PS3 Review

Das 2011 für alle Konsolen erschienene Crysis 2 begeisterte mit einer atemberaubenden Grafik, einer packenden Story und der Möglichkeit durch den Nano-Suit tolle Dinge zu tun. Ebendieser Nano-Suit soll es euch ermöglichen tief zu fallen ohne zu sterben, viel Schaden einzustecken oder euch unsichtbar zu machen. Doch wie gut ist Crysis 2 wirklich und macht es auch heute noch Spaß?

Zu Beginn von Crysis 2 startet ihr als Marine in einem U-Boot und werdet angegriffen. Ihr müsst aus dem sinkenden U-Boot fliehen. Oben angekommen liegt New York in Trümmern und ihr werdet von den Ceph angegriffen. Da ihr großen Schaden erlitten habt, treibt ihr eine Weile bewegungslos im Wasser rum. Prophet findet euch und sieht, dass ihr bald sterben würdet. Er gibt euch den Nano-Suit, den er bislang an hat, mit dem Wissen, dass er ohne den Nano-Suit sterben wird. Zu Beginn kann der Nano-Suit noch nicht viel, ihr bekommt aber immer mehr Funktionen des Anzugs gezeigt und freigeschaltet.

Auf L2 liegt zu Beispiel der Armor-Mode, mit dem ihr besonders viele Treffer kassieren könnt. Achtet dabei aber unbedingt auf eure Energieleiste unten rechts im Bild. Außerdem könnt ihr euch mit R2 unsichtbar machen. Das ist besonders gut in Missionen, wo ihr unentdeckt bleiben wollt. Obwohl ich diese Funktion in nur ein, zwei Missionen wirklich benutzt habe, ist sie sehr wichtig und verschafft euch ziemlich viel Freiheit. Mit L3 könnt ihr sprinten - auch damit verbraucht ihr Anzug-Energie. Ihr solltet eher in Deckung bleiben, wenn vor euch ein großer Gegner steht und nicht wild auf ihn zu stürmen, weil ihr ohne Schild recht schnell ins Gras beist. Mit R3 könnt ihr Gegner schlagen, Objekte wegtreten oder Leise Kills von hinten ausführen, wenn ihr im Cloak-Modus seid. Schläge und Powerkicks könnt ihr aufladen, sodass ihr mehr Anzug-Energie verbraucht aber der Schlag auch stärker wird.

Die Anzug-Energie lädt sich von selbst wieder auf, wenn ihr in Deckung steht - jedenfalls solltet ihr in Deckung stehen, da ihr - wenn ihr keinen Energie mehr habt - auch euren Armor-Mode nicht benutzen könnt und recht schnell ohne diesen sterbt. Wenn man den Nano-Suit nicht bedenkt spielt sich Crysis 2 wie ein unglaublich hübscher EgoShooter. Der Suit bringt aber etwas Abwechslung ins Geschehen und gibt euch mehrere Methoden um Feinde auszuschalten. In Crysis 2 gibt es leider eine begrenzte Auswahl an Schießeisen, durch deren Modularität - dh. ihr könnt die Waffe während des Spiels aufrüsten oder umrüsten - fällt das aber garnicht so in Gewicht. Es gibt verschiedene Scars, Grendel (das ist eine Dreier-Salven Waffe), die Jackal (Schrotflinte), DSG-1 (Scharfschützengewehr), mehrere Racketenwerfern und Granatenwerfer. Außerden gibt es noch mehrere Pistolen bzw. Revolver und Uzis.

Ihr könnt im laufenden Spiel die Waffen mit einem neuen Visier versehen oder einen Granatwerfer unter den Lauf bauen. Außerdem könnt ihr auch einen Schalldämpfer aufbauen. Auch die Möglichkeiten des Aufrüstens sind begrenzt, aber durch die Freiheit im laufenden Spiel durch drücken von SELECT aus einer Scar eine Scar mit Zielfernrohr zu machen, die auch auf mittlere Distanzen geeignet ist, lässt euch das Spiel deutlich mehr Möglichkeiten vorzugehen als ein Call of Duty.

Außerdem lässt euch das Spiel auch deutlich mehr Platz nach links und rechts als ein Call of Duty. Jedenfalls ich habe mich nicht so eingeengt gefühlt. Im Kern ist Crysis 2 aber ein sehr linearer Schlaufartiger Shooter. Ihr habt zwar öfter größere Plätze, wo ihr quasi selbst entscheidet wie ihr vorgeht, aber im Kern macht das Crysis nicht zum OpenWorld Shooter. Und das ist auch ein Nachteil von Crysis 2. Die Funktionen des Suit wollen eigentlich in ein offeneres Szenario entlassen werden. Der Cloak-Modus schreit quasi nur danach durch eine offene Welt fahren oder gehen zu können und sich vor Feinden zu verstecken und lässt sich in so abgesteckten Levels schlechter einsetzen.

Die Gegner in Crysis 2 sind relativ abwechslungsreich: wir haben da als erstes menschliche Gegner die Cell, die euch zu Beginn des Spiels für Hargreave bzw. Lockhart fangen sollen. Später schaltet sich Hargreave in euren Nano-Suit ein und gibt euch Anweisungen. Dann kämpft ihr auch gegen die Ceph, das ist eine Alienrasse, die aus irgendwelchen Gründen in New York gelandet ist und die Menschheit kaputtmacht. Warum weiß ich nicht genau. Insgesamt muss ich sagen, dass ich die Story nicht komplett verstanden habe. Zwischen jeder Mission spielt euch das Spiel eine vorgerenderte Zwischensequenz, die euch eine Art Übersichtskarte zeigt, und irgendwelche Dinge erklärt. Aber so wirklich konnte ich dem nicht folgen.

Die Kampagne ist etwa 7 bis 8 Stunden lang, was mir persönlich aber deutlich länger vorgekommen ist. Vielleicht liegt das daran, dass ich mich eine Weile an den schönen Umgebungen erfreut habe. Die Welt um euren Protagonisten sieht unglaublich gut aus. In einer Mission seid ihr im Dunkeln auf Roosevelt Island und könnt von einem Leuchtturm in die Ferne schauen. Ihr werdet beobachten, dass selbst die wunderbar aussehenden Gebäude am anderen Ufer schön detailiert sind und die Lichtreflexionen einfach großartig im Wasser aussehen. Aber das alles hat natürlich auch seinen Preis. Einige Missionen ruckeln stark, was natürlich im Kampf weniger schön ist. Bei einer Situation hatte ich auch gefühlt nur 10 Bilder pro Sekunde, und das kann bei solche einem AAA-Titel eigentlich nicht sein. Da hätte Crytek das Spiel besser auf die Konsole anpassen müssen. Die Soundkullisse ist fast großartig, der Soundtrack ist sehr gut. Es gibt leider eine Waffe, die kein schönes Knall-Geräusch macht, wie es Waffen normalerweise tun, sondern lediglich ein leises Zischen abgibt. Das ist zwar eine Alien-Waffe, dennoch wäre ein waffenähnlicher Sound schön gewesen.