Gamecube Retro

Geist auf Gamecube

01.03.2014

Der Ego-Shooter Geist, der 2005 für den Gamecube erschien ist ein besonderes Spiel, da es nicht, wie man es aus anderen Spielen kennt, darum geht alles nierzuballern, was man sieht, sondern vielmehr ist mit viel Taktik heranzugehen und gut zu überlegen, ob man ein Feuergefecht riskiert oder sich lieber tarnt und vorbeigeht. Außerdem ist das Setting etwas besonderes: Der Protagonist Raimi, der in der ersten Mission bei der Razzia in der Volks Corporation mithilft, wird bei der Abholung gefasst. Er wird als ein Versuchskaninchen für eine Abspaltung verwendet, dh. sein Geist und sein Körper werden voneinander getrennt. Alexander Volks will Raimi, mitsamt einigen anderen namenlosen Geistern für seinen Plan die Weltherrschaft an sich zu reißen benutzen.

Zu Beginn des zweiten Kapitels "wacht" ihr in einer wunderschönen Umgebung auf, die von einer Simulation erstellt wird. Hier lernt ihr wie ihr als Geist Wirte einnehmen könnt und dass ihr eure Energie mithilfe von Pflanzen aufbessern könnt. Als Geist habt ihr eine Lebensleiste, die an Inhalt verliert, wenn ihr lange keinen neuen Wirt eingenommen habt. Das erklärt euch Gigi, nachdem Sie euch aus der Simulation befreit hat. Kurz darauf lernt ihr, wie ihr Menschen einnehmt, dass geht indem ihr den Menschen zweimal erschreckt. Anhand seiner "Energie", die im Game um den Charakter herum angezeigt wird, erfahrt ihr inwiefern ihr die Figur einnehmen könnt. Ist die Energie grau, geht nichts, gelb ist besser und nur im roten Bereich könnt ihr die Leute einnehmen. Passt auf, dass ihr euren Wirt nicht sterben lasst, da es unerlässlich ist, dass ihr einen Wirt habt. Das Spiel geizt eher mit neuen Wirten.

Im Prinzip behandelt das Game 2 Storylines in einem: Einmal wird die Geschichte von Raimi und seinem Kameraden Burke erzählt, der der nächste auf der Abspaltungsliste war, aber ihr versalzt Volks und seinen Handlangern die Suppe gehörig. Außerdem wird die Geschichte um Gigi recht spannend erzählt. Das gesamte Geistersettung des Paranormalen gefällt mir sehr. Da ihr ein Geist seid, wollt ihr natürlich erstmal euren Körper wieder. Zwischendurch rettet ihr Burke und helft ihm zu entkommen. Ihr könnt nicht nur Menschen einnehmen, sondern auch Tiere um damit an Sammelobjekte zu gelangen, die in Rattenlöchern und Luftschächten versteckt sind bzw. müsst ihr sogar Ratten und ähnliche Nager spielen, um weiter zu kommen. Ebenso müsst ihr Objekte und Gegenstände benutzen um den Leuten Angst zu machen, damit ihr sie einnehmen könnt.

Das Spiel ist sehr taktisch, weil es oft darum geht, eure Wirte klug einzusetzen und zuzusehen, dass er nicht stirbt. Es gibt zwar Medikits, aber die sind vor allem zum späteren Zeitpunkt des anspruchsvollen Spiels, sehr rar verteilt und heilen euch nurnoch zur Hälfte. Die unruhige Steuerung, die ihr übrigens nicht einstellen könnt (X/Y-Geschwindigkeit) tut ihren Teil dazu. Eine genaue Zielerfassung mit Scharfschützengewehren ist deshalb nicht möglich. Das Spiel ist vor allem zum Ende hin sehr anspruchsvoll und die Waffen, die euch das Spiel bereit stellt werden nicht stärker.

Im Spiel sind viele Sammelobjekte verteilt (Wirtsammelobjekte, die das Volks-Logo darstellen, schalten neue Multiplayerkarten und -charaktere frei, und Geistsammelobjekte, die Teddies sind, verlängern eure Lebensleiste als Geist. Der Multiplayermodus, bei dem ihr mit bis zu 8 Mitspielern (davon bis zu 4 an einer Konsole, und mit KI-Gegnern auffüllbar) ist richtig großartig. Es gibt 3 verschiedene Modi, einer davon ist ein einfacher Deathmatchmodus, bei dem es darum geht als Geist Leute einzunehmen und mit Waffen Andere zu töten. Die vielen Verschiedenen Waffen machen das Spiel sehr taktisch, sodass ihr euch es zweimal überlegt ob ihr noch bis zum nächsten Charakter schwebt oder diesen mit den Kontaktminen einnehmt. In einem weiteren Spielmodus geht es darum als Geist Menschen, die von Mitspielern gesteuert werden, umzubringen, zum Beispiel indem ihr sie in einen Ventilator laufen lasst, und als Mensch müsst ihr schnell A drücken, um den Geist abzuschütteln. Ihr habt Antigeist-Granaten und sollt so viele Geister töten, wie ihr könnt.

Die Grafik ist für Gamecube-Verhältnisse recht gut gelungen. Das Gegnerdesign ist vor allem bei den Zwischengegnern sehr gut, auch wenn ihr gefühlte 30 mal gegen den selben antretet. Achtung, wer noch eine alte Glotze hat, die noch kein 60Hz schafft, braucht sich das Spiel nicht zu kaufen, denn aus irgendeinem abnormalen Grund hat n-Space darauf verzichtet das Spiel in 50Hz laufen zu lassen, weshalb es nur zu 60Hz kommt. Das Spiel ruckelt teilweise recht stark, läuft aber im großen und ganzen flüssig oder wenigstens annehmbar. Der Sound ist gut, und der Soundtrack gefällt mir richtig gut, weil es meiner Meinung nach zum Spiel passt. Einfach perfekt, obwohl es nur 3 Tracks gibt.

Bewertung:
Empfohlen
Empfohlen
Text von 01.03.2014
Fazit:
Wenn man über kleinere Macken und Ruckler hinwegsehen kann und nichts dagegen hat, wenn man seine grauen Zellen mal anstrengen muss, findet ein sehr gutes Spiel vor, was vor allem zum Ende hin recht schwer wird, aber niemals unlösbar ist. Der Multiplayer ist einer der Besten, den man auf dem Gamecube finden kann.