PS3 Review
Review auf Playstation 3
Thongs of Virtue ist der Nachfolger von DeathSpank, einem kleinen niedlichen herunterladbaren Rollenspiel von EA in einer 2,5D Sicht. Ihr spielt wieder den Helden der Unterdrückten, DeathSpank, der sich auch dieses mal wieder über die Erdrolle bewegt und etwa zwei hundert Aufgaben meistern wird. Was es sonst noch so in diesem RPG-lite zu entdecken gibt, erfahrt ihr hier.
Auf der Suche nach den Unterhosen der Tugenden (Thongs of Virtue) leitet euch das Spiel dabei in einige verschiedene Gegenden und an verschiedenen Gegnern vorbei. In der ersten Umgebung, bei der ihr aus einem Krieggefangengenlager ausbrecht und Soldaten beim Ausbruch helft, lernt ihr die Grundzüge von DeathSpank. Ihr schließt erste Quests ab, sprecht mit NPCs, tötet erste Gegner und steigt vielleicht sogar schon eine Stufe auf. Später werdet ihr nicht mehr hierher zurückkehren können. Besonders das frühe Spiel halte ich für ziemlich langweilig und teilweise auch etwas frustrierend. Besonders im Levelbereich 3-5, weil die Aufstiege viel zu selten kommen. Manchmal habt ihr gegen die höheren Gegner, die ihr recht schnell finden werdet, eigentlich keine echte Chance, aber es gibt auch keinen anderen Weg mehr, den ihr laufen könntet. Ich finde in den unteren Stufen hätten die Aufstiege häufiger und schneller kommen können.
Tretet ihr aus dem Kriegsgefangenen-Bereich heraus, trefft ihr auf Le Battlefield, ein Kriegsgebiet. Die Menschen kämpfen hier verbittert gegen Orks. Als eine der ersten Aufgaben müsst ihr für die rothaarige Heldin Sandy, die ihr ab und an im Spiel wieder treffen werdet, ein paar Pakete austragen. Außerdem erzählt sie euch von den Unterhosen der Tugend, die sie zerstören will. Sie sucht noch die Unterhose der Kochkunst, die Unterhose der Großzügigkeit und die Unterhose der Barmherzigkeit. Dann hat sie alle Unterhosen beisammen und will sie anschließend zerstören, weil die magischen Buchsen genügend Schaden angerichtet haben. Ihr zieht nun also los, erhaltet in jeder Stadt neue Quests, schließt alte ab, und bringt zwischendurch genügend Gegner um.
Sehr gut finde ich den Humor des Spiels, der wie auch im Vorgänger sehr großartig geworden ist, besonders hat mir da der Protagonist gefallen, der durch seine abgedrehte, lockere, manchmal aber auch dümmliche Art sehr viel Witz ins Spiel bringt. Nicht nur, dass DeathSpank sehr witzig auf die NPCs reagiert, bspw. indem er sich schwer von Begriff stellt. Auch die Missionen sind zum Teil abgefahren, oft aber bestehen sie daraus einen bestimmten Gegner niederzustrecken oder n mal einen bestimmten Gegenstand sammeln, den die Gegner jetzt fallen lassen. Quasi Standard-RPG-Kost. Sicherlich nicht schlecht gemacht, aber eine Innovationsgranate solltet ihr auch nicht direkt erwarten.
Das Kampfsystem finde ich aber sehr spannend. DeathSpank kann bis zu acht Waffen gleichzeitig benutzen, indem ihr auf die vier Face-Buttons des Controllers und die vier Richtungstasten vom D-Pad jeweils eine Waffe legt. Dann könnt ihr im Kampf die jeweilige Waffe benutzen, indem ihr die entsprechende Taste betätigt. Ich habe mir die Heilungsgegenstände auf das D-Pad gelegt und ab und an Granaten oder eine Bazooka, wenn ich etwas mehr Feuerpower gebraucht habe, aber lieber auf Abstand bleiben wollte. Die vier Facebuttons des Controllers blieben dann für vier Waffen übrig. Einige davon haben einen lila Hintergrund im Menü, das bedeutet, dass sie eine besondere Fähigkeit vom Stapel lassen, sobald das merkwürdig geformte Glas am unteren Bildschirmrand voll ist. Ein Gegner erleidet nun mehr Schaden, wenn ihr ihn abwechselnd mir euren Waffen verprügelt, d.h. ihr wollt eine möglichst große Kombo erreicht mit euren verschiedenen Waffen, nicht immer nur mit einer einzigen.
