Gamecube Retro Review

Pikmin 2 ist der Nachfolger des Gamecube Strategie-Spiels Pikmin, in dem es darum ging eure Pikmin-Horden zu kontrollieren und Teile eures Schiffes wiedereinzusammeln. Nachdem ihr wieder auf Hocotate gelandet seid, also eurem Heimatplaneten, erfahrt ihr, dass die Frachtfirma, für die Olimar arbeitet, hoch verschuldet ist. Daher nehmt ihr euren Kollegen mit auf den Planeten der Pikmin um Schätze einzusammeln und somit die Schuld zurückzuzahlen. Die Summe beträgt 10.000 Pokos, die ihr in Form von Schätzen (also Flaschendeckeln, Quietscheentchen, Murmeln,...) zurückzahlen müsst.

Um die Summe aufzutreiben, macht ihr euch auf, und sammelt allerlei Zeug, was offenbar von Menschen hinterlassen wurde. So sammelt ihr am ersten Tag eine Batterie und eine zerdrückte Cola-Dose und macht damit quasi euer erstes Geld. Der erste Tag dient ohnehin zu Tutorialzwecken. Generell hat mich etwas gestört, dass das Spiel euch unbedingt alles, was passiert zeigen muss. So zeigt euch das Spiel, wenn Pikmin brennen, im Wasser am Ertrinken sind oder durch Gift hektisch umherrennen. Das stört ungemein den Spielfluss und führt dazu, dass ihr aus eurer Aktion (zB. Abwehr der Angriffe der Gegner) herausgerissen werdet. Gerne auch passiert es dadurch, dass eine Steinbombe eure Armee ausrottet, weil ihr einfach nicht die Zeit gehabt habt, auszuweichen.

Doch was sind eigentliche diese Pikmin? Pikmin sind kleine farbige Wesen, die für euch Zeug schleppen können oder Gegner angreifen. Je nach Farbe des Pikmin hat das Pikmin andere Fähigkeiten. So überstehen rote Pikmin Feuer ohne Probleme, blaue Pikmin ertrinken nicht, gelbe Pikmin sind immun gegen Strom und weiße Pikmin sind immun gegen Gift. Die lila Pikmin sind stärker und schwerer als alle anderen Pikmin. Werft ihr diese zum Beispiel auf Gegner ist die Chance hoch, dass ihr sie kurzzeitig betäubt.

Nun sammelt ihr mit euren Pikmin Schätze ein, die von eurem Raumschiff gehortet werden, und ihr sammelt tote Monster ein um eure Pikmin-Anzahl zu erhöhen. Aber ihr seid auch nicht nur auf den vier überirdischen Karten unterwegs, sondern auch unter der Erde. Dort sammelt ihr alles ein, was irgendeinen Wert bringen könnte, entdeckt neue Pikmin (zum Beispiel lila Pikmin, durch das Werfen von anderfarbigen Pikmin in Königinblumen) oder erhaltet neue Fähigkeiten. Am Ende von vielen Höhlen steht ein Boss, den ihr besiegen müsst. Meistens ist das ein größerer Gegner, der schnell viele eurer Pikmin platt machen kann. Besiegt ihr diesen Boss, so erhaltet ihr oftmals einen besonderen Schatz, mit dessen Hilfe ihr euren Rausmanzug verbessern könnt, sodass ihr dann zum Beispiel Stromschläge schmerzfrei übersteht oder Pikmin in einem größeren Radius rufen könnt.

