PC Retro
Brothers in Arms Earned in Blood auf Windows
01.03.2014
Brothers in Arms Earned in Blood stammt aus einer Zeit, als noch nicht jeder übersättigt mit 2. Weltkriegsshootern war. Bevor wir anfangen mal ein kurzes Wort dazu: Ich sehne mich gerade nach den alten Egoshootern, die den 2. WK als Thema haben. Das waren die Besten die es gibt. Seht euch doch mal an was jetzt für Spiele rauskommen! 3. Weltkrieg weit und breit. Terroristen töten. Und nochmal in Isreal oder was weiß ich wo einfallen und "Terroristen" töten. Super. Da wäre ich lieber in Deutschland geblieben.
Earned in Blood ist der 2. Teil der Brothers in Arms Serie, die es sich nicht zur Aufgabe gemacht hatte ein Call of Duty Klon zu sein, ganz im Gegenteil: um bei BIA zu gewinnen hilft es garnichts in guter alter Rambo-Manier loszupreschen und alles niederzuballern, was nicht bei 3 auf dem Baum ist, sondern vielmehr aus der Deckung zu schießen und sich in der Deckung versteckende Gegner zu krallen. Flankieren und eure Leute rumschicken - darauf kommt es an. Das ist mal was andres und macht zu Beginn auch etwa 5 Minuten Spaß, bis man merkt, dass man immer nur das gleiche macht. Action oder Spannung entstehen einfach nicht, was das Spiel zwar versucht durch immer mal wieder eingestreute Panzer zu kompensieren aber das gelingt aus dem Grund nicht, weil der Spieler zwar herausgefordert werden will, aber auch gewinnen will. Tausende Panzer und MGs und Fußsoldaten mir auf den Hals zu hetzen ist einfach zu viel. Übrigens: beim MG ist EIN Treffer für euch tödlich.
Die Steuerung ist lausig umgesetzt. Zielen mit Maus und Bewegen mit WASD, schön und gut, aber da hört das Gute schon auf. Ihr schickt eure Leute mit Q durch die Gegend, Gewöhnungssache. Mit TAB wechselt ihr eure Waffe, aber natürlich kann Red (der Protagonist des Spiels) nicht einfach eine andere Waffe in der Hand halten, sondern muss erst in einer endlos langen Animation zeigen, wie er die Waffe wechselt. Schöne Scheiße. Ihr könnt nur 2 Waffen tragen, wovon eh die meisten unbenutzbar sind. Komischerweise trifft man mit Kimme und Korn einen Scheißdreck und aus der Hüfte schießen stellt sich als am treffsichersten dar. Realismus Ole!
Apropos Realismus: Granaten fliegen als wögen sie 2 Tonnen. Hallo? Es ist unmöglich - damit meine ich ich habe es fast NIE geschafft - eine Granate treffsicher hinter einer Deckung (zb. Wand) zu werfen und alle dahinter befindlichen Feinde zu töten. Mag einerseits daran liegen, dass die eh schön verblödete KI noch schlau genug ist wegzurennen, andererseits aber an dem genial dämlichen Physikmodell. Bei andren Games geht doch auch bzw. ging es doch auch schon 2005 auch. Für Panzerfaust-Raketen gilt übrigens das gleiche.
KI: dämlich. Sobald ihr euch seitlich bewegt, treffen die euch kaum noch. Die Feinde sind immer in Gruppen von 2 bis 3 Leuten "unterwegs" und verbarrikadieren sich hinter Deckungen. Dort bleiben sie fest angewurzelt stehen bis der Krieg vorbei ist, oder bis ihr sie getroffen habt. Das Interessante an BIA ist die Anzeige über den Feindgruppen, ein roter Kreis. Der zeigt an wie sehr die Feinde unter Feuer stehen. Schießt ihr pausenlos auf die Feinde, verfärbt sich der Kreis grau und - in der Theorie schießt die Gruppe nicht mehr auf euch, weil sie Angst hat getroffen zu werden. Soviel zur Theorie. In Der Praxis aber ist es fast unbekehrt der Fall - ihr wollt, dass sich der Kreis wieder rot färbt, damit diese Idioten, die man doch tatsächlich künstliche Intelligenz nennen muss, ihr hässlichen Schädel emporstrecken. Wenn ihr versucht zu flankieren geht ihr drauf. Das liegt daran, dass Red anscheinend ein unglaublich starkes Deo benutzt oder sich seit 5 Jahren nicht mehr gewaschen hat, weil euch die Deutschen anscheinend riechen können. Steht ihr hinter ihnen, drehen sie sich um bevor ihr geschossen habt. Und glaubt nicht, dass ihr mit der wackeligen Kimme und Korn irgendwas trefft. Zielt ihr mal auf den Schädel des Feindes trefft ihr anscheinend garnichts, weil umfallen - ist wohl uncool.
Am Anfang des Spiels seht ihr wie Red mit einem Colonel oder was weiß ich denn mit wem über seine Missionen redet in die euch das Spiel entführt. Warum auch immer. Hier sieht das Spiel so scheiße aus, aber nagut ist halt 2005. Kann man nichts machen. Die Synchronsprecher hätten schlimmer nicht gewählt werden können und die Soundeffekte stammen direkt aus der Hölle. In den Missionen seid ihr in Frankreich als der Amerikaner Red unterwegs und befeligt eure Leute. Obwohl das Spiel verzweifelt versucht Spannung und Gefühl einzubauen, hab ich davon nichts gemerkt. Auch der Versuch die einzelnen Missionen durch dieses Gespräch miteinander zu verbinden schlägt fehl und raus kommt eben das Stück Scheiße, was ihr vor euch seht.
Durchwachsen
Text von 01.03.2014