PC Review

Legendary auf Windows

26.02.2014

Ihr spielt den Dieb Charles Deckart und ihr habt den Auftrag die Büchse der Pandora zu stehlen. Lange Zeit war sie vergessen doch Wissenschaftler haben Sie am Meeresgrund gefunden. Allerdings öffnet ihr die Büchse der Pandora und lasst bösartige Kreaturen frei. Das Spiel beginnt bombastisch, überall fliegt Zeug durch die Gegend, überall knallt es. Der Council 98 wird im Spiel schnell zu eurem Verbündeten und ein Mann namens LeFey wird euer Feind. Trotzdem ihr nicht viel von dem Mann erfahrt wird er immer wieder als der Böse dargestellt. Auch die Konsequenzen von seinem Handeln werden nie dargestellt.

Euch wird recht schnell auffallen, dass Legendary nicht hässlich ist. Abgesehen von einigen Grafikfehlern, die nicht weiter ins Gewicht fallen sieht das Spiel wirklich gut aus, wie es eigentlich fast jedes Unreal Engine 3-Spiel tut. Allerdings gibt es einige Stellen, die deutlich negativ ins Gewicht fallen: Die Zwischensequenzen sehen aus wie Youtube-Videos 480p. Die vorgerenderten Zwischensequenzen sind hässlicher als der Rest des Spiels. Die Zwischensequenzen hätten auch direkt auf meinem Computer in Echtzeit gerendert werden können. Die Animationen und die Menschen sind ebenfalls besonders schlecht gelungen. Kein Mensch sieht wirklich gut aus. Haare sind wie aus Papier ausgeschnitten. Das Grafikmenü ist übrigens in den Optionen versteckt (ganz unten). Man hätte es ja hervorheben können, aber nein - sonst findet man es ja, und stellt das Spiel vielleicht noch auf eine hohe Grafikqualität. Die Soundkullisse ist ok, und erfüllt seinen Zweck, allerdings nicht mehr.

In Videospielen werden Spieler oft auf dem längsten Weg zu einem Objekt oder Missionsziel geführt, aber das hat den Entwicklern anscheinend nicht gereicht. Ihr werdet oft größere Umwege gehen müssen, nur weil irgendwas im Weg steht, toll. Und diese langen Wege werden dann noch reichlich gefüllt mit immer den gleichen Gegnertypen: Werwölfe (von denen es 2 Typen gibt) und gerne auch menschliche Soldaten des Schwarzen Ordens. Die restlichen Gegnertypen bekommt ihr zwar ab und an mal zu Gesicht allerdings kam es mir vor als ob ich nur Werwölfe und Soldaten in den Pixelhimmel geschickt hätte. Und Werwölfe? Was besseres ist den Entwicklern nicht eingefallen? Es gibt so viele gute Monster die man hätte verwenden können aber wirklich - Werwölfe? Warum denn nicht gleich noch Drakula daneben stellen? Minotauren und Greife gibt es auch. Man hätte mehr daraus machen können. Es gibt 9 untersch. Gegnertypen. Einen besonders nervigen möchte ich hervorheben: die Viehcher sehen aus wie die Pixies aus Harry Potter, sind aber noch größere Plagegeister. Sie können sind unangreifbar, außer sie greifen euch an. Dann müssen Sie sich materialisieren und ihr könnt sie töten.

Um euch die Feinde und Monster vom Hals zu halten sind überall mal Schießkolben verteilt. 2 Sturmgewehre - eines davon mit Zielfernrohr, eine Pistole, eine Schrotflinte, ein MG und einen Raketenwerfer. Molotovs und Granaten. Wer mehr Waffen sucht sollte besser zu Call of Duty greifen. Außerdem habt ihr auf eurer Hand ein seltsames Siegel: als ihr die Büchse der Pandora geöffnet habt, musstet ihr die Hand darandrücken. Eine Art Dolch hat sich durchgestoßen und hat das Siegel hinterlassen. Ihr könnt damit so genanntes Animus aufsammeln, was tote Monster zurücklassen. Damit könnt ihr eure Energie auffüllen oder Feinde wegstoßen. Mehr nicht. Ziemlich sinnlos - da hätte man auch mehr draus machen können.

Ihr kämpft euch also in etwa 6 Stunden Spielzeit durch Horden von mehr oder weniger idiotischen Feinden (auf dem leichtesten Schwierigkeitsgrad). Irgendwann bemerkt ihr dann auch endlich, dass die Graneten recht sinnlos sind, weil Charles die eh nicht ordentlich werden kann. Atari: lasst das mit den 3D-Videospielen. Kehrt in eure Zeit zurück zum Atari 2600 und fertig. Nervt den Spieler nicht mit euren halbfertigen Spielen. Einmal ist Legendary bei mir abgestürzt. Öfter allerdings gab es Physikprobleme. Ich springe in die eine Richtung pralle anscheinend an der Wand ab und falle auf die andere Seite und natürlich in den Tod, weil da grade ein Abgrund war. Ihr findet euch auch öfters eingeklemmt wieder zwischen Gegnern oder sonstwas. Tote Gegner hängen gerne in Wänden, was natürlich bei den Werwölfen ein Problem ist, weil ihr denen den Kopf abschießen müsst sonst regenerieren die sich.

Das Spiel versucht angsteinflößend zu sein durch seine oft düsteren Umgebungen (so seid ihr oft alleine in U-Bahnstationen oder im dunklen Untergrund unterwegs), allerdings schafft das Spiel es nicht diese Atmosphäre aufzubauen. Der Grafikstil gefällt mir recht gut, auch wenn es die oben genannten Macken gibt. Das Spiel mit dem Licht ist den Entwicklern ganz gut gelungen. Legendary stellt euch oft vor solche Rätsel der Machart: Dreh am Hahn damit Wasser auf sie Flammen läuft, etc. Jeder sollte solche Rätsel schnell lösen können und weiter gehts. Dummerweise ist oft nicht klar was zu tun ist, oder wo ihr hin sollt, obwohl veränderbare Objekte markiert sind.

Bewertung:
Durchwachsen
Durchwachsen
Text von 26.02.2014
Fazit:
Legendary wäre grafikmäßig recht gut, wenn die Fehler behoben worden wären. Es hätte mehr Waffen sein dürfen und mehr innovative Gegner. Die Story ist recht belanglos und hätte besser erzählt werden können. Die Spielzeit mit 6 Stunden ist sehr kurz ausgefallen. Hat man alles schonmal besser gesehen. Nicht kaufen!