PS3 Review
Dead Space 3 auf Playstation 3
04.05.2014
Dead Space 3, der dritte Teil der bekannten SciFi-Serie Dead Space ist zurück. Diesmal aber etwas anders als die Vorgänger, so spielt das Spiel nicht mehr auf einer Raumstation oder einem Raumschiff, sondern zu einem Großteil auf einem Planeten. Wie gut ist dieses Dead Space nun?
Zu Beginn der Geschichte, seid ihr als Tim auf dem späteren Planeten und holt ein Objekt namens Kodex. Was es damit auf sich hat, wird sich erst zum Ende des Spiels offenbahren. Dann seid ihr als Isaac, der euch aus den Vorgängern ein Begriff sein sollte auf dem Planeten Erde, wo euch die Anhänger einer Kirche - der Unitology jagen. In einer Zwischensequenz wird der Oberbösewicht des Spiels die Marker auf der Erde freilassen, die seine Kirche die ganze Zeit über gebaut hat. Denik, der das Oberhaupt der Kirche ist, wird euch das gesamte Spiel über jagen. Ihr flieht aber jetzt und wollt einer Ellie zu Hilfe eilen, die irgendwo im Weltall in einem Raumschiff umhertreibt.
Kaum dort angekommen erwarten euch Mienen, die euer Schiff bewegungsunfähig machen und euch dazu zwingen durch das All zu fliegen und zu flüchten. Nun verbringt ihr einige Stunden der Spielzeit auf einer Raumstation bzw. auf verschiedenen Schiffen, zu denen ihr mittels eines "Skip"-Schiffes pendeln könnt. Das finde ich ziemlich cool, aber man merkt deutlich, dass das nur dazu da ist, die Ladebereiche zu verstecken. Ein freies Bewegen wäre zwar schön gewesen, aber auch mit dem langsamen Jet-Pack von Isaac kaum möglich. Die Necromorph, die euch schon in den ersten beiden Spielen als Kanonenfutter gedient haben, sind zurück. Im Laufe des Spiels wird klar, dass der Planet in der Nähe anscheinend der Heimatplanet der Marker ist, und ihr entscheidet euch mit eurem Team dort hin zu fliegen und die Marker ein für alle Mal zu zerstören.
Mehr will ich von der Story mal nicht verraten aber nur noch so viel: es wird richtig blöd. Einige eurer Kameraden sterben, weil sie einen Spalt von gefühlten 20 Zentimetern nicht überspringen konnten und natürlich auch zu blöd sind, selbst darauf zu kommen. Nach dem Tod von Kameraden wird viel geheult, was zwei Minuten später auch wieder gut ist. Insgesamt wirkt die gesamte Geschichte rund um Isaac und Ellie (die sich anscheinend lieben, aber Ellie ist mit Novak zusammen, oder so) irgendwie bescheuert, führt zu nichts und endet völlig bescheuert. Nagut.
Ihr könnt zwei Waffen mit euch rumtragen und mittels Steuerkreuz links und recht hin und her schalten. Jede der Waffen hat ein oberes und ein unteres Tool, was ihr euch an den Bänken, die im Spiel versteckt sind, nach Belieben anpassen könnt. Ihr findet im Spiel viele Teile und Chips, die eure Waffen besser machen oder womit ihr neue Waffen aufbauen könnt. Aber wirklich was gutes kommt da auch nicht bei raus. Da hat mir das System mit den Power Nodes aus den Vorgänger-Teilen besser gefallen. Außerdem gibt es hier keine Notwendigkeit irgendeine andere Waffe zu benutzen als euren Plasma-Cutter, den ihr von Beginn an habt, weil jede Munition, die ihr findet in jede eurer Waffen passt und ihr definitiv auch genug davon habt, da ihr sie an Bänken herstellen könnt.