Die Heilungsgegenstände sind teilweise zum sofort zu verbrauchen - das sind hauptsächlich die Gesundheitstränke. Von denen könnt ihr zu jedem Zeitpunkt nur fünf pro Stufe mit euch tragen, d.h. nur fünf der kleinen, und fünf der mittleren und fünf der großen Tränke. Die anderen Gegenstände sind Essen und Trinken, die über acht Sekunden eine bestimmte Menge an Gesundheit wieder herstellen. Werdet ihr währenddessen allerdings getroffen hört der Effekt sofort auf, und es wird keine weitere Gesundheit aufgefrischt. Sterbt ihr mal, werdet ihr durch eure Unterhose der Gerechtigkeit am nächsten Klohäuschen wiederbelebt. Das ist hinreichend fair und die Wege sind meist nicht allzu lang, die ihr nochmal laufen müsst. Die Gegner bleiben erledigt, jedenfalls wenn ihr nicht zu weit weg lauft. Ihr solltet auch schnell zu eurer Leiche laufen, weil ihr einiges an Geld verloren habt, als ihr gestorben seid.
Euer Inventar wird sehr schnell voll, das es nur über einen begrenzten Stauraum verfügt. Ihr könnt einschalten, dass DeathSpank automatisch die beste Rüstung anlegt, wenn er sie findet. Weiter seht ihr in eurem Inventar eure Tränke, Waffen und nicht angelegten Ausrüstungsgegenstände. In eimem separaten Inventar führt DeathSpank alle wichtigen und Quest-relevanten Gegenstände bei sich. Die nicht wichtigen Gegenstände könnt ihr zerkleinern und erhaltet dafür Geld. Ihr macht also Platz im Inventar und bekommt Geld, was ihr im nächsten Shop für neue Gegenstände, Tränke oder Essen ausgeben könnt. Leider habe ich die Ausrüstungsgegenstände bei den Waffenhändlern oft für schwächer befunden, als das, was ich bereits besitze.
Es gibt viele Gegnertypen im Spiel. Nicht nur werdet ihr immer fiesere Orks treffen, sondern auch einige Zwerge, Skelette, größere Trolle, Banditen, etc. Einige sind mit Pistolen ausgestattet, wieder andere greifen euch einfach mit ihren Schwertern an. Einige Gegner wollt ihr vielleicht auch zunächst aus der Entfernung ausschalten. Dazu nehmt ihr Granaten, eine Bazooka oder ebenfalls eine Schusswaffe und haltet fest drauf. Bei den mit Sprengstoff gefüllten Waffen solltet ihr unbedingt darauf achten, dass ihr euch nicht versehentlich selbst mit in die Luft sprengt. Das gleiche gilt übrigens auf die Sprengstoff-Fässer, TNT-Kisten oder Luftbomben, die ab und an in den Umgebungen zu finden sind. Achtet auf eure Umgebung, ansonsten werdet ihr häufiger als euch lieb sein sollte das digitale Zeitliche segnen.
Ihr werde auch einige Dörfer finden und einige NPCs kennenlernen. Erstaunlicherweise sind einige der frühesten Aufgaben, die ihr erhaltet, auch die, die sich durch das gesamte Spiel ziehen werden. Den Nordpol zu erkunden, bspw. Diese Aufgabe erhaltet ihr von einem General in der ersten Stadt, aber ihr werdet sie quasi erst zum Ende des Spiels vollenden können, nämlich dann, wenn ihr von den Piraten ein Schiff erhalten habt. Um euch die Navigation zu erleichtern hat DeathSpank auf der L1 Taste auch immer eine Karte parat. Außerdem kann er sich mithilfe der Klohäuschen umherteleportieren. Also quasi Aborttieren. Haha!
Grafisch gefällt mir DeathSpank eher so mittelmäßig. Zwar finde ich den Grafikstil sehr gelungen und stimmig, aber ich finde, dass noch einiges aus der PS3 herauszuholen wäre. Nicht nur, dass die Texturen häufig sehr matschig sind, sondern das Spiel hat auch noch so eine Art Kantenflimmern und wie die Gegner und andere Objekte eingeblendet werden, gefällt mir auch nicht sonderlich gut - ey, ich habt schon eine Rolle, warum nutzt ihr die nicht, sondern blendet Gegner sichtbar ein? Trotzdem finde ich die 2,5D Ansicht sehr gelungen. Die Szeneriestücke finde ich sehr nett, wenn auch nicht hübsch. Aber die Grafik vermittelt genau das, was sie vermitteln will, und nicht mehr. Eine Grafikgranate steht mit DeathSpank jedenfalls nicht ins Haus. Besonders aber der Erdrollen-Effekt sieht ganz nett aus, wenn ihr mit dem Piratenschiff den Ozean erkundet.
Die Sounds im Spiel sind ganz okay, die gesprochenen Stimmen sind recht gut. Die Hintergrundmusik ist ganz nett, aber nichts besonderes. Die Musik bleibt immer schön im Hintergrund, sie wird nie lauter, bleibt immer ganz entspanned und stresst euch nie. Sobald das Spiel aber aus ist, ist quasi nur das Hauptthema noch in meinem Ohr, aber auch nur, weil das auch im XMB schon läuft. Alle anderen, durchaus auch variienderen, Stücke sind weg. Und sie haben mir auch nicht so gut gefallen, dass ich sie jetzt unbedingt raussuchen müsste.
Empfohlen
Text von 03.11.2019