PS3 Review
Grand Theft Auto V auf Ps3
03.08.2014
Grand Theft Auto V, was vor Kurzem für PS3 und Xbox 360 erschienen ist, kann wohl als eines der größten Spiele in 2013 gesehen werden. Daher versuche ich hier während des Spielens ein paar Gedanken festzuhalten, die hoffentlich am Ende einen ganzen Testbericht ergeben.
GTA V. Wo fange ich da nur an. Jeder kennt GTA, oder nicht? Ihr seid ein böser Bub, und klaut Autos, macht Missionen, beschäftigt euch mit Nebenaktivitäten und das alles macht Spaß. Doch diesmal ist das etwas anders. In den älteren Teilen, seid ihr allein. Hier spielt ihr Mitglieder einer Art Crew. Trevor, Micheal und Franklin, die jeweils eine eigene Geschichte haben, jeder von den dreien hat einen anderen Hintergrund. Michael, Brad und Trevor haben vor etwa zehn Jahren einen großen Bankraub begangen, dabei werden Brad und Micheal angeschossen. Trevor denkt, beide wären Tod, bis er Micheal wieder trifft. Franklin und Lamar arbeiten für einen dubiosen Autohändler - sie stehlen für ihn verkaufte Autos zurück.
Jeder der Charaktere hat eine besondere Fähigkeit, Lamar kann zum Beispiel beim Autofahren die Zeit verlangsamen und so könnt ihr punktgenau durch Kurven fahren. Michael und Trevor haben eine Spezialfähigkeit, die sie im Kampf besser agieren lässt, so kann Michael eine Art Konzentration aktivieren, die die Zeit verlangsamt, Trevor kann auf Knopfdruck schneller und tödlicher werden. Diese Spezialfähigkeiten haben ihre eigene Leiste (gelb, unten links). Ihr könnt diese Fähigkeiten einsetzen um einen Vorteil gegenüber den Gegnern zu haben.
Wie immer geht es auch darum von A nach B zu fahren, sei es für eine Mission oder davor oder einfach um mal irgendwo Tennis zu spielen. Ja, ihr könnt Tennis spielen. Zwar reicht das Tennis-Minigame nicht an Größen wie Mario Power Tennis oder Virtua Tennis heran, aber trotzdem macht es ziemlich viel Spaß eine Umsetzung von Tennis in GTA zu sehen. Neben der Tennisumsetzung könnt ihr unter Anderem am Triathlon teilnehmen, Golf spielen (die Umsetzung ist finde ich ziemlich gut), an JetSki-Rennen teilnehmen, Autorennen fahren, und vieles mehr. Im Verlauf des Spiels schaltet ihr mehr oder weniger zufällig verschiedene neue Dinge frei.
Außerdem könnt ihr euch für euer ergaunertes Geld Immobilien kaufen, so habe ich mir als Franklin die Downtown Cab Co gekauft, wodurch ich ab da kostenlos mit dem Taxi fahren konnte. Die Michael habe ich eine Bar gekauft, die ab und an eure Hilfe bei bestimmten Aufgaben braucht. Zum Beispiel sollt ihr sie mit Schnaps beliefern oder einen Perversen stoppen, der auf der Damentoilette unschöne Fotos geschossen hat. Das lockert die ganze Angelegenheit etwas auf, natürlich bekommt ihr für eure Immobilien Mieteinnahmen, die sind gegenüber dem Kaufpreis aber eher Peanuts, was etwas schade ist, da sich kein Kauf wirklich lohnt, bzw. erst bei einer quasi unendlich langen Spielzeit.
Das Spiel beginnt mit einer kurzen Einführungsmission, in der ihr in die Steuerung und die Spielmechaniken eingeführt werdet. Dabei raubt ihr mit Brad, Michael und Trevor eine Bank aus und entkommt schließlich von den Cops. Ihr liefert euch mit den Cops eine Verfolgungsjagd, richtet ein Massaker an, und entkommt als Trevor, der von da an im Untergrund lebt. Brad und Michael werden von einem Scharfschützen angeschossen, und bleiben liegen. Was mit Brad passiert erfahren wir erstmal nicht, Michael lebt von da an in einem großen Haus unter dem Zeugenschutz. Das Spiel springt etwa zehn Jahre vor; ihr spielt Franklin, der zusammen mit Lamar für einen windigen Autohändler Autos zurückklaut, die gerade verkauft wurden. Ihr liefert euch mit Lamar als erstes ein Rennen in teuren Sportwagen, zur Zentrale. Irgendwann geht ein Diebstahl aber schief, da Michael das Eigentum seines Sohnes beschutzt, der vor Kurzem ein Auto bei gerade diesem Autohändler gekauft hat. Michael zwingt Franklin dazu mit dem Auto in das Autohaus durch das Fenster zu fahren.
Von da an arbeiten Michael und Franklin zusammen unter anderem versuchen die beiden die Jacht von Michael zurückzustehlen. Michael versucht seine Kinder zu erziehen, die beide quasi erwachsen sind, der Sohn spielt die ganze Zeit nur Videospiele und treibt sich mit windigen Gestalten rum, die Tochter ist genauso hirntot wie der Junge, dazu noch eine Schlampe. Irgendwann geht Michaels Frau mit dem Tennislehrer fremd, als Rache zieht Michael das Haus des Tennislehrers vom Hang, was ihm viel Ärger einbringt. Da er nun für den Schaden zahlen muss, weil das Haus eigentlich einem einflussreichen bösen Mann gehört hat, überkommt ihn die Idee eines großen Raubes. So raubt er mit Franklin und Lester sowie drei NoName-Crewmitglieder, die er zuvor angeheuert hat, ein Juweliergeschäft. Über diesen Raub wird Trevor darauf aufmerksam, dass Michael doch noch nicht tot ist.
