Retro Review

Burnout auf Gamecube

05.02.2014

Burnout, was von Criterion 2001 entwickelt wurde, stellt den Beginn der heute sehr bekannten Rennspielserie dar. Dass auch die heute großen Entwickler von Criterion mal klein angefangen haben, lässt sich in diesem Spiel recht gut beweisen, aber auch in dem Fakt, dass sie bevor sie zu EA gekommen sind bei Acclaim gearbeitet haben bzw. dass ihre Spiele von Acclaim published wurden. Wie gut das Spiel, was für Gamecube, PS2 und später auch Xbox erschien, wirklich war, versuche ich euch hier zu zeigen.

Burnout zeichnete sich schon immer durch seine Crashs aus. Hier ist das in einer gewissen Weise auch der Fall. Der bekannte Crash-Modus aber war beim Erstling noch überhaupt nicht vorhanden. Es hieß lediglich immer wieder auf den fast gleichen Rundkursen (3 Runden im Übrigen) gegen 3 andere computergesteuerte Feinde anzutreten und einen bestimmten Platz einzunehmen. Eine Kampagne gibt es eigentlich nicht, lediglich ein paar Wettbewerbe, die es nacheinander zu meistern gilt um die restlichen Strecken freizuschalten. Ein Wettbewerb besteht aus bis zu 3 Rennen. Ihr habt 3 Wiederholungsversuche pro Wettbewerb, dh. wenn ihr einmal nicht den geforderten Platz geschafft habt, könnt ihr das Rennen wiederholen, gesetz dem Fall ihr habt noch Credits übrig. Es gibt 5 verschiedene Autos, die ihr in verschiedenen Farbvarianten fahren könnt. Die Farben haben dabei keine Auswirkung auf die Fahreigenschaften (welch Wunder). Meiner Meinung nach sind alle außer dem Supermini komplett nutzlos, aber das muss jeder für sich entscheiden.

Nun also nach einer recht kurzen Ladepause, seid ihr auch schon mitten im Geschehen. Ihr weicht den anderen Fahrern aus - und das nehmt ihr besser ernst, denn ihr werdet sonst schnell den letzten Platz einnehmen, und kämpft euch dann wieder Schritt für Schritt nach vorn. Die wenigen Strecken (knapp 10 Stück, wenn ich mich nicht verzählt habe) bieten wenig Abwechslung und die Grafik ist in Ordnung (für die Anfangszeit des Würfels), ruckelt stellenweise aber etwas. Das Spiel unterält etwa 3 bis 4 Stunden alleine, wenn ihr aber noch Freunde habt, die sich tatsächlich darauf einlassen mal wieder ein uralt-Spiel zu spielen bekommt ihr sehr viel Spaß aus dem Titel, zumal das Spiel für wenige Euro im Internet zu haben ist. Die Grafik sieht aus, als würde der Cube grade mein Dreamcast emulieren und der Sound ist halt typisch 90er. Kam Acclaim eigentlich jemals aus den 90ern raus? Die Hintergrundmusik ist dieses typische Elektro-Zeug aus eben der Zeit und die Motorengeräusche sind viel zu hoch, wenn man mich fragt, aber mich fragt wieder mal keiner. Abgesehen von dem verdammt hohen Schwierigkeitsgrad und hohem Frustrationsfaktor, weil ihr halt oft gegen Autos fahrt und viel Zeit verliert, ist das Spiel auch heute noch sehr spielbar und macht richtig viel Spaß.

Die Steuerung ist alles in allem okay, allerdings schwimmen bzw. driften die Autos sehr stark, sobald ihr etwas länger lenkt. Außerdem taucht genau auf eurer Zielspur und genau dann, wenn ihr nicht mehr ausweichen könnt, ein Auto auf, gegen das ihr eh fahrt. Mit etwas Glück trefft ihr auch die ohnehin nicht allzu intelligenten Gegner, bzw. sie treffen euch. Nicht sehr intelligent ist hier einfach gesagt, mir würde nicht einfallen, wie eine gute AI aussehen sollte. Was aber wirklich stört ist die minimale Auflösung des Spiels - das liegt nicht am Spiel sondern am Spielewürfel. Das Ding gibt einfach kein 720p aus, was meine Augen irgendwie mittlerweile voraussetzen, um irgendwas in der Entfernung zu sehen.

Der Bildschirm ist sehr überladen mit Informationen, die ihr eh nicht braucht und die außerdem unestetisch aufbereitet ist. Ein Balken zeigt euren Boost an. Ist der Balken voll könnt ihr mit einem Druck auf A den Boost loslassen - haltet nun A gedrückt um schneller zu fahren. Eine angebrochene Leiste muss benutzt werden - also sie läuft auch dann ab, wenn ihr nicht boostet. Boostet ihr die ganze Leiste leer macht ihr einen Burnout und erhaltet einen Großteil der Leiste wieder - so könntet ihr eine unendliche Boostleistung erhalten. Die Leiste füllt ihr indem ihr knapp an anderen Autos vorbeifahrt oder indem ihr auf der Gegenspur fahrt. Auch mit Drifts kann die Leiste befüllt werden. Ihr könnt den Boost nur dann einsetzen, wenn die Balkenanzeige gänzlich gefüllt ist. Oben mittig steht eine große rote Zahl. Es sei denn Criterion wollte das Spiel erst für SEGA machen - dann wäre sie sinnvoll, aber so leider überhaupt nicht. Es ist ein Countdown. Erreicht innerhalb der Zeit den nächsten Checkpoint und ihr erhaltet mehr Zeit. Die Methode wurde zB. in Sega Really benutzt - was nur ein Port des Arcade-Titels war. Im Arcade machte die Methode Sinn, aber bei den Heimkonsolen ist es einfach nur ein Überbleibsel einer längst vergangenen Zeit und es nervt einfach nur, wenn ihr euch auf so viele Sachen gleichzeitig konzentieren müsst.

Bewertung:
Durchwachsen
Durchwachsen
Text von 05.02.2014
Fazit:
Burnout ist prima und macht sehr viel Spaß. Für maximal 5 Euro, die das Spiel heute kostet ein klasse Spiel, mit verdammt kurzer Laufzeit. Ich empfehle deshalb die Anschaffund eines Freundes, der das Spiel mit euch spielt, dann habt ihr richtig viel Spaß. Grafikfetischisten schauen bitte weg. Das eintönige Spiel ist auf eine komische Art und Weise anspornend, anstrengend und unterhaltend. Frühwerk von Criterion und trotzdem schon richtig gut.