PS2 Retro Review
Midnight Club: Street Racing auf Playstation 2
08.05.2016
Midnight Club ist 2000 für die PS2 erschienen. Das Spiel glänzte damals wahrscheinlich mit seinen zwei offenen Städten. Ebenfalls ein wichtiger Punkt für die Serie ist, dass ihr euch selbst einen Weg zum nächsten Kontrollpunkt suchen könnt bzw. müsst. Mit dem Erstling bin ich aber überhaupt nicht warm geworden.
Das Spielmenü ist bereits merkwürdig. Ihr habt immer den eigentlichen Menüpunkt und darunter einen weiteren Text, der offenbar cool wirken sollte. Bspw. bei Karriere Laden "jemanden ausgraben". Das finde ich weder cool noch unterhaltsam, aber es stört mich nicht wirklich, eher finde ich es etwas peinlich, aber das könnte auch einfach an mir liegen. Ihr habt die Wahl zwischen Arcade und Karriere. Der Arcade-Modus ist ziemlich sinnlos am Anfang, da quasi keine Rennen freigeschaltet sind. Ich hätte da eher eine Reihe von Rennen erwartet wie in Soul Calibur. Einen wirklich witzigen Spielmodus muss ich euch präsentieren, das wäre Capture The Flag. Der aus Egoshootern bekannte Modus hat es auch in Midnight Club geschafft. Dabei habt ihr einen gelben Punkt und einen grünen Punkt auf der Karte. Der gelbe Punkt gibt an, wo die Flagge ist, und zum grünen Punkt müsst ihr die Flagge hinschaffen. Fahrt ihr gegen einen Kontrahenten oder zu stark gegen eine Wand, verliert ihr die Flagge wieder. Durch die vielen Einstellungsmöglichkeiten steckt viel Potential in diesem Modus, und gerade Online kann ich mir gut vorstellen, dass das richtig Spaß machen könnte. Auf der PS2 hat das Spiel keinen Online-Modus.
Die Karriere beginnt in New York, bzw. einem Teil von Manhattan. Es gibt noch London, soweit bin ich aber nicht gekommen, warum seht ihr unten. Das Spiel beginnt, neben eurem Taxi (ein anderes Auto könnt ihr zu Beginn nicht auswählen) steht ein anderer Wagen, oben am Bildschirm ist eine Textbox eingeblendet. Offenbar hat da irgendsoein Typ etwas gegen unseren Fahrstil. Der Typ fährt los, was genau ihr machen sollt, wisst ihr nicht. Zunächst habe ich versucht den Typen zu rammen, mir ist aufgefallen, dass das Dreieck über dem Gegner gefärbt wurde, ob das vom Rammen kommt oder nicht, war mir nicht klar. Was ihr eigentlich machen müsst ist, eine Zeit lang recht nach an dem Typen fahren, bis sich aus dem erst roten, dann gelben Dreieck ein grünes Dreieck entwickelt. Dann führt euch der Gegner zum Startpunkt eines Rennens. Jedenfalls tut er das, wenn ihr in eurem beschissenen Taxi mithalten könnt.
In den Rennen im Spiel müsst ihr eine bestimmte Anzahl von Kontrollpunkten überfahren, und dann zum Ziel kommen, letzteres möglichst als erster Fahrer. Wie ihr zwischen den Kontrollpunkten fahrt, oder welche Punkte ihr zuerst mitnehmt, das liegt bei euch. Aber ihr müsst, um das Rennen abschließen zu können, jeden Kontrollpunkt mitnehmen. Nachdem ihr nun dieses erste Rennen gemeistert habt, fahren auf der Karte drei Fahrer umher, die ihr auch verfolgen müsst, um jeweils wieder ein neues Rennen fahren zu können. Gewinnt ihr das Rennen, erhaltet ihr die Nummer des Fahrers, ihn könnt ihr dann herausfordern zu einem Einzelrennen. Gewinnt ihr das dann auch, erhaltet ihr dessen Karre. Und das ist extrem nützlich, denn das Taxi ist einfach nur scheiße und als Startwagen quasi unbrauchbar, weil es die ersten Rennen unglaublich schwer macht.
Gefallen hat mir am Spiel die offene Welt, es gibt sogar Fußgänger, aber leider quasi nichts zu tun. Das Fahrgefühl ist sehr arcadeig, ihr kommt, mit genügend Lenken um jede Kurve herum. Es gibt heftige Physikaussetzer, bspw. wenn ihr gegen irgendein Hindernis mit genügend Geschwindigkeit fahrt, dann geratet ihr schnell mal dadurch. Aber generell macht das Spiel seine Aufgabe sehr schlecht, euch das grundlegende Spielprinzip zu erklären. Ich habe keine Ahnung, wer ich bin, warum ich überhaupt mit einem Taxi gegen andere Fahrer Autorennen fahre, und was ich eigentlich tun muss, um weiterzukommen. Nach etwa 30 Minuten Spielzeit hat mich das Spiel bereits mehr als frustriert. Insgesamt habe ich wahrscheinlich etwa 2 Stunden gespielt, bis ich dann endgültig die Schnauze voll hatte.
Grafisch sieht Midnight Club eher schwach aus. Als eines der ersten Spiele für die PS2 ist das durchaus nachvollziehbar, dann auch noch als eines der ersten Spiele mit einer offenen Welt, in einem Rennspiel, da kann man das quasi schon verzeihen. Die Musik und Sounds sind eher interessant. Anrufe eurer Gegner klingen extrem merkwürdig und irgendwie out-of-place. Die Motorengeräusche passen vorne und hinten nicht und sind viel zu leise um manuell sinnvoll schalten zu können. Die Hintergrundmusik ist eintönig, bleibt aber angenehm im Hintergrund.
Nicht empfohlen
Text von 08.05.2016