PS3 Review

Dark Void auf Playstation 3

01.03.2014

Dark Void ist ein Third-Person-Shooter, der ziemlich originiell ist. Ihr spielt Will, der zu Beginn der Story über dem Bermuda-Dreieck mit dem Flugzeug abgestürzt ist. Sein Kumpel hat den Absturz wahrscheinlich nicht überlebt, was Will aber ziemlich kalt lässt. Er sucht nichtmal nach ihm. Die Co-Pilotin hat den Absturz überlebt und meint etwas seltsames (wie eine fliegende Untertasse) vor dem Absturz gesesehen zu haben. Ihr macht euch zuerst auf um das Flugzeug zu reparieren und wieder zu entkommen.

Die ersten paar Kapitel spielen in einer Art Dschungel, dann später in einem kleinen Ureinwohner-Dorf. Immer mal wieder begegnen euch die Oberbösewichte im Spiel: Die Beobachter. Diese sind eine Art Roboter, die euch ans Leder wollen und über das kleine Ureinwohner-Dorf wie Götter herrschen. Ihr trefft bald darauf Nikola Tesla, der euch zuerst mit dem Finden der benötigten Teile für das Flugzeug hilft. Dann wird das Ureinwohner-Dorf von Beobachtern angegriffen - eure Begleiterin Ava und Nikola Tesla werden von den Beobachtern anscheinend gefangen.

Zuerst scheint Will das nicht sonderlich zu kümmern und baut etwa eine Nacht an einem Flugzeug herum, dann sieht er den Raktenrucksack (ein ähnliches Modell hat er bereits auf dem Rücken gehabt bis dahin) und verfolgt die entflohenen Feinde nun doch. Irgendwie gelangt er dann auch in die Leere (the void), wo die Beobachter herkommen. Dort soll er die Beobachter schlagen, da er der Schlüssel ist. Über die eigentlich Kreaturen, die hinter den Beobachtern stecken - die auch mehr wie Aliens aussehen, erfährt man leider im Spiel nichts. Auch wird die Geschichte am Ende nicht richtig aufgelöst, sondern findet eher abrupt ein Ende. So beendet ihr das Spiel indem ihr fliegend einen Drachen erledigt und dann wieder nach Hause zurückkehrt. Mehr verrate ich dann aber nicht.

In Dark Void seid ihr viel zu Fuß unterwegs und schießt mit den sechs verfügbaren Waffen die Beobachter platt. Jede dieser Waffen können mit Technikpunkten (die die Beobachter nach ihrem Tod hinterlassen), an Waffenschränken und zwischen den Levels aufgerüstet werden. Das ist ziemlich cool, aber leider sind die Verbesserungsmöglichkeiten mit zwei Stufen etwas rar ausgefallen. Auch die Preise für die Verbesserungen haben es in sich. So ist es quasi unmöglich alle Aufrüstungen mit einem Mal durchspielen zu erkaufen.

Ihr seid aber nicht nur zu Fuß unterwegs, sondern könnt meistens ad-hoc in den Flugmodus umschalten, indem ihr die Dreieck-Taste drückt. Dann schaltet sich euer (falls schon vorhanden) Raktenrucksack an und ihr könnt in einer Art Freiflugmodus die annahenden Gegner ausschalten. Außerdem könnt ihr die fliegenden Untertassen der Beobachter kapern. Das dauert aber leider seine Zeit, und ist unglaublich nervig. So müsst ihr Kreis gedrückt halten während ihr das tut und dabei dem Feuer der Untertasse ausweichen. Einen richtigen Einfluss auf die Geschwindigkeit in der Will die Schüssel übernimmt habt ihr dabei leider nicht.

Vor allem in den späteren Levels des Spiels macht das herumfliegen aber richtig Spaß. Durch den Raketenrucksack und das In-Deckung-Gehen Prinzip des Spiels, ergeben sich hier Möglichkeiten, die euch ein heutiger Shooter einfach nicht gibt. So könnt ihr hinter die feindlichen Linien fliegen oder im Flug die am Boden stehenden Gegner ausschalten. In den späteren Leveln gibt es aber auch stärkere Feinde, welche mit Scharfschützengewehr oder sogar ebenfalls fliegende Gegner. Leider trefft ihr oft auf die gleichen Gegnertypen, was den guten Gesamteindruck etwas schmälert, aber da es sich hier um Roboter handelt, möchte ich das verzeihen.

Leider ist doch nicht alles Gold was glänzt. Dark Void glänzt zwar einerseits mit einer recht abwechslungsreichen Kampagne, aber leider fällt die Story und deren Wendungen teilweise so dämlich aus, dass es einem fast den Boden ausschlägt. So interessiert es Will erst garnicht, dass Ava entführt wurde, nachdem er aber eine Nacht am Flugzeug gebaut hat, will er sich doch auf einmal retten? Am Anfang wird einem Soldaten ins Gesicht geschossen (danach macht das Spiel einen Handlungssprung). Von dem Soldaten hören wir im Spiel garnichts mehr. Auch gibt es zwei Tutorials für die Flugsteuerung, was irgendwie ziemlich nervig ist.

Ebenfalls die Steuerung ist etwas hakelig oder wenigstens ungewohnt. So wechselt ihr mit dem Steuerkreuz eure Waffen (ihr könnt bis zu zwei Waffen gleichzeitig tragen, die Waffen der Gegner können aufgehoben werden). Ihr ladet mit einem Druck auf R2 nach. Mit der X-Taste springt ihr (bzw. schwebt in der Luft). Mit Viereck könnt ihr euch hinter eine Deckung begeben, die an der Wand hängt. Teilweise müsst ihr euch so an Abhängen herunter oder herauf schießen. Das ist auf jedenfall mal etwas anderes, bzw. etwas besseres als zum Beispiel bei Inversion.

Die Flugsteuerung ist ganz komisch. Mit dem rechten Analogstick könnt ihr eure Spielfigur um die eigenen Achse drehen lassen. Das macht die Steuerung selbiger deutlich schwieriger, zumal ich das nur gemacht habe, wenn ihr eigentlich in eine Kurve fliegen wollte. Außerdem könnt ihr mit L2 den nächsten Feind anvisieren, was es euch aber völlig unmöglich macht auf diesen zu schießen, da ihr ihn nur seht, nicht aber auf ihn zielt.

Grafisch fängt Dark Void recht schwach an, am Ende hat es mir aber doch sehr gefallen. So scheinen die Entwickler viel Mühe in die High-Tech-Umgebungen gesteckt zu haben, aber leider weniger in den Dschungel am Anfang. Auch der Endkampf gefällt mir optisch sehr gut, der Drache, der am Ende besiegt werden soll, sieht sehr detailiert aus. Explosionen oder ähnliche Effekte sehen wiederum relativ schlecht aus. Soundtechnisch ist Dark Void in Ordnung, aber leider gibt es anscheinend keinen Soundtrack oder er war deutlich zu unnauffällig.

Bewertung:
Durchwachsen
Durchwachsen
Text von 01.03.2014
Fazit:
Dark Void ist eine Art gemische Sache. Mir hat das Spiel mit seinen 6 bis 7 Stunden Spielzeit eine Menge Spaß gemacht. Leider fallen die Story Macken, sowie die technischen Macken recht stark auf. Auch die Spielzeit ist ziemlich kurz; dafür, dass das Spiel aber mittlerweile für unter 15 Euro zu haben ist, relativiert sich das aber. Wer über die kleineren Macken hinwegsehen kann und einen sehr spaßigen Shooter sucht, der Abwechslung bietet und anders ist als das Shooter-Einerlei von Heute, der ist mit Dark Void gut beraten.