Silent Hill Origins auf PSP

Review auf Playstation Portable

Silent Hill Origins ist für die PSP und die PS2 erschienen. Ich habe mir die mobile Variante geschnappt und durchgespielt. Wie gut ist denn Origins nun? In diesem Text stelle ich einen etwas unfairen Vergleich an - das einzige andere Spiel der Silent Hill-Serie, was ich bislang durchgespielt habe, ist Downpour. Es nicht nur auf PS3 erschienen ist, sondern auch noch etwa 5 Jahre nach Origins. Der Vergleich der beiden Spiele hinkt also deutlich, soll aber einen Einblick in meine Erwartungshaltung geben.

In Origins spielt ihr Travis, einen Trucker. Er ist mit seinem LKW auf dem Weg nach bzw. durch Silent Hill, als ein kleines Mädchen im Nebel vor ihm auftaucht. Travis bremst scharf, allerdings läuft das kleine Mädchen schnell fort. Travis folgt ihr und findet dabei ein lichterloh brennendes Haus. Neben dem Haus seht ihr eine Frau, als sie euch entdeckt verschwindet auch sie. Als ihr stimmen vom Inneren des Hauses hört, die um Hilfe schreien, beschließt ihr ins Haus zu gehen, findet nach einer kurzen Suche eine verbrannte Leiche. Ihr bringt sie vor die Tür, als Sirenen los gehen, und Travis von Kopfschmerzen zusammenbricht.

Ihr wacht auf einer Bank in Silent Hill auf. Ihr seid auf der Suche nach Antworten - wer war die Leiche? Wurde sie gerettet? Ihr sammelt schnell die Karte von Silent Hill ein, die es neben der Bank gibt, und macht euch auf zum Krankenhaus. Dort angekommen findet ihr niemanden vor - keine Schwestern, keine Ärzte - niemanden. Ihr durchsucht das Krankenhaus, findet die Geheimnisse und einige Waffen, die ihr fortan gegen eure Gegner einsetzen könnt. Nicht nur findet ihr einen Manager, sondern auch eine Krankenhschwester, die euch aber keine Fragen beantworten werden, sondern nur noch mehr Fragen aufwerfen werden. In den vier "Dungeons" im Spiel findet ihr Notizen, die euch viel über die Geschichte von Silent Hill und sehr wenige Bewohner verraten. Weiter findet ihr Nahkampf und auch Feuerwaffen. Und ab und an müsst ihr auch in die Anderswelt.

Origins fühlt sich deutlich offener an, als es eigentlich ist. Immer wieder müsst ihr die Umgebung erkunden, jede Tür probieren, wobei ihr feststellen werdet, dass garnicht so viele zu öffnen sind - in der nebligen Stadt zum Beispiel fast garkeine, außer einige sehr wenige, die euch in der Geschichte weiterbringen werden. Ihr findet in einigen Räumen Schlüssel, die euch weiter bringen. Meist läuft ein Dungeon so ab, dass ihr dort ankommt, und quasi keine Tür geöffnet ist. Ihr geht weiter, findet einen Schlüssel, der für genau eine Tür passt. Manchmal müsst ihr dafür ein Rätsel lösen, aber nun geht ihr also mit dem Schlüssel bewaffnet zu dem Raum und findet darin entweder einen Hinweis auf ein bereits entdecktes Rätsel, oder aber einen Schlüssel, Ornament, oder sonstige Questobjekte. Nun geht es weiter das Rätsel lösen, oder mit dem Schlüssel den nächsten Raum öffnen. So verkommt das Spiel schnell zu einem sehr linearen Rätselspiel, obwohl es sich deutlich offener anfühlt.

Die Waffen im Spiel sind zwar recht abwechslungsreich, aber auch sehr empfindlich. Einige Schläge halten die meisten der Nahkampfwaffen nur aus, bis sie zerbrechen und ihr euch entweder über das SELECT-Menü oder die Schnellauswahl, die ihr über die D-Pad Tasten abrufen könnt, neu ausrüsten müsst. Zwar könnt ihr den Gegnern von Schlagstöcken, über Hämmer und Zangen, bis zu Infusionshaltern alles über die Ohren ziehen, was ihr finden könnt, dennoch halten eure Waffen für kaum einen oder maximal zwei Gegner. Dann gibt es aber auch zerbrechliche Waffen wie tragbare Fernsehre oder Medizinflaschen, die ihr nur einmal benutzen könnt. Dafür schlagen diese Waffen die Gegner quasi sofort zu Boden.

