PS2 Retro Review

Retro auf Ps2

In Destroy all Humans übernehmt ihr die Rolle des Aliens, genauer gesagt des Furon-Klons, Cryptosporidium-137 bis X (oder kurz Crypto). Zu Beginn des Spiels stürzt Crypto-136 auf der Erde ab, eure Aufgabe ist es, die fliegende Untertasse zu nehmen und den Vorfall zu untersuchen und die Erde unter die Kontrolle der Furons zu bringen.

Das Spiel ist grob in Spielabschnitte oder Level eingeteilt, dabei landet ihr zuerst in irgendeiner Farm, dann macht ihr euch zu einem größeren Jahrmarkt auf, später besucht ihr noch größere Städte, darunter sogar die Hauptstadt und das weiße Haus. Die Level sind recht groß, und mit Fußgängern und Autos gefüllt. In diesen Leveln schließt ihr nach und nach Missionen ab. Die Hauptmissionen müsst ihr in einem Anlauf spielen und schaffen, ansonsten müsst ihr diese komplette Mission neu spielen. D.h. ihr solltet Crypto nicht sterben lassen, dann muss erst auf dem Mutterschiff ein neuer Klon erzeugt werden, d.h. ihr müsst die Mission neu starten, und ihr solltet auch nicht gegen sonstige Constraints der Missionen verstoßen, bspw. solltet ihr bestimmte Zielpersonen nicht töten, die am Leben bleiben müssen, und ihr solltet nicht mehr Alarm auslösen, als ihr dürft.

Das Alarmsystem ist an Grand Theft Auto ausgelöst. Am oben Bildschirmrand seht ihr vier Symbole, die euren 'Fahndungsstatus' andeuten. Ist keines der Symbole hervorgehoben wissen die Menschen im Moment (noch) nicht, dass ihr da seid. Je mehr Symbole allerdings hervorgehoben erscheinen, umso härtere Geschütze werden gegen euch aufgefahren. Später schaltet sich neben der Polizei auch das Militär und am Ende sogar Majestic ein, was eine Art Militärfirma ist, die euch ans Leder will. Mit den Agenten von Majestic ist nicht zu spaßen. Wo die Soldaten oder Polizisten noch einfach zu vernichten waren, werdet ihr mit den Agenten von Majestic Schwierigkeiten bekommen.

Um euch den Feinden erwehren zu können schaltet ihr nach und nach Features eurer Waffe frei. Zu Beginn habt ihr nur einen Elektroschocker mit dem ihr eure Feinde schocken könnt und so nach und nach Energie abzieht. Der Schocker funktioniert ohne Munition, allerdings muss sich die Energie der Waffe aufladen, nach der Benutzung. Später schaltet ihr die Analsonde frei, die, wenn ihr den Gegnern eine voll aufgeladene Sonde verpasst, sie veranlasst sich den Hintern haltend wegzulaufen, und irgendwann den Kopf zu verlieren. Daneben schaltet ihr noch später eine Waffe frei, mit der ihr Energiekugeln verschießen könnt. Die meisten Gegner werden verbrannt beim ersten Treffer mit dieser Waffe. Zum Schluss erhaltet ihr eine Art Granate, die ihr weiter schießt, je länger ihr R1 haltet. Drückt ihr R1 erneut explodiert diese Granate und fügt den Gegnern und den gegnerischen Fahrzeugen enormen Schaden zu.

Ihr könnt aber nicht nur zu Fuß durch die Level stapfen, sondern auch noch eure fliegende Untertasse zur Hilfe nehmen. Einige Nebenmissionen, die es in den Leveln zu spielen gibt, nachdem ihr die aktuelle Hauptmission geschafft habt, verlangen bspw. von euch, dass ihr sämtliche Gebäude auf der Karte zerstört. Dazu solltet ihr eure fliegende Untertasse nehmen, weil die die deutlich stärkeren Waffen hat. Neben dem recht sinnfreien Traktorstrahl auch einen Laser, Druckwelle und eine Art grüner Explosion, die erheblichen Schaden an Gebäuden anrichten. Landen könnt ihr eure Untertasse nur an vordefinierten Stellen.

