PS3 Review

Bioshock auf Ps3

07.05.2016

Die Stadt im Meer, Rapture, bietet euch unerwartete Möglichkeiten. Bioshock von 2008 steht ganz im Zeichen der fiktiven Stadt, ihr durchstreift diese Unterwasserstadt, erkundet dabei viele verschiedene Gegenden und lernt nach und nach, was in dieser Stadt eigentlich vorgefallen ist. Das Spiel beginnt damit, dass ihr in einem Flugzeug sitzt, das Flugzeug stürzt mitten im Ozean ab, ihr im Wasser, um euch herum brennt alles. Ihr schwimmt zu einer Art Leuchtturm mitten im Ozean, und entdeckt eine Unterwasserkugel, die euch direkt in die Unterwasserstadt Rapture bringt.

In Rapture angekommen, entdeckt ihr sofort, dass die Stadt nicht mehr das ist, was sie wahrscheinlich mal war. Sie ist keine florierende, gesunde Stadt mehr, sie ist kein stabiles Habitat. Die Menschen sind durchgedreht und sind süchtig nach einer Droge namens Adam geworden. Mithilfe von Adam ist es möglich so genannte Plasmide zu bekommen, die den Menschen übernatürliche Fähigkeiten verschaffen, bspw. lernt ihr noch in der Einführung Blitze aus eurer Hand zu feuern. Plasmide sind in vier Kategorien unterteilt. Einige davon verbessern eure Ausdauer, oder geben euch zusätzlichen Schaden im Kampf, andere geben euch zusätzliche Fähigkeiten, wie Abfackeln, oder Telekinese und wieder andere erlauben euch Objekte schneller oder sicherer zu hacken.

Überall in der Stadt stehen Munitionsautomaten herum, die ihr hacken könnt. Hacken läuft dabei als Minispiel ab. Zunächst erfahrt ihr, wie schwer es ist dieses Objekt zu hacken. Solltet ihr euch dafür entscheiden, es zu versuchen, gibt es kein Zurück mehr. Das Minispiel besteht daraus Rohre in einer 2D-Ebene so zu verlegen, dass die Flüssigkeit, die langsam von der Quelle losgeht, an der Senke ankommt. Schafft ihr es nicht, dh. läuft diese Flüssigkeit ins Freie, weil ihr nicht schnell genug wart, oder in ein kaputtes Rohr oder sogar in ein Alarmrohr, verliert ihr etwas Energie und müsst erneut anfangen. Ihr solltet tunlichst vermeiden Alarm auszulösen, dann werden euch nämlich Sicherheitsroboter eine Minute lang attackieren. Dabei verbraucht ihr unnötig Energie und Munition, alles beides könnt ihr besser gebrauchen, und solltet die Munition nicht unbedingt sinnlos rausballern. Ihr könnt nicht nur Automaten hacken, sondern auch Safes und deaktivierte Sicherheitsroboter. Außerdem habt ihr die Möglichkeit die Objekte aufzukaufen oder ein Auto-Hack-Tool zu verwenden, sodass ihr das Minispiel überspringen könnt, aber sowohl Geld als auch die Auto-Hacker habt ihr nicht unbegrenzt.

Hackt ihr einen Safe, öffnet er sich und ihr könnt seine Inhalte entnehmen, hackt ihr einen Sicherheitsroboter arbeitet er für euch, dh. er beschießt euch nicht mehr sondern die verrückt gewordenen Bewohner von Rapture, die sog. Splicer. Hackt ihr einen Verkaufsautomaten könnt ihr weitere Gegenstände kaufen, und erhaltet teilweise auch Rabatte auf bereits erhältliche Objekte. Hackt ihr einen U-Invent-Automaten müsst ihr weniger Material mitbringen um die gleichen Gegenstände zu konstruieren. U-Invent-Automaten ermöglichen es euch aus gefundenen Einzelteilen, bspw. Schläuche, Leim, etc. Materialien herzustellen, darunter Munition aber auch Auto-Hacker. Neben den Verkaufsautomaten könnt ihr so auch noch an Munition aufstocken.

Munition werdet ihr nie genug haben, um immer mit einer Waffe rumlaufen zu können, sondern ihr werdet wechseln müssen. Nicht nur bietet es sich an für unterschiedliche Gegebenheiten unterschiedliche Waffen zu verwenden, sondern ihr findet auch deutlich weniger Munition als ihr verwendet. Außerdem hat fast jede Waffe drei Munitionsarten, beim MG sind das normale MG-Patronen, Anti-Personen-Kugeln und Anti-Panzerung-Kugeln, bei der Schrotflinte sind das normaler Schrot, Ionisierter Schrot, der zusätzlich den Gegner mit elektrischen Entladungen paralysiert, und Explosivschrot, der den Feind in Flammen aufgehen lässt. Die Waffenauswahl ist mit 8 Waffen (davon eine nur Nahkampfwaffe - der Schraubenschlüssel, und ein Fotoapparat) hinreichend groß, vor allem, weil ihr zu jeder Zeit eure gesamten gesammelten Waffen mit euch tragt. Die Plasmide helfen dann zusätzliche Abwechslung rein zu bringen. Ähnlich, wie eure Waffen Munition verbrauchen, verbraucht ihr Eve, wenn ihr Plasmide einsetzt - das ist die blaue Leiste unter eurer roten Gesundheitsleiste. Diese Leiste füllt ihr mit Eve-Spritzen wieder auf, eure Gesundheitsleiste mit Verbandskästen.