Dort könnt ihr euch auch Medikits oder Zusatzteile für eure Waffen aus Materialien herstellen, wie Altmetall, Wolfram oder Energie-Wandler. Das ist schon ziemlich geil, bringt aber auch eine gewisse Unbalanciertheit ins Spiel. Ihr habt immer von allem genug (jedenfalls auf dem zweiten von vier Schwierigkeitsgraden) und sterbt nur genau dann wenn, euer Platz für mehr Medikits nicht gereicht hätte (da ihr nur ein begrenztes Inventar habt) oder ein viel zu großes Vieh euch in die Ecke drängt und ihr dort nicht mehr rauskommt, während das Vieh euch vermalmt. Das führt oftmals zu unnötigen Frustmomenten. Vor allem, wenn euch genau dann ein großes Vieh angreift, wenn ihr eigentlich nur schnell mit einer Aufgabe fertig werden wollt.
Im Spiel versteckt findet ihr Nebenmissionen, die euch meistens Zugang zu vielen Verbesserungen oder Teilen bringen. Dabei lauft ihr meist durch Areale, die genau gleich aussehen und besiegt viele Necromorph, bis schließlich eine Kiste von irgendwoher erscheint, mit vielen Zeug, was ihr mitnehmen könnt. In Dead Space 3 bringt es euch am Meisten, wenn ihr die Gliedmaßen von dem abtrennt, was sich gerade als euer Feind anbietet. Darunter zählen nicht nur Necromorph, verschiedener Geschmacksrichtung und Stärke, sondern auch menschliche Feinde. Habe ich schon erwähnt, dass ich Spiele hasse, wo Feinde mit Raketenwerfern auf euer schießen, während euch diese schnellen Stase-Necromorph-Viehcher auf Trapp halten.
Aber zum Glück gibt es für diese schnellen Viehcher Stase, mit dem ihr quasi fast alles, was ihr damit trefft, verlangsamen könnt. Außerdem kann Isaac Kinese, um entfernte Objekte aufzuheben oder Hebel zu benutzen, wo er nicht rankommt (oder wie zum Beispiel an Türen - wo er keine Lust hat sie anzufassen). Insgesamt wirkt Dead Space 3 ziemlich dunkel, im gleichen Zug hatte ich aber nie wirklich Angst vor dem, was da auf mich lauert. Mich hat eher gestört, dass ich oftmals den Weg nicht gesehen habe. Aber auch da gibts was von Rationpharm: Isaac kann sich nämlich den Weg zum Ziel, zur nächsten Anzugstation oder zur nächsten Bank anzeigen lassen. Das hat mir oft geholfen.
An einigen Stellen im Spiel werdet ihr aber auch beim ersten Mal sterben, weil ich keine Ahnung habt, dass - sobald ihr einen Hebel umlegt - ein Wettrennen gegen die Zeit beginnt, da sich der Raum zum Beispiel mit Giftgas füllt. Nichtsdestotrotz speichert Dead Space 3 ziemlich fair von selbst. Ich musste nie einen langen Weg zurücklegen, weil das Spiel einfach nicht speichern wollte.
Grafisch ist Dead Space 3 zwiegespalten. Die Innenlevel sehen großartig aus, die Beleuchtung - zum Beispiel das Blau des Planeten aus dem Weltall heraus, das Grün im Endlevel - wirken großartig, auch die Beleuchtung sonst ist sehr gut gelungen. Die Außenlevel können da aber nicht so ganz überzeugen. Klar gibt es hier und da einen richtig erstaunlichen Moment, zum Beispiel wo ihr dieses große Monster im Schnee besiegt und hinter dem Vieh befindet sich die rote Sonne - großartig. Aber ansonsten wirkt der schnell seltsam und sieht nicht wirklich nach Schnee aus. Die Schneestürme hören auch plötzlich auf oder fangen ganz plötzlich an. Die Soundkullisse ist gut, obwohl ich glaube ich einmal einen Bug gefunden habe, wo Isaac einen Dialogteil wiederholt hat, den er vor fünf Minuten gesagt hat. Und sein damaliger Gesprächspartner - den er natürlich hier wieder angesprochen hat - ist tod. Die deutsche Synchronisation ist in Ordnung, die englische klingt aber deutlich besser.
Durchwachsen
Text von 04.05.2014