Die Pikmin steuert ihr, wenn sie sich in eurer Gruppe befinden, indirekt über den C-Stick. Ein Druck in die entsprechende Richtung, wird die Pikmin veranlassen eher in diese Richtung zu gehen. Dabei greifen sie im Weg stehende Feinde an. Mit A werft ihr Pikmin oder pflückt sie. Hier fängt die Steuerung auch schon an zu stören, da ich oftmals Pikmin geworfen habe, anstelle sie aus dem Boden zu ziehen, was teilweise, durch das bösartige Leveldesign zum Tod der Pikmin geführt hat. Das ist aber deutlich seltener vorgekommen als noch im Vorgänger. Mit X entlasst ihr eure Pikmin, was zur Folge hat, dass sie nicht mehr eurem Kommando folgen. Mit B ruft ihr sie wieder zu euch. Mithilfe von Y wechselt ihr zwischen den Charakteren hin und her. Ihr seid grundsätzlich zu zweit unterwegs, dh. ihr könnt entweder zu zweit eine Gruppe führen oder jeder Anführer führt jeweils eine kleinere Gruppe. Einen Zweispielermodus innerhalb der Kampagne gibt es leider nicht. Leider ist es auch nicht möglich mehr als 100 Pikmin gleichzeitig auf dem Spielfeld zu haben.

Dadurch, dass ihr zwei Trupps gleichzeitig haben könnt, ist es möglich an zwei Baustellen simultan zu arbeiten. So könnt ihr mit Olimar eine Brücke bauen, wohingegen sein Kollege eine Wand auf der anderen Seite des Spielsfeld einreist oder gerade einen Schatz birgt. Ihr müsst allerdings aufpassen, dass ihr nicht verpasst vor Tagesende eure Pikmin einzusammeln. Endet ein Tag, und ihr habt nicht alle Pikmin bei euch oder in den Zwiebeln, dann werden sie bei eurem Abflug von Monstern gefressen. So kommt nochmal eine deutliche Portion Strategie und Taktik ins Spiel. Ich empfand es als äußerst schmerzlich Pikmin zurücklassen müssen, allerdings wird es sich manchmal nicht vermeiden lassen.

Untertage wird vor Betreten eines tieferen Sublevel gespeichert, was dabei hilft die teilweise sehr bösartig designten Level zu überstehen (weil ihr einfach den Gamecube zurücksetzen könnt, wenn zu viele Pikmin gestorben sind. Gerade in den Höhlen findet ihr verdammt viele Schätze. Außerdem verändert sich die Tageszeit nicht, dh. egal wie lange ihr braucht, ihr müsst keinen Sonnenuntergang fürchten. Gerade aber auch unter der Erde ist die meiste Taktik gefragt. Manchmal bin ich ohne Pikmin durch das Sublevel gegangen um zu erkunden, welche Gegner und Gefahren mich erwarten. Dann liegt es an euch, ob ihr zuerst mit den roten Pikmin allein, die Feuerquellen ausschalten wollt, oder ob ihr mit allen Pikmin einfach ins Getümmel wollt, und müsst dann damit leben, dass ihr eure Pikmin eventuell dem Feuer aussetzt und dass ihr Pikmin dadurch verliert.

Etwas nervig ist auch hier, dass das Spiel meint, euch unbedingt jede einzelne Höhle zeigen zu müssen. Kommt ihr näher an eine Höhle heran, fährt die Kamera mit einen Blick ins Schwarze heran, und euer Raumschiff labert euch zu. Oftmals im Spiel ist es mir so vorgekommen, als würde das Raumschiff mich sinnlos zulabern, da ich viele Mechaniken noch aus dem ersten Teil kenne. Da wäre eine Option schön gewesen, das Gequatsche auszuschalten.

Grafisch finde ich Pikmin 2 recht hübsch. Die Beleuchtung ist recht ordentlich, auch der Farbtonwechsel, wenn ihr nahe eines Höhleneingangs steht, sieht ganz gut aus. Die Hintergrundmusik ist größtenteils ähnliches Gedudel, wie ihr es aus dem ersten Teil eventuell kennt, nur dass ich die Melodien aus dem ersten Serienteil deutlich einprägsamer empfand. Eine deutsche Synchronisation gibt es nicht, was die Charaktere sprechen ist auch keine mir bekannte Sprache. Gerade die Ausdrucksweise mit den Gesichtern der Charakteren in den Zwischensequenzen finde ich gut. Die deutsche Übersetzung der Texte ist denke ich ganz gut gelungen.