PS3 Review
Review auf Playstation 3
The Darkness stellt die Vorgeschichte zu The Darkness 2 dar und erklärt, wie Jackie Don geworden seid. Zu Beginn des Spiels setzt Onkel Paulie ein Kopfgeld auf Jackie, und damit auf euch aus. Warum wird nie wirklich geklärt. Jedenfalls entfaltet sich im Laufe des Spiels die Geschichte um genau diesen Fakt. Mit zunehmender Zeit wird der Hass auf Paulie größer, sodass Jackie ihn ausschalten will und später sogar Don werden will und damit Mafiaboss.
Das Spiel beginnt im Auto. Es ist euer 21. Geburtstag und ihr fahrt gerade durch die Stadt als ihr von schwarzen Wagen angegriffen werdet. Ihr könnt dabei nicht viel machen, weil euer Charakter ganz verschlafen damit beschäftigt ist, seine Waffe nachzuladen, bevor er überhaupt einen Schuss abgeben kann. Von nun an, seid ihr auf euch allein gestellt. Das Spiel verfügt quasi über eine offene Welt, erinnert dabei stark an Tomb Raider Angel of Darkness oder Wolfenstein von 2009. Ihr habt dabei verschiedene Ladebereiche, in denen ihr euch frei bewegen könnt. Diese Bereiche werden durch Ladezonen verbunden. Teilweise müsst ihr von Bereich zu Bereich durch die U-Bahn gehen bzw. mit der U-Bahn fahren, teilweise reicht es aus, durch einen Tunnel zu gehen. Es erscheint unten rechts der Name des Bereichs, den ihr betreten werdet, wenn ihr dabei seid den Bereich zu wechseln. So fühlt sich das Spiel deutlich offener an, als es eigentlich ist, da euch eine Freiheit vorgetäuscht wird, die eigentlich nicht vorhanden ist.
Die Hauptstory ist unterteilt in Aufträge. Manchmal kann euch eben Vinny weiterhelfen und manchmal Butcher, oder auch Tante Sarah. Ihr müsst aber nicht nur die Hauptstory machen, sondern könnt auch noch weitere Nebenaufträge erledigen, bspw. gibt es Charaktere in den U-Bahnen, die bestimmte Aufgaben für euch haben. So wurde eine Frau bspw. von ihrem Freund aus ihrer Wohnung geworfen, und sie möchte, dass ihr mit ihm redet und ihr die Schlüssel bringt. Erfüllt ihr diese Seitenaufgaben, erhaltet ihr Notizen mit Telefonnummern. Schnappt euch eines der Telefone in der U-Bahn und ruft die Nummern an. Einerseits bekommt ihr dann teilweise komische Anrufbeantworter-Nachrichten zu hören, bspw. hat sich einmal eine Stimme gemeldet und als Kühlschrank ausgegeben, weil der Anrufbeantworter Urlaub hat. Aber ihr erhaltet auch noch Extras, wie Konzeptzeichnungen, welches ihr euch im Hauptmenü anzeigen lassen könnt.
Außer den Nebenmissionen besteht das Spiel sonst darauf vor Bösewichten zu fliehen oder sie zu erledigen und Licht ins Dunkel zu bringen. Noch weit am Anfang erhaltet ihr auch eine Macht namens "die Finsternis" oder im Englischen "The Darkness", welche euch einige nette Fähigkeiten gibt. Zum Einen erlaubt sie euch an bestimmten Stellen Finsterlinge, also kleine Helferlein zu rufen, die euch im Kampf gegen die Feinde unterstützen sollen. Da gibt es den Beserker, der Feinde im Nahkampf angreift, den Kamikaze, der sich selbst in die Luft sprengt, den Finsterling, der mit Stromstößen alle Lichtquellen zerstört, und den Schützen, der mit einer Gatling-Gun ausgerüstet eure Feinde zu Staub verwandelt. Aber beachtet, dass die Finsterlinge sehr schwach sind, und bei wenigen Schüssen der Feinde bereits vernichtet werden, aber das ist nicht so schlimm, weil ihr direkt neue Schergen rufen könnt. Dafür müsst ihr die Finsternis raus geholt haben (dh. auf L1 gedrückt haben).
Außerdem könnt ihr mit R1 eine Sonderfähigkeit vom Stapel lassen. Zum Beispiel könnt ihr mit einem Tentakel über den Boden kriechen, so in kleine Lüftungsrohre klettern und bspw. auf der anderen Seite eines Zaunes das Schloss zerstören. Aber ihr könnt damit auch weiter vorn nach Gegnern Ausschau halten und schon einmal welche besiegen. Werdet ihr allerdings getroffen, und auch manchmal zufällig, so wird der Tentakelarm zurückgerufen und ihr steuert wieder Jackie. Außerdem erlernt ihr später, mit einem Schlag der Finsternis Feinde oder Lichtquellen auszuschalten oder schwere Objekte von der Stelle zu bewegen. Dann könnt ihr noch später schwarze Löcher erzeugen, die alle Feinde in der Umgebung hinein saugt und besiegt und ihr findet die Waffen der Finsternis, was quasi Schießeisen sind, die ihr gegen Gegner einsetzen könnt.