Feuerwaffen findet ihr in den Dungeons zwei - dem Sanitorium, drei - dem Theater und vier - dem Motel. Die späteren Dungeons enthalten stärkere Waffen. Ihr findet jeweils eine Handfeuerwaffe, bspw. die Armee-Pistole oder den Erlöser, und eine größere Waffe, wie das Jagdgewehr oder das Sturmgewehr. Ihr findet auch eine Menge Munition für eure Waffen. Generell könnt ihr an vielen der Gegnern einfach vorbei gehen. Wenige stehen euch im Wege, und auch nur wenige greifen euch direkt an, wenn ihr euch etwas geschickt anstellt. Verliert ihr doch mal Energie und seid ihr kurz vor dem Sterben, dann blinkt der Rand eures Bildschirms in Rot auf. Leider ist die Anzeige etwas verwirrend, weil sie sehr zurückhaltend ist, und nur wenige Hinweise darüber gibt, dass ihr nach nur einem weiteren Treffer sterbt. Seid ihr angeschlagen, trinkt ihr schnell eine Flasche Medizin oder nehmt ein Medikit, um euch zu heilen.

Die Gegner sind - ich würde sagen - typisch für Silent Hill. Allerlei Monster und Mutanten, zum Leben gekommene Puppen. Die Endgegner sind zwar interessant designt, aber die Kämpfe sind sehr einfach. Keine Rätsel, sondern einfach draufballern. Das ist zwar okay, aber wirklich in Erinnerung bleiben die Endgegner so nicht und eine Herausforderung ist das auch nicht. Nur draufhalten mit allem was man hat - und man hat in Origins eine ganze Menge an Munition und Waffen, jedenfalls wenn man den meisten Gegnern aus dem Weg geht und nicht immer den Kampf sucht.

Im Vergleich zu Downpour zieht Origins deutlich den Kürzeren. Nicht nur schneidet Origins mit etwa 4 Stunden Spielzeit deutlich unterdurchschnittlich ab, sondern die Welt fühlt sich irgendwie leer an. In Downpour konnte man viele Umgebungen erkunden, es gibt viele Nebenmissionen, viel über die Bewohner von Silent Hill gibt es zu entdecken. In Origins ist davon keine Spur zu sehen. In der nebligen US-Stadt gibt es nicht viel zu entdecken, außer die Hauptdungeons und ein, zwei andere Orte, die ihr besuchen müsst um dort hin zu gelangen. Viele der Straßen führen ins Nichts, bzw. sind abgeschnitten, sodass ihr eben nicht frei von A nach B kommt - wie quasi in jedem Silent Hill Spiel.

Grafisch ist Origins für die PSP richtig gut. Das Spiel wirkt sehr detailiert - teilweise sind die Texturen recht grobpixelig selbst für den kleinen Bildschirm des Mobilgeräts. Der Rauschfilter sieht schick aus und wird noch intensiver, wenn sich Gegner in der Nähe befinden. Die Charaktermodell gehen für das Handheld durchaus in Ordnung. Gerade auf dem kleinen Display spielt sich Origins sehr gut und die Nebeleffekte wirken sehr klaustrophobisch. Die musikalische Untermalung, wenn auch selten, ist gut. Einmal habe ich einen Fehler im Soundsystem erlebt, wo nach einem Bereitschaftsmodus der PSP der Sound nicht mehr so ganz wollte.

Bewertung:
Empfohlen
Empfohlen
Text von 20.01.2024
Fazit:
Silent Hill Origins ist ein kurzweiliges Silent Hill Spiel. Leider auch ein kurzes. Die bedrückende und klaustrophobische Athmosphäre hat es nicht ganz in Origins geschafft. Die Stadt in Origins ist leider ziemlich leer, das Spiel fühlt sich generell recht oberflächlich an und ist sehr linear. Ansonsten wird eigentlich klassische Silent Hill Kost geboten. Das Kampfsystem geht in Ordnung. Grafisch ist Origins auch recht gut. Durch die drei verschiedenen Enden wird zwar etwas an Wiederspielwert gegeben, aber das täuscht über die recht kurze Spielzeit leider nur bedingt hinweg. Dennoch kann ich Origins empfehlen - man sollte das Spiel mal gesehen haben.