PC Review
Review auf Windows
In Left 4 Dead seid ihr einer von 4 Überlebenden einer Pandemie historischen Ausmaßes: fast alle Menschen auf der Erde sind zu Zombies mutiert. Jetzt steht natürlich die Frage im Raum warum; aber das wird im Spiel nicht geklärt. Ihr schlagt euch also durch 4 verschiedene "Missionen", die miteinander garnichts zu tun haben. Ihr könnt von Beginn an alle Missionen anwählen und jedes Kapitel spielen. Die 4 Missionen führen euch durch eine Großstadt zum Krankenhaus, wo ihr vom Dach gerettet werdet, durch einen Park bzw. Wald, wo ihr an einem See schließlich gerettet werdet, zu einem Flughafen, wo ihr schließlich von einem Armee-Flugzeug gerettet werdet und schließlich zu einer Bahnstrecke und zu einem Farmhaus, wo ihr von einem Armee-Halbpanzer gerettet werdet. Klingt erstmal nach nicht viel Spaß, oder?
Die Singleplayer Kampagne, wenn man es denn Kampagne nennen darf, unterhält euch alleine etwa 3-4 Stunden. Allerdings ist das nicht das Hauptelement des Spiels, sondern vielmehr der Multiplayer. Ihr könnt die gesamte Kampagne mit bis zu 4 menschlichen Mitspielern im Koop spielen, solltet ihr gerade keine Freunde zur Verfügung haben, werden eure Mitstreiter von einer recht intelligenten AI beseelt. Während ihr also durch die Levels lauft, tauchen immer mal wieder (damit meine ich immer und überall) Zombies auf, die euch ans Leder wollen. Und zwar in Horden. Zum Glück habt stehen euch ein paar Schießeisen zur Verfügung, die alle richtig stark und laut klingen, außer die festmontierten Gatling-Guns, die festmontiert in den Levels rumstehen. Die Gatling klingt als einzige richtig lahm. Ansonsten habt ihr folgende Waffen zur Verfügung: zwei Schortflinten, eine davon Vollautomatisch, ein SMG, eine Sturmgewehr und ein Scharfschützengewehr, sowie eine Pistole (auch beidhändig, wenn ihr eine zweite aufnehmt). Die Pistole müsst ihr immer behalten, sie hat unendlich Munition und hat auch ne Menge Wumms. Beim Testpielen ist mir die Munition der Primärwaffe sehr schnell ausgegangen, sodass es oft zur Benutzung der Pistolen kommen musste.
In den Missionen, die jeweils aus 5 Kapiteln bestehen, werdet ihr im letzten Kapitel gerettet. Dazu müsst ihr auf einen Funkspruch antworten und während die Retter kommen werden tausende Zombies auf euch nur so zu gerannt kommen. Schnappt euch also die nahe liegende Munition und heilt euch, bevor ihr die Rettung in Gang bringt. Klar ist aber, dass es ziemlich schnell langweilig wird, würden immer nur die gleichen Zombietypen auf euch zugerannt kommen. Aber macht euch bewusst, dass wir hier nicht über die langsamen Resident Evil Zombies reden, sondern die in Left 4 Dead können wirklich rennen und sie tun es. In Massen! Um die ganze Sache etwas spannender zu machen gibt es aber verschiedene stärkere Zombies: Die Boomer, die bei Beschuss explodieren und euch vollkotzen - diese Kotze zieht andere Zombies an, und die schlagen dann auf euch an während ihr nicht viel seht. Seht also zu, dass ihr nicht von einem Boomer getroffen werdet. Der Smoker zieht euch mit seiner extrem langen Zunge an, eure Teamkameraden müssen euch von dieser befreien. Tötet ihr ihn explodiert er in einer Rauchwolke durch die eure Sicht genommen wird. Der Hunter springt überall herum und stürzt sich auf euch. Ist er einmal auf euch muss ein Teamkamerad euch helfen, da er euch schnell viel Energie abzieht. Der Tank ist ein sehr starker Gegner, der gerne mal Platten des Bodens nimmt und euch entgegen wirft. Er verträgt extrem viel Schaden, ihr müsst also zusammen auf ihr schießen, damit er bald zu Boden geht. Haltet euch von ihm fern, denn wo er hinschlägt nimmt er viel Energie. Die schlimmste ist allerdings die Witch. Die Witch sitzt allein irgendwo und weint - ihr hört sie von Weitem, da sich auch die Hintergrundmusik verändert. Kommt ihr einer Witch zu nahe oder beschießt ihr sie rennt sie auf euch zu und schlägt euch (mit einem Schlag!) zu Boden. Dann schlägt sie immer weiter auf euch ein bis ihr tot seid. Wenn es möglich ist - haltet euch von den Witches fern oder lasst einen eurer Teamkameraden sie aktivieren.