Die Gegner suchen sich Deckung und halten brav den Kopf raus, wenn sie schießen, wie sich das für einen ordentlichen Shooter gehört. Manchmal hat die KI eindeutige Aussetzer oder wurde nicht richtig initialisiert, dh. sie bewegt sich nicht und reagiert zunächst nicht auf euch, bis ihr auf einen KI-Schergen schießt. Das ist zwar etwas unschön, stört aber nicht wirklich, weil das recht selten vorgekommen ist. Es gibt drei Schwierigkeitsgrade, auf dem mittleren habe ich stark zu kämpfen gehabt, nicht weil die KI so gut ist, sondern eher weil ich mit kaum drei oder vier Treffern bereits erledigt war. Das ist etwas unschön, vor allem später im Spiel, wenn gefühlt hunderte Feinde gleichzeitig auf euch einstürmen. Dennoch habe ich es geschafft. Das Ende ist etwas enttäuschend, zumal ich durchaus noch einen Kampf erwartet hätte.
Um euch der feindlichen Horden zu erwehren stehen euch Pistolen (doppelt) und Maschinenpistolen (doppelt), sowie eine Schrotflinte, zwei Sturmgewehre und ein Sturmgewehr mit breiterem Feuerkegel zur Verfügung. Etwas schade ist, dass alle Waffen bis auf die Pistolen so ungenau sind, dass ich es bevorzuge auch zum Ende hin noch mit den Pistolen meine Feinde zu erledigen als eine andere ungenauere Waffe zu benutzen. Ihr habt einen (bzw. zwei) rote Punkte auf dem Bildschirm, die euch anzeigen wo in etwa eure Schüsse landen werden. Kopfschüsse sind sowieso nur mit den Pistolen möglich, weil alle anderen Waffen zu ungenau sind. Mit einem Druck auf den rechten Stick (R3) könnt ihr zwar zoomen, aber eben auch nur das. Wirklich genauer werden eure Schüsse so auch nicht. Mit L3 hockt sich Jackie hin, sodass er noch langsamer wird als zuvor schon. Leider gibt es keinen Sprinten-Knopf. Das Spiel hätte diese Funktion bitterlichst benötigt, weil sich einige Stellen sehr unfair anfühlen, wenn ihr keine Chance habt, dem Kugelhagel zu entrinnen. Oder manche Sequenzen, in denen ihr von A nach B in der semi-offenen Welt lauft fühlen sich etwas lang gezogen an.
Im Laufe des Spiels wird eure Freundin Jenny von Paulie getötet. Zum Einen wird so der Hass auf Paulie noch größer, zum Anderen auch auf die Finsternis, die Jackie daran gehindert hat den Mord zu verhindern. Anschließend nimmt sich Jackie das Leben, weshalb er von der Finsternis wieder zusammengeflickt werden muss und dabei in einer Art Limbo unterwegs ist, einer Art Phantasiewelt im Weltkrieg. So findet ihr den Großvater von Jackie Anthony, der ihm hilft die Finsternis loszuwerden. Diese Sequenzen sind recht nett und lockern das Spiel etwas auf, vor die Stelle am Hügel, bei der das Spiel fast schon zu einem Horror-Spiel mutiert fesselt sehr.
Die Steuerung von The Darkness ist etwas merkwürdig, so springt ihr mit Dreieck, Kreis lädt nach, mit Viereck gebt ihr eurem bzw. euren Finsterling(en) Befehle, und mit X führt ihr Aktionen aus. Mit R2 schießt ihr eure rechte Waffe und mit L2 eure Linke Waffe bzw. ihr schießt mit R2 und mit L2 führt ihr einen Nahkampfangriff aus, wenn ihr nur eine Waffe in der Hand habt.
Grafisch ist The Darkness sehr gealtert. Das Spiel sieht im Großen und Ganzen wie ein PS2-Spiel aus, was auf HD-Auflösung aufgeblasen wurde. Die Texturen sind oftmals etwas grobkörnig, die Effekte wirken Last-Gen. Auch der Detailgrad in den Gesichtern und an den Charakteren lässt zu wünschen übrig. Dafür wirken einige Umgebungen sehr hübsch, bspw. die U-Bahn-Stationen. Besonders gefallen hat mir die semi-offene Welt mit den teilweise recht glaubwürdigen Menschen, wenn auch New York etwas verlassen aussieht, wenn ihr mal auf die Straßen geht. Die Gegner sehen quasi alle gleich aus, und sie sehen ziemlich alle aus wie Dumbo, mit abstehenden Ohren. Das schmälert den Gesamteindruck des Spiels zwar etwas, stört aber beim Spielen quasi nicht. Der Sound ist eines der Höhepunkte im Spiel, die Hintergrundmusik bei Kämpfen müsst ihr zwar erst anstellen, aber das lohnt sich. Auch die Musik, die teilweise in Fernsehren in der Stadt läuft ist sehr gut. So entsteht eine gute Atmosphäre. Die Synchronisation, die nur auf Englisch verfügbar ist, klingt gut, leider fällt stark auf, dass die Charaktere kaum die Lippen bewegen beim Sprechen.
The Darkness ist ein Spiel, was mich durch die etwa 10 stündige Spielzeit hindurch gut unterhalten hat. Einige Tode fühlten sich zwar etwas unfair an, aber dennoch ist das Spiel durchaus einen Blick wert. Mich hat die offene Welt des Spiels von Anfang an in den Bann gezogen mit den glaubwürdigen Menschen und den netten Charakteren denen ihr begegnet. Die U-Bahn-Stationen sind recht hübsch. Der Rest des Spiels ist zwar keine Augenweide, aber ist dennoch nicht unbedingt hässlich. Leider habe ich das Gefühl bei einigen Texteinblendungen, dass das Spiel den Übergang zu 16:9 nicht gut überstanden hat. Auch die Steuerung mit den Sticks fühlt sich etwas merkwürdig an, man gewöhnt sich aber schnell daran, genauso wie an die Tastenbelegung. Ein Sichtfeld von etwa 80-85 Grad geht in Ordnung, ist für mich aber immer noch etwas zu klein.
Empfohlen
Text von 03.03.2016