Xbox 360 Review

Grand Theft Auto IV oder GTA IV spielt in Liberty City. Das erste, was ihr vom Spiel seht, ist wie Nico, euer Spielcharakter, auf einem Schiff an der Freiheitsstatue vorbeifährt. Ja, Liberty City ist ein Nachbau von New York. Die ersten zwei, drei Stunden verbringt ihr damit eurem überaus dämlichen Cousin aus der Klemme zu helfen. Er hat Schulden bei einem Typen namens Vlad und hat auch bei anderen Leuten Schulden, die natürlich ihr Geld wiederhaben wollen. Und weil der Volldepp die Kohle natürlich nicht hat, dürfen wir einspringen, weil er auch nicht die Eier in der Hose hat, und ihn da rausboxen - im wahrsten Sinne des Wortes.

Im direkten Vergleich mit True Crime New York City, was ich vor einiger Zeit getestet habe, muss ich sagen, dass GTA IV eher langweilig ist. Okay, die Grafik ist besser und ihr könnt eine Freundin haben, aber irgendwie hat es mich in TC NYC mehr gereizt als in GTA durchs virtuelle NY zu fahren. Da war irgendwie mehr los, dagegen fühlt sich GTA IV eher wie Need for Speed an. Es hat meiner Meinung nach aber eine bessere Grafik und GTA macht mittlerweile im Bereich des Fahrens auch mehr Spaß.

Womit verbringt ihr aber eure Zeit in GTA IV? Ihr könnt entweder mit eurer Freundin ausgehen oder irgendwelche Aufträge für dubiose Leute erfüllen. Nico war auch in seiner Heimat kein unbeschriebenes Blatt. Nun also fahrt ihr Leute von A nach B und bringt ab und an mal wen um oder schlagt ihr krankenhausreif. So wirklich Spaß macht mir das nicht, aber wenigstens kann man Auto fahren, was immerhin etwas Spaß macht. Ein Großteil davon ist übrigens auf die recht gute Grafik zurückzuführen.

Die Aufträge laufen meist so ab, dass ihr zu einem bestimmten Ort hinfahrt, nämlich zum Beispiel zu eurem Bruder Roman, der euch den Auftrag geben will. Nun seht ihr eine kleine einleitende Sequenz, die die Story vorantreiben soll. Nun schwingt ihr euch wieder in eure Karre und kurvt zum angegeben Zielort um dort euren Auftrag auszuführen. Das kann daraus bestehen, dass ihr Leute verhaut oder erschießt, erpresst oder irgendwas kaputtmacht. Ggf. fahrt ihr weiter und macht quasi wieder das gleiche.

Die Story bzw. die Missionen sind ausßerdem extrem dämlich - warum ich Roman retten muss, obwohl es doch klar sein Problem ist, wenn der Vollidiot sich Geld von leuten borgt und es nicht zurückgeben kann. Da habe ich kein Verständnis für. Die Charaktere hätten überhaupt nicht mehr Klischee sein können. Da haben wir den Frauenheld in Vlad, den groben Mafiaboss in Michail, den jenigen der sich nicht durchsetzen kann in Dimitri und so weiter.

Recht weit am Anfang lernt ihr eure Freundin kennen, naja, jedenfalls könnte man sie so nennen. Ihr könnt sie mithilfe eures Handys anrufen und zum Date überreden. Das besteht daraus sie abzuholen, ins Kabarett oder Bowlen (...) zu gehen und sie wieder heim zu fahren. Dann könnt ihr "auf einen Kaffee" mit rein. Euer Handy wird euer treuster Begleiter, weil sich Auftraggeber bei euch melden oder ihr Leute anrufen könnt um zB. ein Date klarzumachen oder zu fragen ob sie Hilfe brauchen. Dabei zwingt euch das Spiel oft zum Multitasken, nämlich genau dann, wenn ihr im Auto sitzt und angerufen werdet.

Das Spiel sieht ziemlich gut aus, die Xbox hat aber große Probleme kleinere Objekte rechzeitig zu laden, weshalb ihr oft auf eine unsichtbare Wand fahrt, weil das Objekt, gegen das ihr eigentlich fahrt noch garnicht geladen ist. Die Texturen werden ebenfalls recht spät geladen. Es gibt kein Hauptmenü und wie das Spiel genau speichert habe ich auch nicht wirklich verstanden. Die Synchronisation ist gut (wenigstens haben sie es nicht mit deutschen Sprechern versucht) und generell ist der Sound ziemlich gut.