Eure Lebensleiste: Ihr habt zu Beginn der Mission 100 Punkte, die ihr durch Erste Hilfe Kits wieder auffüllen könnt. Anscheinend erhaltet ihr durch solche 1st Aid Kits grundsätzlich so viele Punkte wieder, dass ihr 80 Lebenpunkte habt. Manchmal aber auch mehr. Das Wiederherstellen der vollen 100 Punkte ist mir noch nicht gelungen - ich vermute eine abgeschwächte Wirkung bei den höheren Punktzaheln. Es gibt ebenfalls noch Schmerzmittel. Wenn ihr diese einnehmt erhaltet ihr temporär Lebenspunkte zurück, die aber mit der Zeit wieder sinken. Wurdet ihr einmal zu Boden geschlagen, ist das nicht sonderlich schlimm, da ihr nun eine Lebensleiste von 300 Punkten habt - aber Achtung sie geht mit der Zeit nach unten. Ein Teamkollege muss euch aufhelfen. Nun habt ihr 30 Lebenspunkte - auch diese gehen mit der Zeit nach unten.
Was wäre ein Zombieschnetzler ohne Granaten? Das hat sich anscheinend auch Valve gedacht und euch die Möglichkeit gegeben eine Rohbombe oder einen Molotov-Cocktail mitzunehmen. Warum nur einen? Die Rohrbombe macht Geräusche, sodass sie die Zombies zu sich zieht und somit viele auf einmal tötet. Molotovs können auf Zombiehorden geworfen werden, da sie das Umfeld in Brand stecken. Wenn ich die Wahl hätte - immer Rohrbomben benutzen.
Zur Story gibts nicht viel zu sagen, weil es keine gibt. Erwartet keine Geschichte oder sonstwas. Das einzigste Ziel des Spiels ist es Zombies zu töten und gerettet zu werden. Es wird im Spiel keine einzige Frage geklärt, wie die Zombies entstanden sind, warum die Hauptcharaktere in der ersten Mission auf einem Dach sind - rein garnichts. Ihr seid am Ende des Spiels genauso schlau wie vorher; auch über die Vergangenheit der Hauptcharaktere erfahrt ihr nichts. Jeder der eine ausgeklügelte Story haben will greift besser zu Resident Evil. Wenn ihr allerdings einen EgoShooter von Valve wollt greift ihr zu. Stellenweise merkt man die Verwandtheit zu Half Life 2 deutlich, zum Beispiel wenn ihr euch durch Kanäle kämpft. Aber das tut dem Spaß keinen Abbruch, im Gegenteil - die Grafik gefällt mir sehr. Auch der Grieseleffekt, dessen Stärke sich in den Optionen verstellen lässt, ist sehr cool. Die etwas Comicmäßige Grafik ist meiner Meinung nach ein Versuch von Valve über die mittlerweile leicht in die Jahre gekommene Engine hinwegzutäuschen, aber auch die Comic-Grafik trägt seinen Teil zur Atmosphäre bei. In Left 4 Dead sieht man ganz klar, dass es möglich ist mit einer alten Engine viel zu machen und auch gute Spiele herauszubringen, wenn man dem Spiel seine Zeit zur Entwicklung gibt. Also Infinity Ward: nehmt eich das zu Herzen. Die Soundeffekte im Spiel sind sehr gut, die Waffen klingen sehr stark, außer die Gatling, die man anscheinend leider vergessen hat mit einem ordentlichen Sound zu belegen. Die Atmosphäre wird sehr stark durch die Soundkullisse, vor allem wenn ihr nahe einer Witch seid, vorangetrieben.
Empfohlen
Text von 01.03.2014