PS3 Review
Uncharted 2 Among Thieves auf Playstation 3
26.02.2014
Uncharted 2 - jeder, der den ersten Teil gespielt hat, weiß worum es geht: Nathan Drake, der bei vielen seiner Abenteuer mehr Glück hat als Verstand und trotzdem noch einen großspurigen Spruch auf den Lippen hat; Ein Dieb bzw. irgendsowas wie ein Arhäologe - keine Ahnung wie da die Berufsbezeichnung genau ist. Am ehesten könnte man Uncharted mit Lara Croft verlgeichen, aber das nicht so ganz, vor allem durch die besser Steuerung in Uncharted. Ich traue mich kaum das zu sagen.
Denn eine Verbesserung von komplett unsteuerbar, weil die Powerfrau sonstwohin springt, wo ich nie hin wollte, zu macht schon fast, was ich sage, ist zwar klein aber erkennbar. An und für sich macht Uncharted ja schon vieles richtig: Springen auf X, Nahkampf auf Viereck, Zielen und Schießen auf L1 bzw. R1 gehen ja in Ordnung. Warum Nachladen unbedingt auf R2 liegen muss entbehrt zwar jeder Logik, aber schließlich werde ich nicht als Typ der für die Steuerung verantwortlich ist, bezahlt. Eine auf dem Boden liegende Waffe hebt ihr mit Dreieck auf. Schön und gut, aber warum kann ich Munition oder weitere Granaten nicht automatisch beim Drüberlaufen aufnehmen? Hätte es wohl nicht getan. Naja. Granaten sind übrigens mit L2 zu werfen. Die Kamera ist in den meisten Fällen recht ordentlich zu kontrollieren, aber sie fährt an einigen Stellen zu einer fixen Position, von der sie nicht mehr wegzubewegen ist. Dummerweise will ich was sehen. Aber das scheint Naughty Dog ja egal zu sein. Einige Sprünge werden zur echten Glückssache, vor allem wenn eh schon Feinde hinter euch her sind und ihr schnell irgendwohin müsst, wird die Kameraführung schnell frustig. Nun aber zum größten Problem des Spiels: Alles, was man anscheinend nicht anders belegt hat, wurde auf Kreis gelegt. Super. Wie mir diese Mehrfachbelegung auf den Senkel geht. Warum Rollen und hinter einer Wand in Deckung gehen auf einen Knopf legen? Wenn ich Rollen will, geht Drake in Deckung; Will ich mich in Deckung bewegen, duckt Drace sich an der falschen Wand. In Stresssituationen sehr nervig. Ducken an und für sich könnt ihr euch nicht. Bei Sprüngen hält sich Drake immer an allem fest, egal was es ist; aber wenn ihr euch fallen lassen wollt um den Vorsprung weiter unten zu erreichen, hält er sich dort natürlich nicht fest, selbst wenn der Vorsprung eigentlich in der Nähe wäre.
Nun aber genug gemeckert: kommen wir zum guten Teil: Der Rest. Ihr springt also im 26 Kapitel langen Spiel von Plattform zu Plattform bzw. von Vorsprung zu Vorspung und sollten ein paar Gegner auf euch warten, ballert ihr sie einfach nieder. Teilweise ist es leider ziemlich schwer zu erkennen, wo ihr euch festhalten könnt, und wo nicht. Try'n'error. Ihr betätigt Schalter und Hebel um in Schlauchartigen Levels voranzukommen und hinter jede verschlossene Tür zu kommen. Ab und zu liegen Schätze rum; sammelt ihr eine bestimmte Anzahl ein, bekommt ihr Trophäen - also immer die Augen offen halten.
