Gamecube Retro Review
Prince of Persia Warrior Within auf Gamecube
15.10.2014
Prince of Persia Warrior Within ist der zweite Teil, der Sands of Time Trilogie der Prince of Persia Serie und insgesamt der dritte 3D-Teil der Serie. Ihr spielt den Prinzen von Persien, der aufgebrochen ist den Sand der Zeit zu zerstören, den er im ersten Spiel freigelassen hatte. Deshalb ist eine Kreatur namens Dahaka hinter ihm her, die ihm nach dem Leben trachtet. Um sein Schicksal zu ändern, will er den Sand niemals entstehen lassen und damit verhindern, dass er den Sand jemals befreit.
Das Spiel beginnt auf dem Schiff mit dem der Prinz zur Insel der Zeit reist. Allerdings wird es von den Gegnern angegriffen, seine Crew wird komplett vernichtet. Diese Sequenz dient dazu, dass ihr euch mit der Steuerung - vor allem der Kampfsteuerung etwas vertraut macht. Ihr erledigt zahlreiche kleine Schergen, dann später kämpft ihr gegen die Anführerin, die schon etwas schwerer ist. Hier müsst ihr zeigen, dass ihr die Steuerung verstanden habt. Mit R blockt ihr, mit A springt ihr (zb. über eure Gegner), mit B schlagt ihr eure Hauptwaffe und mit Y eure Sekundärwaffe. Mit X werft ihr eure Sekundärwaffe. Die Anführerin der Gegner besiegt ihr aber nicht, da sie euch zuvor über Bord wirft.
Ihr strandet glücklicherweise an der richten Insel, habt aber keine Schwerter mehr, weshalb ihr zuerst nur mit einem Holzstock bewaffnet Gegner schnetzeln dürft. Kurz danach erhaltet ihr aber ein richtes (wenn auch sehr schwaches) Schwert als Hauptwaffe. Aber zuerst macht ihr euch vertraut mit der Klettermechanik des Spiels. So sprint ihr mit A, mit R könnt ihr an Wanden entlang laufen oder sogar Wände hochlaufen. Das ganze geht aber nicht ewig, sondern ihr könnt nur ein Stück nach oben laufen, bis euch die Schwerkraft wieder einholt. Auch die Klettermechaniken sollten ins Blut übergehen, da ihr das sehr oft im Spiel brauchen werdet.
Das Besondere an Prince of Persia Warrior Within ist, dass ihr den Sand der Zeit verwenden könnt. In eurem HUD (links oben) werden euch gelbe Kreise angezeigt, das sind Sandbehälter. Ihr benötigt quasi eine Portion Sand um bestimmte Sachen zu machen. Drückt und haltet ihr L, dann lasst ihr die Zeit rückwärts laufen. So könnt ihr Fehler, die ihr gemacht habt beheben, allerdings geht das nur 8 Sekunden lang. Drückt ihr kurz L, so verlangsamt ihr die Zeit. So könnt ihr zum Beispiel durch eine Tür laufen, bevor sie sich vor euch schließt, oder ihr könnt mehr Treffer gegen die Gegner landen, während die nichts tun können. Ihr erhaltet im Laufe des Spiels noch mehr Sandbehälter und Fähigkeiten hinzu, die sich gut in das Kampfgefühl einfügen.
Das Spiel besteht zu einem Großteil aus Kämpfen, zum anderen auch aus Klettern. Mich persönlich haben die ständigen Kämpfe gestört. Zum Einen macht es für mich einfach mal keinen Sinn, dass überall auf dieser Insel Gegner auf mich warten, zum anderen sind die meisten dieser Gegner viel zu stark und vertragen viel zu viele Schläge, bis sie dann doch endlich mal zu Boden gehen. Die Kämpfe sahen bei mir so aus, dass ich immernur die gleichen Schläge und Moves benutzt habe, obwohl der Prinz richtig viele Kombos kann - aber nur das, was ich verwendet habe, kam mir auch effektiv vor. Der Rest erschien mir viel zu schwach.
