Gamecube Retro Review
Ghost Recon auf Gamecube
16.10.2014
Tom Clancey's Ghost Recon ist der erste Teil der heute großen Ghost Recon Serie. Die Serie hat eigentlich schon immer einen Fokus auf größeren Realismus gelegt, als das zum Beispiel bei Call of Duty oder Medal of Honor der Fall war. In diesem Teil befindet ihr euch als Soldat in Osteuropa, da dort Ultranationalisten von Russland die Sowjet-Union wiederaufleben lassen wollen. Ihr seid als Mitglied der Ghosts vor Ort und sollt die Lage beruhigen, indem ihr 15 Missionen spielt, dabei die Feinde sabotiert und Freunde befreit.
Die Missionen werden euch gut erklärt - es steht von Anfang an fest, was ihr tun sollt, aber in welcher Reihenfolge ihr das tut, das ist oftmals euch überlassen. Außerdem könnt ihr auch alle Gegner auf der Karte besiegen, dann habt ihr die Mission auch gewonnen. Nach der Missionsbesprechung, die auch dazu dient, die Story voranzutreiben, wählt ihr eure Soldaten aus. Ihr habt die Auswahl aus mehr als 20 Soldaten (von denen ihr mehrere erst später durch Erfüllung von optionalen Zielen freischaltet). Eure Soldaten haben verschiedene Werte (also Waffenschaden, Tarnung, Ausdauer oder Führung), die ihr später durch Benutzung des Soldaten verbessern könnt. Außerdem haben die Soldaten verschiedene Waffen. Nicht nur, dass es dir Klassen Unterstützer (mit MGs), Schütze (Sturmgewehre), Scharfschütze (mit Scharfschützengewehren) und Sprengstoffexperte (mit MPs und Sprengstoff) gibt, sondern die Soldaten der gleichen Klasse können auch verschiedene Waffen haben.
Jeder Soldat kann bis zu zwei Waffen mitnehmen, eine Hauptwaffe und eine Pistole, Sprengstoff (für den Sprengstoffexperen), Fernglas,...). Die Waffen und Fähigkeiten der einzelnen Klassen werdet ihr mit Sicherheit brauchen, wannimmer ihr auf einen Panzer trefft, braucht ihr zum Beispiel den Sprengstoffexperten, der mit einer Bazooka den Panzer ausschaltet. Wenn Feinde weit weg sind, ist ein Scharfschütze geeignet. Die Schützen sind für mittelgroße Distanzen gut geeignet, die Unterstützer - naja, die habe ich bei meinem Durchspielen eigentlich nicht gebraucht. Aber wenn ihr sinnlos rumballern wollt, dann sind die Unterstützer wohl ganz gut.
Sinnlos rumballern ist aber genau das, was ihr eigentlich nicht tun wollt, da die Gegner das hören und auf euch zugerannt kommen. Ihr vertrag nicht viele Treffer, bevor ihr bzw. einer eurer Soldaten sterbt. Zum Glück gibt es da das Schnellspeichern-System, was das Spiel deutlich einfacher macht, da ihr einfach mitten im Level speichern könnt, und wenn etwas schief geht, könnt ihr neu laden. Ihr könnt sechs Soldaten mitnehmen, die in zwei Teams eingeteilt sind, die ihr frei rumschicken könnt (auf der Karte) oder ihr nehmt euch einen Soldaten (den ihr auch live-wechseln könnt) und lauft selbst durch die Levels. Letzteres ist wahrscheinlich deutlich sinnvoller. Durch das Karten-Feature könnt ihr aber dem anderen Trupp Befehle geben, was ihr gerade nicht steuert.
Ghost Recon setzt wie gesagt eher auf Realismus. Dh. nicht nur ihr fallt schnell um, sondern auch eure Feinde. Schlagt ihr einen Gegner, bekommt ihr auch eine kurze Einblendung, dass ihr gerade einen Feind niedergestreckt habt. Das hilft auch sehr um nicht zu viele Schuss abzugeben. Euch fällt beim Spielen recht schnell auf, dass ihr keine Waffe im Bild seht. Das ist so, das ist kein Fehler. Ihr steuert im Prinzip ein fliegendes Fadenkreuz, was sich ducken oder auch hinlegen kann. Bewegt ihr euch oder steht beim Schießen, wird das Fadenkreuz deutlich größer, liegt ihr und seid ruhig, ist es sehr eng - präzise Schüsse sind nur so möglich.
Das Spiel bietet euch drei Schwierigkeitsgrade, beim einfachsten, seht ihr unten eine Art "Karte", die euch sogar Gegner als rote Punkte anzeigt, wenn sie in eurer Nähe sind. Zusätzlich dazu zeigen euch gelbe Balken am Rand dieses Ovals an, wo noch Gegner sind. Das soll wohl eine Art Geräusch-Anzeige sein. Das hilft extrem stark beim schnell durch das Spiel kommen, da ihr so abschätzen könnt, wann ihr rennen könnt, und wann ihr das besser sein lassen solltet. Außerden gibts so nur selten Schüsse aus einer Richtung, die ihr für sicher gehalten habt.
Grafisch ist Ghost Recon selbst für den Gamecube recht schwach - dafür erkennt man die Gegner ganz gut. Es gibt selten Verwischeffekte, was das Spiel ziemlich gut spielbar macht. Außerdem läuft das Spiel sehr rund und quasi ruckelfrei. Ihr solltet eben keine Meisterleistung erwarten. Die Umgebungen sehen recht Objektarm aus, und selbst das, was da ist, ist sehr eckig und die Texturen sind verwaschen. Gegner, die sich in größerer Entfernung befinden, werden beim Laufen nicht ordentlich dargestellt, wodurch es aussieht als würden sie sich nach vorn beamen. Der Sound ist ziemlich okay, er bringt euch mehr ins Spiel. Waffeneffekte klingen ziemlich gut.
Empfohlen
Text von 16.10.2014