Solltet ihr doch mal das Zeitliche segnen, werdet ihr in der nächsten zurückliegenden Vita-Chamber wieder regeneriert. Der Zustand des Spiels bleibt dabei der gleiche, dh. die Vita-Chambers regenerieren nicht eure Verbandskästen, und eure Gegner bleiben angeschlagen, auch wenn ihr von ihnen vernichtet werdet. Munition oder weitere Materialien findet ihr, indem ihr Ascher durchsucht oder erledigte Splicer oder Big Daddies, aber auch Lagerkisten oder Safes. Mit der Fotokamera könnt ihr Fotos von Gegnern schießen und sie so erforschen. Nicht nur schaltet ihr Trophäen frei, sondern habt dann auch erhöhten Schaden gegen diese Gegner.

Das wirklich gute an Bioshock ist die erzählte Geschichte, das, was in Rapture passiert und passiert ist. Bioshock schafft es durch seine Optik und Atmosphäre euch richtig ins Spiel rein zu ziehen, es schafft es euch die Geschichte in einer gewissen Weise glaubwürdig und dicht zu erzählen. Die Splicer sind also mutierte Einwohner der Stadt. Kurz nachdem ihr ankommt, findet ihr ein Funkgerät, was ein Typ namens Atlas direkt benutzt um euch zu kontaktieren und euch Anweisungen zu geben. Andrew Ryan ist derjenige, den ihr stoppen müsst, er ist derjenige, der die Stadt gebaut hat, und nun ist er völlig durchgedreht. Im Laufe des Spiels verdichtet sich die Story immer weiter, indem ihr Audiotapes findet, von denen es in Rapture Unmengen gibt und auch indem Leute mit euch über ihr Funkgerät reden.

Zusätzlich dazu schafft es Bioshock durch diese abgefahrenen Charaktere und Gegner im Kopf zu bleiben. Wer könnte die Big Daddies vergessen, die die Little Sisters beschützen? Wer könnte Tenenbaum vergessen, die Mutter der Little Sisters, wer könnte die abgefahrenen Splicer und Zwischengegner vergessen, die allesamt durchgedreht sind. Von Little Sisters bekommt ihr Adam, mit dem ihr an einem Gatherers Garden-Automat neue Plasmide kaufen könnt. Allerdings wollen natürlich diese großen Big Daddies, die in großen Taucheranzügen und teilweise mit Bohrern oder schweren Waffen bewaffneten durch Rapture stiefeln, nicht, dass ihr ihre Little Sister anfasst. Dh. zunächst müsst ihr den Beschützer umlegen, um an die Little Sister zu kommen - und das ist besonders zu Beginn des Spiels nicht ganz trivial. Dann habt ihr die Möglichkeit die Little Sisters auszubeuten, und damit die größte Menge an Adam zu bekommen, oder sie zu retten, damit weniger Adam zu bekommen dafür aber manchmal ein Geschenk von Tenenbaum.

Spoilerwarnung Zu Beginn ist das Spiel quasi ein ganz normaler Shooter, ihr sollt einen erledigen und macht das natürlich brav. Aber sobald ihr bei Andrew Ryan im Büro steht, wisst ihr, dass eigentlich ein ganz anderes Spiel gespielt wird. Atlas bzw. Fontaine hat euch die ganze Zeit benutzt. Ihr seid eigentlich aus Rapture, ihr wurdet so manipuliert, dass ihr quasi gesteuert werden könnt mit den Worten 'Würdest du bitte' (Would you kindly), die Atlas in früheren Teilen des Spiels immer wieder verwendet, damit ihr bestimmte Aufgaben erfüllt. Tenenbaum flickt euch wieder zusammen und hilft euch mit einem ganz bestimmten Plasmid die Gedankenkontrolle abzustreifen. Zum Ende des Spiels schlüpft ihr noch in den Anzug eines Big Daddys, und beschützt eine Little Sister bevor ihr Fontaine endgültig das Handwerk legen könnt.

Grafisch ist Bioshock eigentlich nicht mehr aktuell. Aber gerade durch den leicht besonderen Grafikstil des Spiels schafft es das Spiel dennoch auch heute noch aktuell auszusehen. Die dunkel und düstere Umgebung, und auch das Unterwasser-Szenario, um euch herum viel Glas und Plastik - das Spiel schafft es diese Umgebungen schön darzustellen. Soundtechnisch ist Bioshock auf ganz hohem Niveau. Es gibt zwar nur wenige Hintergrundmelodien, aber das Gesprochene der Gegner und das Geheule der Big Daddies machen das Spiel einzigartig, leider passt nicht jedes Gesprochene in die Situation, aber dennoch rangiert das Spiel auf sehr hohem Niveau.

Bewertung:
Empfohlen
Empfohlen
Text von 07.05.2016
Fazit:
Die Story ist so abgedreht wie die Charaktere und die Umgebungen des Spiels. Und genau das macht Bioshock für mich zu so einem großartigen Spiel. Sicherlich gibt es bessere Shooter mit besseren Waffen, sicherlich gibt es hübschere Spiele, sicherlich gibt es Spiele mit besserer Story, aber die Mischung im Bioshock - die macht für mich das Spiel zu einem solch großen Meisterwerk. Die Umgebungen wirken so atmosphärisch, die Gegner und NPC wirken so verrückt und damit so einzigartig. Bioshock ist ein Spiel, was lange im Gedächtnis bleiben wird.