N64 Retro
Perfect Dark auf Nintendo 64
03.03.2014
Perfect Dark, was zuerst 2000 für das N64 erschien und in den letzten Jahren für XBLA neu aufgesetzt wurde, ist eines der grafisch hochwertigsten Titel für das N64. Jeder, der heute mal ein N64-Spiel spielt, bemerkt recht bald, dass dort komischerweise fast jedes Spiel ruckelt. Perfect Dark ist da keine Ausnahme, vor allem wenn 3 oder 4 Gegner auf dem Bildschirm sind wird das Spiel gerne zu einer Ruckelorgie. Allerdings bleibt das Spiel auch genau dann spielbar, was zu einem gewissen Teil mit der sehr guten Steuerung zu tun hat.
Ihr spielt Agentin Dark. Wie genau die Story war weiß ich nicht mehr, aber das tut auch nichts zur Sache, weil das Spiel dahingehend einfach Spaß macht, dass ihr mal einen funktionierenden Shooter auf dem N64 habt, bei dem die Steuerung ordentlich funktioniert, sodass ihr wirklich mal einen Gegner trefft. Die Mischung aus manuellem und automatischen Zielen ist sehr gut gelungen. Wenn ihr jmd. treffen wollt, könnt ihr das auch. Allerdings ist die Steuerung sehr überladen und ansonsten auch recht seltsam. Erstmal bleibt euer Fadenkreuz nicht stationär auf einer Position des Bildschirms - das ist ja soweit keine Seltenheit (siehe TimeSplitters). Das Zoomen mit R ist viel zu empfindlich - oder die Überempfindlichkeit liegt einfach an meinem Controller. Ducken bzw. Kriechen könnt ihr nur indem ihr R haltet und C-unten drückt. Lasst ihr R los könnt ihr euch wieder bewegen - aber geduckt. A einfach gedrückt bewirkt einen Waffenwechsel zur nächsten Waffe, lange gedrückt erscheint ein Waffenrad. B einfach gedrückt, bewirkt die Aktivierung von Tasten oder ggf. das Nachladen der Waffe, lange gedrückt wechselt den Feuermodus der Waffe.
Also lauft ihr durch die großen gut ausehenden Levels, die die Entwickler mit viel Liebe zum Detail zusammengebaut haben. Die Texturen sind für N64 Verhältnisse erste Sahne, auch wenn alles ziemlich eckig wirkt. Das Spiel verfügt - als eines der ersten, was mir bekannt ist - über Spiegelungseffekte, Verwischteffekte und Lichtreflexe. Aber das Spiel verfügt nicht über einen Himmel oder jedenfalls selten und der Levelaufbau wird teilweise mit Nebel in der Ferne überdeckt. Die Feinde sind nicht unbedingt intelligent und die KI eurer Kompanen, solltet ihr mal welche haben, ist ebenfalls nicht von erster Güte, vor allem, weil sich ihre Pfade gern irgendwo verharken. Pro Level habt ihr eine bestimmte Anzahl Aufträge - das richtet sich nach gewähltem Schwierigkeitsgrad. Zur Erfüllung dieser Aufträge ist es teilweise von Nöten Knöpfe zu drücken - und das ist eine knifflige Angelegenheit, weil ihr gut und gerne das gesamte Level absuchen müsst, ehe ihr endlich auf Youtube einen Walkthrough anschaut. Es gibt keinen Ziel-indikator, der euch wenigstens die Richtung andeutet und so verirrt ihr euch sehr schnell in den Levels, wo jede Wand wie jede andre Wand aussieht - jedenfalls oftmals.
Empfohlen
Text von 03.03.2014