Gamecube Retro
Gun auf Gamecube
01.03.2014
Gun - eines der unbekannteren Spiele für Nintendos Wunderwürfel - ist ein guter Western Shooter. Ihr reitet, erfüllt Aufträge und bringt Leute mit eurem Colt um. Aber das Spiel ist noch ein bisschen tiefgehender als das. Es ist eines der Spiele, die mich - ich bin wohlgemerkt überhaupt kein Western-Fan - voll von sich überzeugt haben.
Gun beginnt indem ihr mit Ned unterwegs seid und er euch durch ein kleines Tutorial führt. Danach seid ihr auf einem Dampfer unterwegs wo ein Pfarrer einen Überfall auf eben diesen Dampfer vor hat um ein Objekt zu finden, was er sucht. Bei dem Überfall, den ihr zum größten Teil eigentlich zurückschlagt, wird Ned - euer Vater - getötet, er sagt kurz vor seinem Tod, dass er nicht euer Vater sei. Ihr wacht am Ufer einige Tage danach auf, Ned hat euch eine Münze gegeben und den Tipp, dass ihr euch in Dodge bei einem leichten Mädchen melden sollt. Der ehrliche Tom findet euch und bringt euch das Reiten bei. Ihr reitet danach weiter nach Dodge und bemerkt einen Hausen gelbes Zeug, was glänzt. Ich versucht es durch einen Druck auf die Y-Taste abzubauen, aber ihr benötigt eine Hacke dazu. Ihr schifft mit dem Floß nach Dodge über.
Doge ist eine sehr kleine Stadt, die ein Problem hat: Sie hat zwar eine Eisenbahnstrecke, aber wenn ihr in die Prärie ihr entlang reitet kommt irgendwann eine unsichtbare Wand und ihr könnt nicht weiter. Das wirkliche Problem sind die Apache-Indianer, die die Brücke abgerissen haben - wenigstens zum Teil. Ihr helft den Leuten in Dodge die Brücke zu verteidigen, während die Chinesen ebendiese wieder aufbauen/reparieren. Die Indianer wollen die Brücke mithilfe von TNT-Fässern (um die sich die Hälfte des restlichen Spiels dreht) einzureißen, ihr sollte das natürlich verhindern.
Um die Feinde niederzuhalten stehen euch eine Vielzahl von Waffen zur Verfügung. Zu Beginn habt ihr eine Pistole und ein Gewehr. Die Pistole könnt ihr schnell-ziehen, dh. ihr drückt auf B und Cole (der Protagonist) zieht die Waffe und das Spiel geht in eine Art Zeitlupe. Außerdem ist eure Pistole deutlich stärker und Cole zielt fast automatisch. Zum Gewehr wechselt ihr indem ihr auf dem Steuerkreuz nach links drückt - damit könnt ihr weiter schießen, die Waffe ist stärker und ihr könnt mit einem Druck auf die unten-Steuerkreuz-Taste zoomen. Die rechte Steuerkreuztaste dient zum Nachladen; oben ist der Schluck aus der Flasche, der euch Hilfe wieder zu Kräften zu kommen. Später stehen euch noch eine Schrotflinte zur Verfügung, sowie ein Scharfschützengewehr und ein Bogen. Außerdem tötet ihr ab und zu größere Bossgegner und erhaltet ihre Waffe, die meist besser ist als die, die ihr bereits in der Hand haltet. Beim lokalen Händler lassen sich zudem gegen Geld Waffenupgrades kaufen, ebenso wie Verbesserungen für euer Pferd und für eure Gesundheit. Mit A vollführt ihr einen Nahkampfangriff mit eurer ausgerüsteten Klinge.
Ihr habt eine Lebensleiste, die sich durch den og. Schluck aus der Flasche wieder auffüllt. Die Flasche leert sich allerdings dadurch - ist sie leer seid ihr schon so gut wie tot. Eure Energie reicht auf leicht nur für einige Schuss aus. Trotzdem stellt die Hauptstory auf dem leichtesten Schwierigkeitsgrad kaum Gefahr dar, weil die Gegner so schnell tot sind, dass ihr mit schießen kaum hinterher kommt.
Das Spiel ist für Gamecube-Verhältnisse recht groß - ihr habt eine offene Welt, wo ihr hingeht ist euch überlassen. Ihr könnt neben der Hauptstory aber auch Steckbriefe abarbeiten und Gauner jagen; beim Express-Kurier arbeiten, dem Farmer helfen oder beim lokalen Sheriff anfragen. Die Nebenquest machen das Spiel richtig abwechslungsreich; insgesamt könnt ihr vielen Tätigkeiten nachgehen, allerdings reicht es nicht ganz zur Fülle eines Rollenspiels. Für die Story habe ich etwa 7 bis 8 Stunden benötigt; habe dabei viele Nebenquest erledigt. Eure Auftraggeber sind ebenso vielfältig wie eure Aufgaben. Wenn ihr lange Weile habt macht es auch sehr viel Spaß einfach durch die Badlands zu reiten und nach Goldvorkommen Ausschau zu halten, die euch 10$ bringen, wenn ihr sie mit der in Dodge gekauften Spitzhacke abbaut. Etwas unglaubwürdig kommen die Wanted-Steckbriefe rüber, die euch Belohnungen von 10$ bis 30$ versprechen. Das scheint mir für größere Kriminelle doch etwas zu gering zu sein.
Die Grafik ist für Cube-Verhältnisse recht hübsch - man muss auch bedenken, dass es auf die Disk draufpassen muss und es muss zur Laufzeit ladbar sein. Die Umgebungen flimmern stark, Kantenglättung gibt es leider garkeine. Trotzdem gefällt mir die Optik des Spiels sehr, auch weil sie es weiß zu keiner Gelegenheit stark zu ruckeln. Ruckler, die teilweise aufgetreten sind sind marginal und stören den Spielfluss nicht. Bugs sind mir ebenfalls nur marginale aufgefallen, die den Spielfluss nicht gestört haben. Die Sound-Engine hat ein paar kleinere Fehler, über die man aber aufgrund des guten Sound und der knalligen Waffeneffekte hinweghören kann. Die deutsche Übersetzung ist nicht unbedingt gelungen; an einigen Stellen wurde sehr frei übersetzt oder einfach unpassend. Trotzdem kann man der englischen Synchronisation, die ihr ohnehin auf die Ohren bekommt lauschen. Die Effekte sprechen für hohen Gewalt- und Blutgrad in der englischen Version - die deutsche Version enthält kein Blut.
Beim Reiten eures Pferdes könnt ihr (neben dem Schießen) auch mit X springen und dem Pferd die Sporen geben, sodass es schneller rennt. (Mit L). Macht ihr das zu schnell zu oft nimmt die Energie des Pferdes schaden und es stirbt im schlimmsten Fall. Habt ihr bzw. hat ein Feind einen Kläpper unterm Hintern könnt ihr das Pferd töten, der Reiter wird fallen. Nun könnt ihr in mit A niedertrampeln oder erschießen. Das gleiche kann euch aber auch passieren.
Empfohlen
Text von 01.03.2014