PC Review

Need for Speed The Run auf Windows

26.02.2014

Kommen wir nun zu einem Spiel, was den Anspruch auf Game of the Year 2011 von Oettinger Games fast geschafft hätte. Das perfekte Spiel, denn BlackBox hat es endlich begriffen, was bei den besten Spielen der Serie Need for Speed gefehlt hat und was gestört hat. Die Story zum Beispiel musste komplett raus und dafür wollte ich schon immer, wenn ich im Auto fahre beschossen werden und in Split/Second-manier irgendwelchen Objekten ausweichen. Prima. Danke, dass ihr es endlich geschafft habt meine Wünsche komplett zu befriedigen. Schluss mit dem Sarkasmus.

Nun aber wirklich zum Spiel: Das Spiel ist ein absoluter RipOff. Ihr fahrt zwar Serientypisch noch mit Autos, das wars aber auch schon. EA hatte da mal ein Spiel mit Autos, warum nicht einfach Need for Speed draufkleben und somit den Ruf einer in der Vergangenheit recht guten in näherer Vergangenheit weniger guten Rennspielserie zerstören. Das etwa 2 bis zweieinhalb Stunden lange Spiel unterhält etwa 10 Minuten gut, da ihr euch noch über die nette Grafik und die feinen Texturen freut. Dann merkt ihr allerdings, dass ihr in den 10 Minuten quasi alles im Spiel gesehen habt. Denn mehr kommt nicht.

Zur "Story": Ihr spielt ... irgendsonen Typen, wie auch immer der Volldepp heißt. Er hat Schulden bei der Mafia (schlechte Idee) und wird nun platt gemacht - in einer Autopresse. Das Spiel beginnt dort mit einem QuickTime-Event, wo ihr aus dem Auto ausbrecht und eurem Tod entgeht und ihr stehlt euch ein Auto und fahrt davon. Nachdem ihr also dem Tod von der Schippe gesprungen seid habt ihr nix andres zu tun, als zum lokalen Asiaten zu gehn und euch mit irgendsoner Frau zu treffen, die euch in irgendsoein Rennen reinbringt, wo ihr einmal quer durch die USA fahrt. Soweit ja noch garnicht so schlecht.

Nun sitzt ihr in eurer Karre schaut beschissene bis annehmbare Umgebungen an und fahrt. Was man halt mit einem Auto macht. Die Sonnenreflexe sehen aufgrund der verwendeten Frostbite 2 Engine recht okay aus. Da aber kein Need for Speed ohne eine Geschichte auskommt, muss da noch was her. Hm... ihr fahrt also nicht nur, sondern habt teilweise auch noch die Polizei am Arsch, die nerviger ist als eine Scheißhausfliege und im übrigen vollkommen gescriptet ist. Aber auch die Mafia kommt mit Helikoptern an und zerballert euch den Lack. Wer auf diese absolute Scheiß-Idee gekommen ist... Das wars aber noch nicht. Denn neben dem üblichen der-Mafia-die-Stirn-bieten sollt ihr auch noch eine gewisse Anzahl Leute überholen oder in Elimination-Rennen-Manier Fahrer hinter euch lassen.

Im Spiel gibt es etwa 4 Spielmodi: Ein Kontrollpunktrennen, wo ihr gänzlich allein seid, teilweise mit Verfolgern, dann ein Modus, wo ihr eine bestimmte Anzahl Fahrer einholen MÜSST. Dh. ihr müsst in diesem Rennen 10 Fahrer einholen um weitermachen zu können; mehr geht nicht, weil nur 10 Konkurrenten auf der Straße sind. Dann gibts die oben genannten Elimination-Rennen, wo ihr eine bestimmte Zeit lang vor einem Fahrer sein müsst um ihn auszuschalten und ein "Boss"-Rennen. Diese Bosse werden euch in der Ladezeit vor dem Rennen vorgestellt und ihr fahrt sie in Grund und Boden. Also nach 10 Minuten habt ihr alles gesehn.

Die Bulliden sind verdammt schnell, auch schon zu Beginn, aber ich finds eine gute Idee in einem Autorennspiel das Auto nicht frei wechselbar zu machen. Ihr müsst zu einer Tankstelle fahren und dort könnt ihr erst euer Auto wechseln. Teilweise könnt ihr euch nach den QuickTime-Events neue Autos aussuchen. Feinde fahren zum Beispiel Autos wie die Corvette, in die ihr nicht einsteigen dürft. Das gibt Abzug! Des Weiteren sind die sehr linearen Strecken zu nennen. Es gibt zwar ab und zu Abkürzungen, die aber alle in der Map eingezeichnet sind. Fahrt ihr nur wenige Meter zu weit von der Straße werdet ihr zurückgesetzt. Freie Streckenwahl gibt es nicht - also das, woran ich eigentlich am meisten Spaß gehabt hätte, gibts einfach überhaupt nicht.

The Run ist in Etappen eingeteilt, die wiederum in Rennen eingeteilt sind. Zu Beginn habt ihr eine Strecke von 4700 Km zu absolvieren, ihr fahrt allerdings nur wenige Kilometer selbst, der Rest wird einfach übersprungen. Ziel ist es, vom Platz 300 auf den ersten aufzusteigen und so anzukommen. Wie zu erwarten war, MÜSST ihr das auch schaffen, anders gehts nie. Autolog, genauso eine super Idee von EA, ist so arschlos wie nie zuvor. An einigen Stellen steigt der Protagonist aus dem Wagen aus und ihr lauft zu Fuß ein Stück - aber nicht selbst, sondern in Form von QuickTime-Events. Juhu! Ich dachte schon ich muss selbst die Richtung angeben.

Die Grafik ist ganz in Ordnung - jedenfalls die Umgebungen. Die Autos sehen ganz okay aus, die Spiegelungen auf den Bulliden jedoch überhaupt nicht. Das Wasser ist ganz okay. Der Sound ist beschissen. Die Autos klingen zwar alle anders, allerdings blendet sich die Hintergrundmusik aus, wenn ihr an etwas vorbeifahrt oder irgendwas etwas lauter ist - wie zum Beispiel der Motor. Dh. ihr werdet nie eine Hintergrundmusik hören, obwohl eine da ist, weil sie vom Motor verdrängt wird. Die Synchronisation ist beschissen, außerdem gibts viele Soundfehler. Die Grafik in Innenräumen - in Videos (!!) - ist mal richtig beschissen. Das gabs das letzte Mal 1998. Da hab ich doch schon 2005 bessere Spiele gesehen.

Bewertung:
Nicht empfohlen
Nicht empfohlen
Text von 26.02.2014
Fazit:
EA versucht mit The Run nur noch Gewinn aus der Need for Speed-Serie zu schlagen, weshalb ja nun auch jährlich Updates zur Serie erscheinen. Der RipOff ist euer Geld nicht wert, hätte ich nicht so lange gewartet mit dem Test, würde ich mein Geld zurückverlangen. Programmierte Grütze, absoluter Dreck. Lasst euch nicht von dem großen Need For Speed auf dem Cover täuschen! Das Spiel taugt garnichts. Maximal ist es dazu gut, dass euer Tisch nicht wackelt, denn genau dafür sorgt mein Spiel.