Von da an spielt ihr eine Weile Trevor, bis ihr Michael gefunden habt und es zur Konfrontation kommt. Von nun an arbeitet ihr für das FIB, einer Regierungsorganisation, tötet den CEO von Lifeinvader und raubt Banken aus. Aber auch hier ist nicht alles Gold, was glänzt, da euch das Spiel an einer relativ kurzen Leine lässt. Innerhalb einer Mission habt ihr nicht die Möglichkeit moralische Entscheidungen zu treffen, sondern müsst strikt dem Folgen, was euch das Spiel vorgibt, was etwas schade ist. So wäre es schön gewesen, da es im Spiel einen Moment gibt, bei dem ihr einen Gefangen foltern müsst und als Spieler dabei auch noch zuseht, das einfach zu verweigern und denjenigen nicht zu foltern. Das hätte etwas mehr Freiheit ins Spiel gebracht und dem Spieler ermöglicht das Leben der Figuren so zu führen, wie er es für richtig hält. Leider bleiben uns solche Szenen wie die Folterszene nicht erspart. Außerdem machen sich die Figuren oft zu Handlangern von anderen Charakteren. So trifft Franklin auf Beverly, der ein Paperazzi ist, und Stars hinterherjagt. Anstelle ihm zu sagen, dass er das lassen soll, spielt Franklin einfach mit und macht sich die Finger schmutzig. Genauso hilft Trevor Leuten dabei Immigranten aus Amerika zu vertreiben, als eine Art bürgerlicher Grenzschutz. Für solche moralisch fragwürdigen Dinge gibts Punktabzug.
Leider ist das Spiel auch ansonsten nicht ganz perfekt. So gab es einige Szenen, die ohne Erklärung ziemlich dumm abgelaufen waren. Zum Beispiel hatte ich jemandem im Auto, die ich nach Hause fahren sollte, doch dann kamen auf einmal feindliche Autos und sie wurde verschreckt und ist abgehauen. Die Mission wurde einfach so abgebrochen ohne die Chance sie nochmal machen zu können. Sobald ihr auch einen Fußgänger überfahrt ist die Polizei hinter euch her. Und das ist vor allem dann nicht gut, wenn ihr schnell irgendwo hin müsst. Ihr seid kurz vor dem Ziel, überfahrt einen Fußgänger, und auf einmal sollt ihr erstmal die Cops los werden. Das ist irgendwie etwas dämlich. Vor allem, weil die Verfolgungsjagden nicht wirklich Spaß machen. Ich muss sagen, mir hat das System in Need for Speed: Most Wanted am besten gefallen - mit der Anzeige am unteren Bildschirmrand, die anzeigt wenn ihr fast gefasst seid. Hier gibt es das nicht, sondern die Cops versuchen euch in eurem Auto zu erschießen, was meistens auch gelingt, da ihr garnicht so schnell losfahren könnt, wie die euch tot haben. Das ist finde ich äußerst ungünstig, und führt zu vielen Frustmomenten.
Grafisch spielt GTA V bei den ganz Großen mit. Wenn ihr so durch die Stadt fahrt erlebt ihr ein Beleuchtung-Wunderwerk, so sieht es großartig aus, wenn ihr gegen Abend gegen die Sonne fahrt oder in der Nacht im Helikopter über die Stadt kreist. Flugzeuge machen im Spiel auch eine Menge Spaß. Wenn ihr zum Beispiel mit einem Fahrrad oder Motorrad über einen schmalen Grat über Berge fahrt, schaut das Spiel auch ziemlich genial aus. Sehr gefallen haben mir die Reflexionen der Lichter der Häuse im Wasser, wenn ich in der Nacht mit einem Boot durch die Kanäle gefahren bin. Der Sound kann sich hören lassen, so klingen die englischen Synchronstimmen sehr gut, wenn sie auch manchmal etwas aneinander vorbeireden. Die Übersetzung ist recht solide, wenn auch solche Konstrukte wie "Dingi" benutzt wurden. In Autos könnt ihr aus einer Menge von Radiosendern wählen, was ziemlich cool ist, vor allem weil dort nicht nur bekannte und moderne Lieder kommen, sondern auch Nachrichten oder Talk Shows. Leider ohne Untertitel.
Was mir an GTA V am meisten Spaß gemacht hat, sind die Überfälle, die von langer Hand geplant werden. Meistens bietet euch Lester verschiedene Methoden und verschiedene Crewmitglieder an, die verschieden große Anteile haben wollen, aber auch verschieden gut oder schlecht sind. Das hat mir sehr viel Spaß gemacht, die Missionen vorzubereiten und durchzuführen, da ich dafür immer verdammt viel Geld bekommen habe. Leider gibts davon im Solo-Spiel nur knapp 5 oder 6 Stück, was sehr schade ist, da ich gerne viel viel mehr davon gespielt hätte. Auch ziemlich schade ist, dass das Spiel über jeden Stereotyp herzieht, den es gibt. Warum genau sagen die Schwarzen im Spiel aller drei Worte "Nigger"?
Empfohlen
Text von 03.08.2014