PS3 Review
Dantes Inferno auf Playstation 3
03.03.2016
Dantes Inferno ist ein ähnliches Spiel wie Devil May Cry oder God of War. Ihr spielt Dante, der zu Beginn entdeckt, dass seine Frau, als er zu den Kreuzzügen in Jerusalem Heiden abgeschlachtet hat. Sein Vater und seine Freundin wurden ermordet. In der ersten Sequenz beginnt Dante damit den Tod zu besiegen und nimmt ihm seine Sense ab. Mit dieser Waffe werdet ihr euch von nun an durch die Hölle schnetzeln - in bester Devil May Cry-Manier. Dann nimmt er das Kreuz seiner Frau und beginnt damit die Hölle unsicher zu machen. Auf dem Weg findet er Virgil, den antiken Dichter, der ihm auf dem Weg Hilfestellungen gibt.
Auf dem Weg um Dantes Frau zu retten, klettert und lauft ihr immer tiefer in die Hölle um den Teufel, der eure Frau mit sich nimmt, zu stellen und sie zu retten und ins Paradies zu schicken. Ihr erledigt viele kleinere und größere Monster, kleinere Handlanger, mit Schwertern, manchmal Kreuzritter mit Schilden, größere Gegner wie Stier-ähnliche Gegner mit Schwertern, teilweise mit Flügeln, einige fliegende Kreaturen - an Abwechslung haben die Entwickler im Gegenerdesign eigentlich gedacht. Es gibt eine Menge von Bossgegnern, die sehr unterschiedlich sind und immer auf eine andere Weise besiegt werden müssen. Auf einige müsst ihr einfach nur einprügeln, auf andere wiederum müsst ihr eine besondere Taktik verwenden, und erst vorbereiten bevor ihr den Gegnern Schaden zufügen könnt. Das macht schon eine Menge Spaß, da auch das Kampfsystem schnell genug ist und gut von der Hand geht.
Euch steht die Sense des Todes zur Verfügung um die Monster in die ewigen Jagdgründe eingehen zu lassen ... naja, genau genommen sind sie da ja schon. Wo wohl die Monster hingehen, wenn ihr sie in der Hölle erledigt? Jedenfalls könnt ihr eure Attacken auch noch aufmotzen, indem ihr eure gesammelte Erfahrung in neue Fähigkeiten investiert. Ihr könnt zwei Seiten aufleveln, einmal die Heiligkeit und auf der anderen Seite die Unheiligkeit. Ihr sammelt für beide Teile Erfahrung indem ihr Gegner erlöst respektive bestraft. Dazu drückt ihr im richtigen Moment R2 um den Gegner zu greifen und dann auf Kreis oder Viereck. Bei manchen Gegnern müsst ihr dann noch eine kurze QuickTime-Sequenz absolvieren und schon erhaltet ihr einige Punkte für eine der beiden Seiten. Getrennt davon sammelt ihr Erfahrungspunkte, wenn ihr Gegner erledigt. Außerdem stehen in den Levels verteilt Erfahrungspunkt-Brunnen, die ihr zerstören könnt um weitere Erfahrungspunkte zu bekommen.
Außerdem gibt es noch Gesundheitsbrunnen (grün) und Manabrunnen (lila). Mana braucht ihr für die Zauber, davon gibt es aber nur 5 Stück, die ihr auf vier Knöpfe verteilen könnt. Diese Zauber aktiviert ihr indem ihr auf L1 drückt und dann eine der Schnelltasten drückt. Außerdem könnt ihr noch leuchtende Kreuze verschicken, indem ihr auf den Kreis-Knopf drückt. Diese Fähigkeit könnt ihr auch noch weiter aufleveln, dann wird diese Fähigkeit richtig stark. Mit Viereck lasst ihr einen leichten Schlag vom Stapel, mit Dreieck einen schweren Schlag. Mit X springt ihr und Kreis verschießt die leuchtende Kreuze. R1 ist die Aktionstaste. Mit L2 blockt ihr und mit R2 greift ihr eure Gegner. Mit dem rechten Stick könnt ihr Angriffen in die gedrückte Richtung ausweichen.