Zur Story: Flynn erzählt euch zu Beginn von einer Öllampe des Marco Polo, die angeblich den Weg nach Shambhala (Shangri La) enthält. Sie befindet sich in einem türkischen Museum. Zusammen mit Flynn und Chloe , einer Bekannten Drakes, zieht ihr los diese Lampe zu stehlen - ich will hier nicht zu viel spoilern, spielt es selbst um zu erfahren was passiert. Danach ist Flynn mit Oberfiesling und Kriegsverbrecher Larasiewicz unterwegs und sucht den Cintamani Stein, der ihm anscheinend große Macht bringen wird. Ihr werdet auch Elena aus dem ersten Teil der Serie wiedersehen.
In der knapp 9 bis 10 Stunden langen Kampagne schießt ihr euch durch hordenweise Gegner, die sich auf dem Schwierigkeitsgrad "Einfach" zwar intelligent verhalten und öfters mal Deckung suchen, aber trotzdem kein Problem darstellen. Lediglich die pure Masse von Panzer, Helis, tausenden Trucks, Scharfschützen und RPGs lassen die ganze Angelegenheit unfair werden. Das Spiel kann an einigen Stellen ziemlich frustig sein, aber der Spielspaß überwiegt trotzdem. Euch stehen authentische Waffen zur Verfügung, zum Beispiel AK-47, FAL, RPG,... Komischerweise geht euch immer dann die Munition aus, wenn ein stark gepanzerter Feind vor euch steht, den ihr im Prinzip zwar per Faust besiegen könnt, aber ihr segnet trotzdem früher das Zeitliche. Sei es durch zwei Schrotpatronen. Sterbt ihr oder stürzt in den Abgrund ist das nicht sonderlich schlimm, da in kurzen Zeitabständen Kontrollpunkte sind, die aber manchmal vor Videosequenzen kommen, die ihr dann nicht wegdrücken könnt. Also müsst ihr euch das Video mehrfach anschauen. Die Videosquenzen in Spielgrafik sehen gut aus, allerdings die vorgerenderten neigen bei actionreichen Passagen zur Klötzchenbildung - eine höhere Bitrate oder ein guter Codec hätten hier Wunder gewirkt. Wozu hat denn die BluRay Disks 50 GB? Ladezeiten gibts im Spiel keine. Nur eine etwas längere vor dem Hauptmenü und beim Start des Spiels. Alle weiteren Ladevorgänge finden beim Abspielen der Videos statt.
Die Grafik ist sehr schön und der Comicstil sieht wirklich gut aus. Die sehr zahlreich vorhandenen Farben der bunten und farbenfrohen Welt sind ziemlich intensiv. Zum Mitschreiben: intensive Farben. Ansonsten lässt das Spiel Grafikmäßig nichts anbrennen. Einzige die teilweise etwas pixelig aufgelösten Texturen und die teilweise flimmrige Umgebung schmälern den eigentlich sehr guten Gesamteindruck. Die Soundkullisse ist zur Abwechslung sehr gut gelungen und die deutsche Synchronisation kann mit ihrer Qualität glänzen. Drakes Sprüche sorgen ab und zu für etwas Witz.
Das Spiel verfügt auch über einen recht spartanisch ausgebauten Multiplayer-Modus, der sich aber trotzdem zeigen lassen kann. Ihr könnte nach einem Spiel suchen oder selbst eins erstellen. Sucht ihr nach eines dauert es wenige Minuten, bis ihr Spieler gefunden haben, die ebenfalls diesen Spielmodus suchen und ihr begebt euch schnell mit diesen Spielern ins Gefecht. Die Texturen laden etwas spät nach, was aber der einzige Makel am sonst recht stabilen und soliden Multiplayer sein dürfte. Maximal die fehlende Waffenmodifikation, die aus Call of Duty bekannt ist, oder dass meine Schläge komischerweise nicht tödlich sind, die der Feinde dafür umso mehr. Ansonsten ist das ein recht solide umgesetzter Multiplayer, indem man auch aufsteigen kann; er sorgt also für reichlich Langzeitmotivation. Der Multiplayer gefällt mir richtig gut.
Empfohlen
Text von 26.02.2014