Dann kommt aber noch erschwerend hinzu, dass ihr nicht klettern könnt, solange Gegner in der Nähe sind. Zum Einen blockt der Prinz beim Druck auf R, anstelle Wände nach oben zu laufen, zum Anderen führt er Sprünge anders aus. Wenn ihr es doch mal geschafft habt, eine Wand nach oben zu laufen, wollt dann aber abspringen (z.B. um eine Plattform auf der anderen Seite zu erreichen), wird der Prinz in einem Bogen über die Gegner fliegen und sie dann attackieren, während er zu Boden fällt. Dadurch, dass ihr die Waffen nicht einfach wegstecken könnt, könnt ihr nicht alle Kämpfe umgehen. Außerdem kämpft ihr immer nur gegen die gleichen Gegnertypen - selbst größere Zwischenbosse, wie die großen Trolle, kommen viel zu oft vor.
Die Klettereinlagen sind ziemlich solide, wenn ich auch die Steuerung etwas gewöhnungsbedürftig finde. Ich bin oftmals zu früh von Wänden abgesprungen, oftmals zu früh - ohne dass ich das wollte - hat der Prinz aufgehört an Wänden entlang zu laufen. Die Kamera hilft da auch nicht sehr, da es oftmals recht schwer einzuschätzen ist, wann ihr springen müsst, um ein Plattform oder Leiter zu erreichen, und wann ihr darüber hinausgelaufen seid, bzw. die Leiter noch nicht erreicht habt. Die Kamera stört mich hier ohnehin ziemlich stark, da sie gerne mitten in der Action umschwenkt, sodass die gesamte Steuerung umstellt (also vor allem die Richtungen auf dem Control Stick) und außerdem muss ich mich so nochmal an die Perspektive gewöhnen.
Ihr klettert und kämpft aber nicht nur, sondern ihr löst auch Rätsel. Das sind zwar meistens Rätsel a la "Drücke den Schalter und laufe durch die sich öffnende Tür", aber dennoch ist das auch ein Teil des Spiels. Viele der Räume, in die ihr gelangt solltet ihr gut untersuchen, bevor ihr irgendwohin springt, da es auch viel zu Entdecken gibt. Nicht nur, dass ihr euch im Hauptmenü Informationen über alle Waffen anschauen könnt, die ihr aufgesammelt habt, sondern auch, dass ihr in den Levels Artworks freischalten könnt. Außerdem könnt ihr auf Herausforderungen treffen (das sind Korridore voller Fallen), die ihr meistern könnt um am Ende eine Verbesserung eurer Lebensleiste zu erhalten. Die Fallen im Spiel - außerhalb dieser Herausforderungen - sind recht eintönig. So gibt es zwar ab und an mal eine Falle, in die ihr ein paar mehr Gedanken reinstecken müsst, aber meistens läuft es auf "springe im richtigen Moment" hinaus.
Das Spiel besitzt 3 Schwierigkeitsgrade, ich habe auf Leicht gespielt. Aber auch das hat nicht viel genützt. Eben durch solche Aktionen wie Kameraschwenks und plötzliche Änderungen bin ich oft gestorben oder in den Abgrund gefallen wegen Steuerungsproblemen. Schlimmer noch sind andere Bugs - so gibt es Spieler, die es offenbar geschafft haben ihren Speicherstand zu crashen, sodass das Spiel euch weiter nach vorn setzt, allerdings immernoch mit den schwachen Anfangswaffen. Außerdem gibt es weitere kleinere Physik und Grafikbugs.
Das Spiel sieht optisch sehr gut aus, die Texturen wirken recht scharf, die Effekte sind zwar recht stark, stören aber nicht wirklich. Die Verschwimmeffekte beim Zeit-Verlangsamen fallen recht stark aus, ansonsten sticht nur die Klötzchenbildung durch irgendeinen Filter auf, den das Spiel verwendet. Der Sound ist eher schwach. So hört man häufig Soundfehler, so Audioclips wiederholt abgespielt werden. Oder ein Gegner redet mit euch, obwohl kein Gegner da ist. Auch sind Redenateile nicht normalisiert, dh. in einem Gespräch sind zwei Redeanteile unterschiedlich laut. Die Audioqualität - vor allem bei den Stimmen ist jedenfalls in der Gamecube Version recht schlecht. Ebenfalls fällt die schwache Bildqualität der vorgerenderten Zwischensequenzen auf. Dafür ist die Grafik der vorgerenderten Videos ziemlich gut. Die Untertitel sind auch von minderer Qualität so stehen manchmal Buchstaben einzeln da, manchmal auch am Ende einer Zeile, obwohl der Buchstabe zum Wort auf der nächsten Zeile gehören würde. Die Übersetzung ist in Ordnung, aber erwartet bitte nicht zu viel.
Durchwachsen
Text von 15.10.2014