An bestimmten Stellen könnt ihr noch an Wänden entlang klettern, an Seilen klettern und schwingen, an Menschenketten nach unten rutschen. Das lockert das Spielgeschehen etwas auf, wirkt aber oft etwas aufgesetzt, dass gerade ein Weg weiterführt, sodass genau Dante an sein Ziel kommt. Die Hölle wirkt generell etwas aufgesetzt und genau für Dante aufgebaut. Dafür sehen die Umgebungen sehr dunkel aus und teilweise sehr nach Hölle, und teilweise auch mal organisch, fast wie die Flood-Umgebungen aus Halo. Aber leider wirken die Umgebungen alle recht generisch, selten habe ich das Gefühl gehabt wirklich Fortschritte zu machen, selten habe ich gewusst was genau und warum genau ich etwas gemacht habe. Wenn ihr euch aber allein darauf konzentriert die Gegner zu erledigen und das Spiel zu schaffen, macht es eigentlich recht viel Spaß.
An manchen Stellen im Spiel findet ihr verlorene Seelen, die ihr erlösen oder bestrafen könnt. Bei der Bestrafung bekommt ihr 600 Erfahrungspunkte und 600 Punkte für die unheilige Seite einfach so, beim Erlösen erhaltet ihr wenigstens 600 Punkte für die heilige Seite, und ihr könnt noch zusätzliche Punkte verdienen, mit einem kleinen Minispiel. Ich muss aber sagen, dass das Minispiel etwas merkwürdig ist, es lässt sich etwas merkwürdig bedienen und es kommt oft dazu, dass ihr Punkte verliert, weil das Spiel nicht funktioniert wie erwartet. Da gefielen mir die Minispiele in Daxter besser.
An einigen Stellen im Spiel fühlen sich die Tode absolut unfair an, und einige Stellen sind recht billig. An manchen Stellen bin ich nur wegen der nicht frei justierbaren Kamera gestorben. Generell stört mich das an Spielen sehr, wenn ich die Kamera nicht einstellen kann. Manchmal will ich einfach mich frei umschauen können, was mir aber Dantes Inferno nicht gönnt. Leider sind auch die QuickTime-Sequenzen etwas unfair, weil die Knöpfe kurz aufblinken, und ihr am besten sofort genau diesen Knopf drücken sollt, sonst gelingt euch die Sequenz nicht. Das empfinde ich nicht als fair und macht mir auch keinen Spaß.
Es gibt vier Schwierigkeitsgrade. Ich habe auf dem zweiten angefangenen, bis ich beim zweiten Bossgegner nur noch gestorben bin und quasi keine Chance gesehen habe. Dann habe ich im Spiel (das geht dankenswerterweise) die Schwierigkeit herabgesetzt. Ab dem Zeitpunkt waren die Gegner nur noch sehr selten ein Problem für mich. Das finde ich aber auch etwas merkwürdig. Im zweiten Schwierigkeitsgrad ist das Spiel für mich quasi unschaffbar schwer, und beim einfachsten langweile ich mich fast zu Tode, und eine Herausforderung gibt es quasi nicht mehr. Da stimmt glaube ich, etwas mit der Spielbalance nicht. Aber zum Ende des Spiels hin bekommt ihr so viele Erfahrungspunkte, und erhaltet so viele neue Fähigkeiten, die ihr euch frei kaufen könnt, dass ihr ohnehin quasi zur unbesiegbaren Kampfmaschine werdet, und euch nichts und niemand mehr stoppen kann.
Grafisch ist Dantes Inferno recht stark gealtert. Die Modelle sehen oftmals recht kantig aus, und die Umgebungen wirken trist und wenig detailliert. Auch die Texturen könnten etwas mehr optische Raffinesse vertragen. Dennoch spielt sich das Spiel sehr gut, wenn ihr die kleineren Macken ignoriert. Der Sound ist ganz nett.
Durchwachsen
Text von 03.03.2016