Gamecube Retro Review

Ghost Recon 2 auf Gamecube

14.06.2014

In Tom Clancey's Ghost Recon 2 spielt ihr einen Captain der namensgebenden Ghost-Einheit. Diese zeichnet sich dadurch aus, dass sie aus dem Hintergrund heraus operiert und kaum wahrzunehmen ist, was ihre Stärke ist. Ihr komandiert also meistens drei Soldaten durch die Gegend und versucht selbst nicht im Gefecht zu sterben.

In Ghost Recon 2 hat eine Nordkoreanische Rakete ein US-Schiff zerstört, was für die Amis als Anlass dient nach Nordkorea die Ghosts zu schicken. Nach und nach erfahrt ihr immer mehr Details darüber, was Nordkorea bzw. Generalmajor Peik eigentlich vorhat. Die Story wird hauptsächlich durch Videosequenzen bzw. bei der Einsatzbesprechung vorangetrieben. Im eigentlich Spiel müsst ihr nichts weiter tun als viele Nordkoreaner zu töten und hier und da mal einen Sprengsatz anzubringen. Das Spiel zeigt euch immer exakt an, wo ihr hinlaufen müsst und sagt euch meistens, was dort zu tun ist. Solltet ihr trotzdem mal die Orientierung verlieren, dann könnt ihr mittels Z-Knopf die Karte aufrufen. Die Karten sind zwar eigentlich erkundbar, aber sie sind streng linear angelegt, weshalb ein Abweichen vom Weg eigentlich kaum möglich ist. Das Spiel gaukelt euch aber dennoch eine Freiheit vor, die eigentlich nicht da ist.

Vor dem Beginn einer Mission kommt die Einsatzbesprechung. Dort sagt euch euer Vorgesetzter, was ihr im Level und warum zu tun habt. Die deutsche Synchronisation ist dabei akzeptabel gelungen. Dann könnt ihr, wenn ihr nicht gerade alleine unterwegs seid, eure Waffen auswählen. Meistens gibt es nur verschiedene Variationen von M4A1 oder M8 auszuwählen. Manchmal könnt ihr auch den Raketenwerfer durch extra-Munition ersetzen, was außer in der letzten Mission komplett zweckbefreit ist. In der letzten Mission braucht ihr aber den Raketenwerfer...

Nun lädt das Spiel. Ihr werdet recht bald bemerken, dass das Spiel ziemlich lange braucht um die Spieldaten zu laden, was stellenweise echt verdammt nervig ist. Aber danach könnt ihr sogar auf Mission neustarten klicken und das Spiel muss nicht neu laden. Das ist gut. In den Levels warten viele viele Gegner auf euch, die euch allesamt ans Leder wollen. Die KI ist dabei richtig gut gelungen, nur selten wollten sich Gegner nicht hinter Kisten oder anderen Deckungen verschanzen. Teilweise sind die Gegner auch so schlau euch zu umzingeln oder euch zu flankieren. Einziger Kritikpunkt an den Gegnern ist das ziemlich späte Spawnen der Feindhorden. So kommt es teilweise vor, dass ihr einen bestimmten Abschnitt betretet und plötzlich sind vor und hinter euch Gegner, die vorher noch nicht da waren. Aber ansonsten ist das Spiel eigentlich recht okay.

Unvorteilhaft ist aber auch, dass ihr gegen Panzer und Raketenwerferschützen einfach mal kaum eine Chance habt, weil die so schnell nachladen, dass ihr garnicht hinterherkommt. Außerdem tauchen die so schnell und ohne Vorwarnung auf, dass ein Panzer euch mehrere Bildschirmtode bringen kann. Da hilt nur der Raketenwerfer, der pro Panzer etwa 2 Schuss braucht. Die Raketen der Raketenwerferschützen schaden euch übrigens auch, wenn ihr hinter einer Wand steht und die Rakete an der anderen Seite der Wand auftrifft. Übrigens wissen eure Gegner auch immer wo ihr steht. Im letzten Level zum Beispiel ist starker Schneesturm und ihr könnt teilweise die Gegner überhaupt nicht sehen, die euch da zielsicher treffen.

Wenn ihr eine Mission spielt, wo euer Team dabei ist, dann könnt ihr euren Soldaten Befehle erteilen, wie zum Beispiel eine bestimmte Stelle aufzuklären (ein Soldat läuft dorthin, wo ihr hinzielt und erschießt alle nahestehenden Feinde - hoffentlich), eine Position mit Granaten bedecken, Neu Formieren / Stellung halten und Feuerschutz auf eine Position geben. Es gibt ebenso Missionen, wo ihr alleine unterwegs seid. Bei solchen Missionen habt ihr keine Waffenauswahl, sondern bekommt immmer eine ziemlich gute Waffe, deren Name ich gerade nicht weiß.

Denkt beim Schießen immer daran, dass ihr wenig Munition habt (jedenfalls, wenn ihr euch ein Scharfschützengewehr ausgesucht habt, was ihr nur empfehlen kann - ihr müsst sowieso in Deckung, da könnt ihr auch gediegen snipen). Munitionsnachschub gibt es in den Levels nicht. Ebensowenig wie Energienachschub. Eure Gesundheit wird durch ein grünes / gelbes oder rotes Plus-Zeichen unten rechts verdeutlicht. Seid ihr im roten Bereich, werdet ihr recht bald vor die Hunde gehen. Wenn das passiert, dürft ihr die gesamte Mission erneut starten. Schnellspeichern / Schnellladen gibt es nicht.

Grafisch sieht das Spiel sehr gut aus, vor allem, wenn man bedenkt, dass es auf dem kleinen Wunderwürfel von Nintendo läuft. Leider ruckelt das Spiel stark, wenn mehr als 3 Gegner auf der Map sind. Die Soundengine ist an und für sich okay, aber nicht super-gut. Vor allem in Tunneln wirkt das Echo wie aus einer Metalldose. So kommen mir viele Sounds im Spiel vor. Die deutsche Synchronisation, wenn vorhanden, ist ganz okay, aber ebenfalls keine Meisterleistung.

Bewertung:
Durchwachsen
Durchwachsen
Text von 14.06.2014
Fazit:
Insgesamt ist Ghost Recon 2 für Kriegsspielfans durchaus zu empfehlen. Die 5 Stunden lange Kampagne macht Spaß (außer das recht unfaire letzte Level), außerdem gibt es noch unter »Schnellmission« die Option die Level erneut als "Einsamer Wolf" oder im "Feuergefecht" zu spielen, was ebenfalls ziemlich cool ist. Für jede Mission erhaltet ihr Punkte, die ihr in Extras stecken könnt. So schaltet ihr beispielsweise Filmsequenzen frei (übrigens reicht einmal durchspielen der Kampagne fast um alles freizuschalten). Wer mit den kleinen Macken leben kann, der wird ein gutes, wenn auch schweres Spiel vorfinden, bei dem er nur wenig taktisches Können braucht. Ducken und euch Deckung suchen solltet ihr trotzdem immer.