Gamecube Retro Review
Donkey Konga auf Gamecube
19.11.2014
Donkey Konga ist ein Musikspiel für den Gamecube bei dem es darum geht auf der Plastik-Bongo, die man sich damals dazu kaufen konnte, rumzukloppen - das hoffentlich im richtigen Takt, und damit Punkte zu bekommen. Man könnte das Spiel als Vorreiter für Guitar Hero bezeichnen. Wer sich den Bongo Controller nicht dazu kaufen möchte, der kann das Spiel auch gewöhnlich mit Gamecube-Pad spielen, allerdings verliert das Spiel, finde ich, so seinen Reiz.
Zuerst habt ihr die Wahl, welchen Modus ihr spielen wollt. Die Modi unterscheiden sich nur in Nuancen. So könnt ihr in "Straßenmusik" Münzen sammeln, die ihr im Shop ausgeben könnt. Im Marathon-Modus spielt ihr eine zufällige Reihenfolge der Songs; dann gibt es noch einen Jam-Modus, wo ihr angezeigt bekommt, wie gut ihr die Noten getroffen habt - das ist für ein Gegeneinander-Spielen ganz gut, so hat der Andere noch Anreiz mehr Noten perfekt zu treffen, als ihr. Als nächstes entscheidet ihr euch für einen Schwierigkeitsgrad, der bestimmt wie viele Noten ihr spielen sollt, und auch wie chaotisch die Notenbahn ausfallen wird. Der einfachste Grad ist recht leicht zu schaffen, aber schon im mittleren wird das Spiel recht schwer, sodass nicht für alle Lieder für mich eine Goldbewertung möglich war.
Im Straßenmusik-Modus spielt ihr allein, und sollt die Noten, die auf Fässern angerollt kommen nachspielen. Gelbe Symbole deuten an, dass ihr die linke Bongo schlagen müsst, für rote Symbole die rechte und bei einem blauen Symbol sollt ihr in die Hände klatschen. Das Mikrofon in der Bongo schlägt aber auch an, wenn ihr hineinschreit oder gegen das Plaste der Bongo schlagt, das habe ich gemacht, weil ich es deutlich schneller empfand, als erst meine Hände von der Bongo wegnehmen zu müssen und zu klatschen. Es gibt noch lila-Noten, da müsst ihr beide Bongos gleichzeitig aktivieren. Außer den normalen Noten gibt es noch langgezogene Balken, da müsst ihr, um viele Punkte bzw. Münzen zu bekommen, ganz oft die entsprechende Taste betätigen.
Für eine perfekt getroffene Note (weißer Kreis) erhaltet ihr zwei Münzen im Straßenmusik-Modus, oder die meisten Punkte. Wenn ihr die Note gut trefft, bekommt ihr eine Münze, dann könnt ihr noch ein "vorbei" bekommen oder die Note komplett verfehlen. Vom Effekt her sind das gleiche Treffer. Im Straßenmusik Modus habt ihr noch eine Anzeige, die sich bei getroffenen Noten füllt. Habt ihr den gesamten roten Bereich gefüllt, bekommt ihr ein silbernes Abzeichen für den Song in dem Schwierigkeitsgrad, habt ihr dann noch den gelben Bereich gefüllt (also den Balken komplett) bekommt ihr ein goldenes Abzeichen.
Im Marathonmodus sinkt der Füllstatus des Balkens pro verfehlter Note. Ist der Balken leer wars das. Der Balken füllt sich nach Ende eines Liedes wieder auf. Die Münzen, die ihr im Straßenmusik-Modus verdient, könnt ihr für neue Bongo-Sounds (im Spiel), Lieder im schwersten Schwierigkeitsgrad, oder Minispiele eintauschen. Die Minispiele sind nicht wirklich der Rede wert, ihr erhaltet eine kurze Einführung in die Steuerung des Spiels. Die Minispiele unterhalten alleine nicht lange, mit vielen Spielern macht das evtl. etwas länger Spaß. Die Bongo-Sounds solltet ihr recht leise stellen, damit ihr, egal wie viele Noten ihr versemmelt, das Lied hören könnt - auch die dazu kaufbaren fand ich als etwas störend. Ihr könnt euch auch keine komplett neuen Songs im Shop kaufen, was etwas schade ist, sondern lediglich die bekannte Liederliste für den Gorilla-Schwierigkeitsgrad freischalten.
Mit der Tracklist steht und fällt jedes Musikspiel. Die rund 30 Songs auf der Scheibe sind ganz gut, recht abwechslungsreich, sodass für jeden der ein oder andere Song dabei sein dürfte. Die Songs, wie '99 Red Balloons', 'Back for Good' oder 'The Impression That I Get', sind nicht von den originalen Künstlern intoniert, sondern eher von Coverbands. Das liegt wahrscheinlich an den Lizenzkosten. Dennoch klingen die meisten davon ganz gut. Was mir nicht gefallen hat, sind die etwa 5 Nintendo-Tracks, wie das Donkey Konga-Theme oder das Zelda-Theme. Einerseits klingen die einfach nicht so gut, andererseits gefallen mir die Lieder generell nicht so. Die Noten passen manchmal auch nicht ganz zum Lied, so kam es mir vor, dass einige Noten zu spät oder zu früh standen. Außerdem hatte ich das Gefühl, dass einige Stellen mit zufällig angeordneten Noten daherkamen. Das ist etwas schade und macht das Spiel nicht unbedingt spielbarer. Es gibt während mancher Songs auch Taktwechsel, was bei den Nintendo-Songs gerne auftritt, das ist zwar ganz okay, aber ist definitiv eine Umgewöhnung.
Die Grafik ist sehr einfach gehalten, setzt größtenteils auf 2D-Hintergründe und Objekte, das ist, finde ich sehr gut und verständlich, weil man sich gerade in einem Rhytmusspiel nicht erlauben kann, dass die Verarbeitung der Eingaben eine Latenzzeit in Anspruch nimmt. Das würde das Spiel komplett unspielbar machen. Donkey Konga spielt sich aber sehr direkt und fühlt sich genau richtig an. Es gibt keine Latenzen, die stören könnten. Dennoch ist es manchmal Glückssache ob eine Note Perfekt getroffen wird, oder nur als "Ok" eingestuft wird.
Empfohlen
Text von 19.11.2014