Gamecube Retro Review
Call of Duty 2 Big Red One auf Gamecube
05.02.2014
Call of Duty - The Big Red One ist der 2005 erschienene zweite Teil der Call of Duty Serie auf Konsolen. Wie alle alten Call of Duty Teile vor Modern Warfare, spielt auch dieser Teil im 2. Weltkrieg. Ihr übernehmt die Rolle eines Soldaten der Fighting First bzw., wie sie auch genannt werden, Big Red One. Dann Spiel startet irgendwo in Frankreich, wo ihr eine Stadt von Deutschen säubert. Danach springt das Spiel in eine Rückblende, in der ihr in Nordafrika, Sizilien und Frankreich kämpft und euch vom Private zum Sergeant hocharbeitet. Ich habt keine Möglichkeit in den Aufstiegsprozess einzugreifen, da er storybedingt ist.
Ein echte Story außer dem 2. Weltkrieg konnte ich nicht ausmachen. Euch begleiten zwar immer wieder die selben Kameraden, aber ich konnt mich nicht mit denen identifizieren, was dazu führt, dass ich nur die Missionen erfüllt habe und auch der Tod von Vic mich kalt gelassen hat. Wenn der Entwickler es noch nicht einmal versucht, indem er uns die Charaktere in einer Vorspannsequenz nicht bekannt macht, dann kann man das nicht erzwingen. Einen Multiplayer-Modus gibt es nicht.
Die Kampagne ist sehr abwechslungsreich, da ihr nicht nur zu Fuß unterwegs seid, sondern auch in einem Flugzeug an einen Geschütz Stukas herunterschießt, an dem Geschütz eines Jeeps oder in einem Panzer Bäume umfahrt (geht wirklich). Auch zu Fuß ist das Spiel sehr abwechslungsreich, da es nicht nur darum geht die fast schon dämlichen Kameraden durch die Horden der ebenfalls nicht von intelligenz beglückten Feinde zu führen, sondern ihr müsst auch viele Ziele zerstören (zB. Mörserlöcher, Nebelwerfer, Flakgeschütze), die ihr teilweise aber auch selbst benutzen müsst um zum Beispiel deutsche Flugzeuge abzuwehren.
Der Schwierigkeitsgrad setzt sich aus mehreren Komponenten zusammen (ich rede vom mittleren von drei Schwierigkeitsgraden): eine sehr geringe Lebensleiste gepaart mit einer Horde unglaublich gut treffender Gegner, die euch innerhalb einer Sekunde töten können (mit voller Energie!), eine Steuerung, die nicht unbedingt optimal auf den Kontroller ausgelegt ist und dümmliche bis hohle KI-Freunde, die euch gerne mal in den Rücken schießen. Ein großes Problem ist, dass ihr eure Kameraden nicht mal vorschicken könnt, sondern sie dackeln euch immer hinterher. Die den Sound betreffenden Bugs im Spiel sind extrem ausgeprägt. Teilweise klingen Waffen nicht so wie sie es sollen, sondern es fehlt jedes 2. Schussgeräusch. Außerdem ist es schon lustig und mit der Zeit extrem nervig, wenn ihr an einem Flak-Geschütz auf einem Jeep seid und Flugzeuge abwehren sollt und müsst und 20 Freunde schreien durch die Gegend "Bewegung, Bewegung". Die Synchronisation geht alles in allem in Ordnung, aber eine Zeile ist so idiotisch eingesprochen und mit so einer seltsamen Stimmhebung, dass man den Sprechern eine Gehirnschädigung zusprechen muss. Außerdem bezweifle ich, dass das einzige was man im 2. WK gehört hat "Bewegung" war.
Die Grafik ist für den Gamecube recht ordentlich, man kann immerhin erkennen, was was darstellen soll. Die leichten Verwischeffekte und Nebeleffekte im Hintergrund sehen gut aus. Texturen sind vorhanden und sehen zweckmäßig aus. Charaktermodelle gehen insgesamt in Ordnung obwohl eine Animationen vor allem in Zwischensequenzen sehr abgehackt aussehen. Ein Problem ist die Überforderung des Spielewürfels. Das Spiel ruckelt teilweise so stark, dass man sich in N64 Zeiten zurückversetzt fühlt. Trotzdem ist das Spiel im großen und ganzen spielbar und es macht viel Spaß.
Empfohlen
Text von 05.02.2014