dem Bildschirm sind droppt das Spiel Frames wie nichts anderes. Das macht das Spielen etwas schwieriger.

Die Karten sind sehr verwinkelt, und etwa so groß wie die Standard Call of Duty Maps, aber eben deutlich dunkler und unübersichtlicher. Meist gibt es eine große Halle, und einige kleine Wege abseits davon. Das Match verläuft auch deutlich langsamer als die Matches vom Vorbild und das finde ich auch gut so. Irgendwie passt das einfach zu Bioshock, wenn die Matches langsamer verlaufen, die Begegnungen mit dem Feind etwas länger dauern, und man nicht sofort umfällt, wenn man getroffen wird - nun das gilt natürlich nur wenn man nicht von einer Granate getroffen wird.

Die Energieleiste regeneriert sich hier automatisch, wenn ihr lang genug nicht getroffen worden seid, und eure EVE Leiste müsst ihr selbst auffüllen. Dafür gibt es ab und an in den Karten ein paar Verkaufsautomaten. Dort findet ihr neue Munition und eine EVE Spritze, die eure EVE Leiste direkt wieder auffüllen wird. Ihr könnt im Standardfall drei Elektrobolts loslassen bevor die Leiste leer ist. Das ist recht schade, da hätte ich mir mehr gewünscht.

Aufgrund des Spielermangels könnte ich nur wenige Team-Deathmatch Spiele spielen. Die waren von sehr witzig, bis sehr frustrierend. Ab und an im Match taucht irgendwo ein Big Daddy Anzug auf. Mit dem habt ihr bedeutend mehr Energie, aber seid auch langsamer und seid auf eine Waffe festgelegt, nämlich die Nietenkanone des Big Daddy. Nun gilt es mit dem Anzug möglichst viele Gegner zu besiegen.

Erledigt ihr Gegner, findet Adam im Level, oder erforscht Gegner, wenn sie tot am Boden liegen, erhaltet ihr Adam, welches als Erfahrungspunkte im Spiel verwendet wird. Damit steigt ihr auf. Und wenn ihr aufsteigt, schaltet ihr weitere Waffen und Plasmide frei. Weiter könnt ihr Herausforderungen meistern, die ähnlich wie im Vorbild daraus bestehen mit bestimmten Waffen oder Fähigkeiten eine bestimmte Anzahl Gegner zu erledigen oder mit Plasmiden Gegner zu treffen. Wenn ihr die abschließt gibt es extra Adam, was ihr immer gut gebrauchen könnt, da euch erledigte Gegner allein relativ wenig Adam geben. Das Adam was ihr zum Aufsteigen braucht ist auch deutlich zu viel. Die anderen, interessanter klingenden Spielmodi konnte ich leider nicht probieren.