Windows PC Review
Call of Duty 5 World At War auf Windows
29.08.2014
Call of Duty 5 World At War ist der letzte Teil der Call of Duty Serie, der im zweiten Weltkrieg spielt. Ihr schießt hier nicht nur auf deutsche Nazis, sondern auch auf Japaner. Wie viel Spaß das Spiel heute noch macht, erfahrt ihr hier.
Das Spiel spielt also nicht nur in Deutschland und Russland, sondern auch in Japan, als die Amerikaner Japan überfallen. Ich muss sagen, dass mir die japanische Seite überhaupt nicht gefällt. Einerseits weil ich es unglaublich unfair finde, wie die Japaner euch töten, und andererseits, weil mir die Waffen nicht gefallen. Ich finde es sehr billig, wenn die Japaner zwei Meter vor euch aus hohem Gras aufstehen und euch ermessern, oder sich sonstwo (zum Beispiel auf Bäumen) verstecken und euch beschießen, und ihr niemanden seht. Man könnte zwar argumentieren, dass es so realistischer ist - aber denkt ihr die Spielgeschwindigkeit ist realistisch? Oder das Geh-In-Deckung-Zum-Heilen-System? Ich hätte gerne ein Spiel, was spielbar ist, dann ist mir der Realismus-Grad ziemlich egal.
Was mich auch ziemlich stört, ist dass die Entwickler es offenbar für notwendig gehalten haben, Leute, die ihr nicht kennt, da ihr erst zwei Missionen lang spielt, umzubringen, und daraus eine der packendsten Szenen zu machen, die ihr jemals gesehen habt. Oh John! Oder so. Mir gehen meine KI-Kloppies aber mal wunderbar am Arsch vorbei - schließlich sind das auch die Idioten, die mich nicht schützen können. In einer Mission wollt ihr gerade einen Bunker stürmen, draußen sind viele viele Japaner, die ihr alle allein umbringen müsst, nur um dann von einem eurer Panzer überrollt oder verbrannt zu werden. Eure KI-Kollegen helfen euch dabei ziemlich wenig.
Gerade in diesem Spiel ist mehr sehr aufgefallen, wie extrem in Call of Duty geskriptet wird. So gibt es Panzer, die auch dann ein Flammenmeer losschießen, wenn niemand außer ihr dasteht, Panzer die euch einfach überrollen (ich bin mich sicher, das passiert im echten Krieg immer), oder ihr müsst hinter einem Kameraden bleiben, und im kriechenderweise auf den Arsch schauen. Großartig. Das nennt man Spielspaß. In Call of Duty war es doch schon immer so, dass die Teile am meisten Spaß gemacht haben, wo ihr mal selbst losgehen konntet und Gegner flankieren konntet. Wo das Spiel einfach mal schnell war. Durch solche Skriptsequenzen wird das Spiel aber nur ausgebremst.
Die Missionen, die auf deutschen Boden ausgetragen werden, sind zwar ganz lustig, retten das Spiel aber dann auch nicht mehr wirklich. Die KI-Feinde sind nämlich genau so blöd wie eure eigenen, so lassen die sich gerne einfach so erschießen. Sie sind euch nur durch ihre pure Masse gefährlich und nur dadurch, dass die Granaten werfen die bekloppt. Dh. ihr werdet getroffen, müsst in Deckung gehen, auf einmal erscheint die Granaten-Anzeige und BOOM! ihr seid tot. Genau so habe ich mir das vorgestellt.
Ich würde ja ganz gerne sagen, dass das Spiel technisch ganz gut läuft, aber leider stimmt das nur bedingt. Wenn keine Gegner da sind, und die Umgebung nicht zu viele Bäume und Blätter enthält läuft das Spiel durchaus mit 60 Frames pro Sekunde bei 1080p an meinem PC. Mit vielen Gegnern geht es dann aber gerne mal bis 24 Frames runter. Sobald noch ein Flammenwerfer hinzukommt, beginnt die Ruckelorgie. Offenbar wurden die Flammen kaum von der Leistung her optimiert. Selbst einen Flammenwerfer zu benutzen ist aber auch ziemlich sinnlos, vllt. haben das die Entwickler ja gewusst? Naja. Grafisch wirkt das Spiel altbacken, die Gesichter eurer Kameraden sehen aus die Plastik. Nur die 1080p-Auflösung heben das Spiel noch etwas an, so kommen extrem viele Details ans Tageslicht. Der Sound ist okay, der Soundtrack des Spiels ist ebenfalls ganz okay. Er passt nicht überall, manchmal sind da aber schon ein paar epische Stücke zu hören.
Durchwachsen
Text von 29.08.2014