PC Review

Review auf Windows

Inversion ist ein Spiel, was mich sehr fasziniert hat. Durch sein Setting und seine ausgefallene Spielmechanik schien mir das Spiel ganz gut zu sein. Aber da wurde ich leider enttäuscht. Obwohl Inversion durchaus gute Ansätze hat, hat es Bandai Namco wiedermal nicht geschafft mich von Hocker zu reißen. Der Gears of War ähnliche Shooter spielt sich in etwa wie das Original. Man hat halt bis zu zwei Waffen und ballert sich durch Horden von Ludatore. Zusätzlich könnt ihr kleinere Schwerkraftspielereien vom Stapel lassen, die allerdings nicht wirklich durchdacht sind um nicht zu sagen absolut sinnlos.

Soweit so schlecht. Die Steuerung ist bereits eines der Nachteile des Spiels. Ihr seht euren Charakter von hinten, nun erwartet man eine Kamerasteuerung die nicht eckig oder kantig ist und nicht ruckelt. Da enttäuscht das Spiel schon, denn genau das ist der Fall. Die Kamerasteuerung fühlt sich mit der Maus seltsam an und es ist kaum möglich sanfte Bewegungen durchzuführen. Ihr macht außerdem alles mit der Leertaste. Wollt ihr sprinten drückt ihr Leertaste, beim in-Deckung-gehen auch und wie kommt man aus der Deckung wieder weg? Keine Ahnung. Ich schaffe das selten ohne dass mein Charakter wegspringt. Bei einem Shooter erwartet man, dass linke Maustaste schießen ist und mit der rechten Maustaste wird gezoomt. Leider haben sich das die Entwickler anders gedacht und die rechte Maustaste mit der Schwerkraftspielerei belegt. Super. Was ist zielen? E. genau. E. So kommt es zu einigen Verränkungen, wenn ihr gleichzeitig laufen wollt und Zielen. Toll. Mit F hebt ihr Waffen auf und macht Team-Aktionen und mit Umschalt schaltet ihr den Schwerkraftsmodus um.

Ihr spielt Davis Russel, der zu Beginn des Spiels seine Frau verliert, und nach seiner Tochter sucht. Er wird zusammen mit seinem Polizei-Kollegen Leo von den Ludatore (die gerade angreifen) festgenommen und eingesperrt, wo er aber relativ schnell mit Leo ausbricht. Er schließt sich dem Widerstand an. Bis hierhin hat mich das Spiel wirklich fasziniert, aber nun fängt es an keinen Spaß mehr zu machen, weil ihr immer wieder nur ein paar Feinde abknallt um euch wieder die nächste Videosequenz ankucken zu dürfen und wieder paar Feinde zu killen und so weiter. Das ist derbst nervig, sieht hässlich aus und vor allem unüberlegt. Einige Stellen in den Zwischensequenzen hätten Kollegen wie Infinity Ward mit einer Halte-den-Punkt-10-Minuten - Mission gefüllt und nicht einfach durch ein Video übersprungen. Nachdem also die Steuerung fast vollkommen unbrauchbar ist und das Deckungssystem komplett schwachsinnig, weil man kann nicht um die Ecke gehen (an Säulen); Deckungen werden weggeschossen oder gehen in eurem Gesicht in die Luft und wenn ihrs dann mal schafft Davis hinter die richtige Deckung zu lotsen könnt ihr tatsächlich stolz auf euch sein.

So... Was gibts noch? Es gibt ein paar mehr oder weniger sinnvolle Waffen; Sturmgewehr, Repetiergewehr, Sniper, Schrotflinte. Vor allem zum späteren Spielzeitpunkt findet ihr aber eh nurnoch 2 verschiedene Waffen, dazu einen Raketenwerfer wenn das gebraucht werden sollte (um zum Beispiel eine MG-Stellung zu zerstören). Die Feinde sind nicht unbedingt intelligent, suchen zwar Deckung und schießen dann aus der Deckung, aber das wars quasi auch schon mit der Intelligenz. Hätten die Feinde nicht so viel Energie und würden die nicht in so großer Quantität angerannt kommen hättet ihr tatsächlich eine Chance. Leo ist komplett nutzlos. Wenn er nicht grade am Sterben ist, dann tötet er ab und an mal einen oder zwei Feinde aber sonst steht er nur dämlich in der Gegend rum. Die Dialoge, die die beiden ablassen gehören in die Hölle und nicht in ein Videospiel. Dumm, Dümmer, Inversion. Als Beispiel sei eine Stelle angeführt, wo sich die beiden darüber unterhalten in den gerade abfahrenden Zug einzusteigen. "Wir sollten einsteigen", "Ja sollten wir", "wir müssen einsteigen", "dann los". Und dann springen die beiden Volldeppen endlich auf.

Wie in Ghost Recon Future Soldier oder Army of Two gibt es an einigen Stellen Objekte, die nur mit eurem Partner überwunden werden können. So zum Beispiel hilft er euch eine knapp 2 Meter hoche Mauer raufzukommen. Wow... Anstelle das the-Lara Croft-Style zu machen und sich selbst raufzuziehen... naja. Oder wenn die beiden sich ein Rolltor hochhalten, sodass man den beiden knapp 5 Sekunden zukucken muss, wie sie total dynamisch drunter durchkriechen... ein Traum. Die sich dauernd wiederholenden Gegnertypen, die zwar am Ende stärker werden, aber auch in viel zu großer Stückzahl ankommen, sind ebenso ein Traum wie die absolut diletantische und unglaubwürdige Levelführung. Warum genau sind die beiden bei Zone 144 aus dem Zug ausgestiegen und nicht weitergefahren?

Grafisch ist das Spiel die Hölle. Ohne Kantenglättung flimmert alles und zwar immer. Selbst bei maximalsten Grafikeinstellungen sieht das Spiel nicht wirklich gut aus und errinnert eher an Fallout 3. Irgendwie wünsche ich mir für das Spiel eine durchgezogene Comic-Grafik anstelle von diesem Mischmasch. Der Sound ist unterirdisch. Die Hintergrundmusik austauschbar, die Waffensounds sind okay, basslastig, aber auch nicht wirklich gut. Es gibt einige Soundprobleme im Spiel.

Bewertung:
Nicht empfohlen
Nicht empfohlen
Text von 01.03.2014
Fazit:
Nun also noch einmal eine Aufzählung aller guten Dinge im Spiel: Es läuft auf Windows XP, Vista und 7, es lässt sich problemlos installieren, starten, beenden und deinstallieren und das Spiel ist irgendwann mal vorbei (nach knapp 6 Stunden). Wenn das für euch einen Kaufgrund darstellen sollte, dann bitte greift zu.