Zu Beginn des Spiels wird kurz erwähnt, dass das Erbgut, aus dem Crypto geklont wurde, immer weiter nachlässt, und die Furons dringend neue DNS brauchen. Da gibt es zum Glück den Planeten Erde, der seit sehr langer Zeit in Ruhe gelassen wurde. Crypto soll von den Menschen die kostbare DNS abzapfen, d.h. er lässt die Köpfe der Menschen platzen um DNS in Form von Hirnen einzusammeln. Außerdem erhaltet ihr für erfolgreich abgeschlossene Nebenmissionen weitere DNS-Punkte, die ihr zwischen den Missionen im Mutterschiff für Upgrades ausgeben könnt. Eigentlich ist es nicht viel Arbeit alle Upgrades zu bekommen, da ihr die Nebenmissionen quasi unendlich oft machen könnt, und sie auch nicht unbegrenzt schwieriger werden. Es gibt pro Level eine Nebenmission, in der ihr in einer festgelegten Zeit bestimmte Kontrollpunkte ablaufen sollt, dann müsst ihr in einer bestimmten Zeit einen bestimmten Gegnertyp, bspw. Bauern oder Frauen oder Taxen, erledigen. Und dann hätten wir noch die "leg alles in Schutt und Asche"-Missionen.

Die Hauptmissionen sind recht abwechslungsreich. Ihr müsst öfters mal einen Menschen verwirren und zu eurer Untertasse locken. Es werden öfters, vor allem später, Constraints auf eure Mission gesetzt, bspw. dass ihr maximal die Polizei alarmieren dürft. Um das zu schaffen, könnt ihr euch mit der Kreistaste, wenn ihr auf einen Menschen zeigt, in diesen verwandeln. So könnt ihr euch unter Menschen mengen, ohne dass sie euch direkt erkennen. Aber Obacht! Die Agenten von Majestic können euch enttarnen. Wenn ein Majestic-Agent in der Nähe steht, erscheint eure Verkleidung in rot.

Nicht nur könnt ihr eure Waffen auf die Gegner wirken lassen, sondern auch eure telekinetischen Fähigkeiten. Einerseits könnt ihr Gegner in die Luft anheben und weg schleudern, andererseits könnt ihr Köpfe platzen lassen, was offenbar nur bei bewusstlosen / toten Gegnern funktioniert. Ihr könnt eure Gegner auch hypnotisieren. Aber diese Fähigkeiten, inklusive der Verkleidung verbrauchen Konzentrationsenergie, die müsst ihr euch wiederholen, indem ihr die Gedanken der Menschen lest.

Nicht nur ist das Spiel mal was anderes, sondern es präsentiert auch noch einen ziemlich coolen Humor. Es macht viel Spaß durch die großen Level zu gehen und sie nach Sonden (die euch extra DNS-Punkte geben) abzusuchen. Aber auch die Missionen sind in der Regel recht abwechslungsreich und witzig gestaltet. Einziger wirklicher Nachteil ist, dass die Missionen keine Kontrollpunkte haben, d.h. schwierige Missionen werdet ihr mehrfach spielen müssen, auch wenn ihr dann den ersten Teil bereits zehn mal gemacht habt. Das ist sehr störend und kostet den ein oder anderen Nerv. Aber ansonsten ist Destroy all Humans! ein sehr witziges Spiel.

Grafisch finde ich das Spiel für seine Zeit ziemlich schön. Mir gefällt die Beleuchtung des Spiels. Was mir nicht gefällt ist das heftige Pop-In des Spiels, dh. Objekte werden recht spät reingeladen und erscheinen quasi kurz vor eurer Nase, so bspw. auch Texturen von Häusern, o.Ä. Das muss aber nicht ausschließlich am Spiel liegen, sondern kann auch durch meine PS2 beeinflusst sein. Außerdem kommt es bei vielen Gegnern in der Spielwelt sehr gerne zu Slowdown, d.h. das Spiel wird merklich langsamer, wenn gerade viel los ist. Soundtechnisch ist das Spiel eigentlich okay, auch wenn mit der Mischung der Synchronisationsstimmen manchmal etwas nicht stimmt, so hatten manche Stimmen ab und an gefehlt. Die Hintergrundmusik bleibt im Hintergrund untermalt aber das Spielgeschehen etwas.

Bewertung:
Durchwachsen
Durchwachsen
Text von 07.05.2016
Fazit:
Destroy all Humans! macht eine Menge Spaß. Ich fand das Spiel sehr witzig und es hat mir viel Spaß gemacht in die Rolle des Furons Crypto zu schlüpfen und die Weltherrschaften mit Analsonden zu erreichen. Das Spiel ist stilistisch an 50er Jahre Alienfilme wie Plan 9 from outer space gehalten, der Film ist offenbar auch auf dem Silberling enthalten und kann vom Menü aus aufgerufen werden. Etwas schade fand ich, dass das Upgrade-System etwas unterbenutzt ist, und die Upgrades kaum der Rede wert sind. Auch fehlen mir Kontrollpunkte in den Hauptmissionen und die Level wirken mit den drei Nebenmissionen recht leer. Auch die technischen Mängel schmälern den Gesamteindruck stark. Ansonsten erhält man ein gutes Spiel, was durch seinen Witz und sein Setting überzeugen kann.