Xbox Retro Review

Tony Hawks Pro Skater 4 ist der vierte Teil der bekannten Tony Hawks Skateboard-Serie. Hier übernehmt ihr einen Skater, den ihr wahlweise selbst zusammenstellen dürft, oder einen vorgefertigten. Im Karrieremodus bereist ihr mehrere Maps und erfüllt dort die Hausforderungen, die irgendwelche Leute an euch haben. Wenn ihr das schafft, bekommt ihr 250 Dollar, einen Pro-Punkt und oftmals auch einen Stat-Punkt.

Was die Pro-Punkte genau bringen, weiß ich nicht, dafür weiß ich, dass ihr mit den Stat-Punkten die Statuswerte eures Skaters aufbessern könnt. So kann er dann schneller skaten, höher springen oder hat mehr Balance beim Grinden. Diese Punkte solltet ihr unbedingt investieren und verändern (auch wenn ihr sie bereits ausgegeben habt, könnt ihr sie noch umlegen), da euer Skater zu Beginn sehr sehr schlecht ist. Aber los geht es eigentlich erstmal damit, eurem Skater zu erstellen. Neben Namen und Geburtstort kann dort das Alter und Geschlecht ausgewählt werden. Dann geht es weiter das Aussehen zu verändern. Hier könnt ihr Hautfarbe und Frisuren aber auch Gesichtstypen auswählen. Natürlich könnt ihr euren Skater auch größer, kleiner, dicker oder dünner machen. Danach zieht ihr eurem Skater ein passendes Outfit an. Neben normalen Tshirts gibt es auch verschiedene andere Oberteile, und Hosen. Außerdem könnt ihr noch dir Schuhe auswählen und die Socken. Dann wählt ihr noch euer Skateboard die Farbe der Rollen aus, dann kann es quasi schon losgehen.

Das erste Level ist ganz gut geeignet um den generellen Aufbau einer Karte zu zeigen. Die Areale, auf denen ihr fahren könnt, sind recht begrenzt, und leider auch nicht wirklich gut von der Außenwelt abgegrenzt. Man sieht bspw. an einer Stelle, dass direkt hinter dem Haus, über das ihr theoretisch drüber springen könntet, nichts mehr kommt außer die Hintergrundtextur, die auch noch hässlich ist, wie die Nacht. In dem Areal, was ihr befahren könnt, findet ihr viele Personen, einige davon haben rollenspieltypisch einen Pfeil über dem Kopf - die wollen was von euch. Fahrt einfach mal zu einem hin, und drückt B um die Herausforderung anzunehmen. Es gibt zunächst einen Typen, der will, dass ihr einen High Score überbietet, schafft ihr das, steht er wieder woanders mit einem höheren Score. Dann sollt ihr bei einem SKATE- und bei einem COMBO-Buchstaben finden (bzw. in einer Kombo holen). Es gibt einen, der euch einen Special-Trick abverlangt. Es gibt Leute, die wollen, dass ihr Symbole in einer bestimmten Zeit holt, oder dass ihr in einer Kombo so-und-so-viele Dinge trefft, oder es gibt Leute, die euch einfach Tricks beibringen wollen.

Dann gibt es noch Wettbewerbe. Oftmals ist es so, dass ihr einen hohen Score braucht um eine gute Punktzahl zu bekommen. In jedem Wettbewerb gibt es drei Läufe, wovon nur die besten zwei in die Endwertung reinzählen. Seid ihr unter den besten 3 Teilnehmern erhaltet ihr eine Medaille (was auch immer mir die bringt) und die Herausforderung gilt als bestanden. Oftmals gibt es auch Herausforderungen, wo ihr zunächst keine Ahnung habt, wie ihr die lösen sollt. Das kann daran liegen, dass der Timer für die Herausforderung zu gering ist, oder das Spiel sich nicht klar ausdrückt. Bspw. sollt ihr im ersten Level rose Elefanten umfahren, allerdings ist der Timer so verdammt kurz, dass ihr einen perfekten Lauf hinlegen müsst, um diese Herausforderung zu bestehen. Das wird auch noch schlimmer - im Level Alcatraz habt ihr eine Minute Zeit um 33 orangene Symbole einzusammeln. Ihr müsst dort einen perfekten Lauf hinlegen, um kein Symbol zu verfehlen und um unten das letzte Symbol überhaupt zu bekommen.

Die Tony Hawks Serie hat sich für mich schon immer damit ausgezeichnet, dass irgendwann im Spiel eine Wand auftaucht, die ich einfach nicht überwinden kann. Sei es, weil ich zu schlecht bin, das Spiel sich ungeschickt ausdrückt oder einfach weil das Spiel an der Stelle verdammt unfair ist. Gerade die Herausforderung auf Alcatraz zähle ich zu der unfairen Sorte. Ich habe sie zwar nach etlichen Versuchen doch geschafft, allerdings müsst ihr da schon richtig wissen, was ihr tut. Da hab ich mich tatsächlich eher wie ein Speedrunner gefühlt, als ein normaler Spieler.

Ansonsten ist Tony Hawks Pro Skater 4 ein solider Teil der Serie. Es gibt genügend Tricks zu machen, die Steuerung ist zu Beginn hinreichend einfach, wird dann nur in der Kombination von Tricks immer schwerer, weil die Herausforderungen immer schwerer werden. Die Serie zeigt ja schon seit jeher, wie dämlich die Aktionen eigentlich sind, die dort präsentiert werden, da ist auch dieser Serienteil keine Ausnahme. So sollt ihr bspw. in Containern in einem Hafen einen Spine-Transfer ausführen (also einen Transfer von einer Quarter-Pipe in eine Andere, die mit dem Rücken zu der Ersten steht. Natürlich spielt da auch die Physik des Spiels mit, die sehr seltsame Züge annehmen kann. Bspw. fliegt ihr immernoch um Kurven, wenn ihr in einer Pipe nach oben und in eine Richtung springt, und gerade da eine ecke ist in der Pipe. Recht nervig ist auch immernoch, dass ihr aus Pipe nicht schnell rauskommt. Ihr könnt nur, wenn ihr springt, L und R gleichzeitig drücken, dann landet euer Skater nicht in der Pipe, sondern auf dem Boden dahinter.

Grafisch ist Tony Hawks Pro Skater 4 im Vergleich mit anderen Xbox-Titeln ziemlich schwach. Die Texturen sind recht schwammig, die Charaktermodelle sehen aus wie Plastik und dazu noch schlecht modelliertes. Ein wirklich guter Punkt, den ich dem Spiel zugestehen muss, ist, dass es in 720p auf der Xbox läuft. Das ist sehr beeindruckend, vor allem, wenn man betrachtet, dass das Spiel 2002 erschienen ist. Die Umgebungen sind aber irgendwie sinnlos zusammengestückelt und so wirklich will der Funke nicht überspringen. Der Sound geht mal so in Ordnung. Die Hintergrundmusikstücke wiederholen sich andauernd, was etwas suboptimal ist. Die Musik an sicht, ist okay, passt sicherlich zum Spiel, aber wirklich grandiose Stücke sind da auch nicht dabei. Die Gespräche der Charaktere sind nicht sonderlich gut synchronisiert. Außerdem glaube ich, dass das Spiel nicht wirklich gut darauf reagiert, dass ich eine Frau als Skater genommen habe.