PS3 Review
Assassins Creed auf Playstation 3
01.03.2014
Assassins Creed ist der erste Teil der heute sehr bekannten Serie, die sich um die Assassinen dreht. Hier spielt ihr noch Altair in der Zeit um die Kreuzzüge herum und ihr könnt die vier Städte Masyaf, Jerusalem, Damaskus und Akkon erkunden. Aber die Spiele drehen sich nicht wirklich nur um die Assassinen im Mittelalter, sondern vielmehr auch um die heutigen Assassinen und deren Kampf mit den Templern. Ihr werdet in einen Animus gesteckt - eine Maschine, die euch quasi in die Zeit zurückreisen lässt und euch die "Errinnerungen" eures Vorfahren wiederholen lässt.
Mir persönlich hat dieser Teil mit dem Animus und den ständigen Unterbrechungen des eigentlich Spiels nie wirklich gefallen und ich verstehe nicht, wie man als Entwickler so verkalkt sein kann, als dass man denken könnte, dass Spieler das wöllten. Ich halte die moderne Story bzw. der Teil der Geschichte, der in der "Moderne" spielt für äußerst bescheuert. Nicht nur, dass so der Spielfluss unterbrochen wird, denn alles was ich will ist auf Gebäude klettern, rennen und Leute abschnetzeln, sondern der Spielfluss wird durch etwas so dummes unterbrochen, dass ich mich klar fragen muss, was die Entwickler sich dabei gedacht haben. Welcher Spieler will denn als Desmont Miles sich die Streitigkeiten mit dem Doktor anhören oder durch die ohnehin klinisch leeren Räume in der Moderne laufen. Zumal das ja ohnehin nur zwei Stück sind.
Leider hat das Spiel nach dem 4. Gedächtnisabschnitt durch einen Absturz mein Savegame auf eine Art corrupted, die es mir nicht ermöglicht irgendwie wieder ins Spiel einzusteigen. Ich kann als Desmont in der Moderne durch das Labor laufen, allerdings bleibt sowohl die Tür meines Zimmers verschlossen, als auch sind die Räume leer und ich kann auch nicht wieder in den Animus steigen. Leider hat das Spiel soetwas wie eine Kapitelauswahl nicht (jedenfalls nicht wenn man nicht in den Animus zurück kommt - und da ich keine Lust habe die ersten acht Stunden des Spiels erneut zu spielen - werde ich das Ende von Assassins Creed wohl doch nicht sehen. Ein wirklich gutes Spiel sollte also immer wenigstens eine Kapitelauswahl haben, die man IMMER erreichen kann, sodass solche Savegame-corruptions nicht so unnötig viel Schaden anrichten. Warum muss das Spiel überhaupt in mein Savegame schreiben, während es eigentlich grade die Welt lädt... naja egal.
In Assassins Creed geht es also um den Assassinen Altair, der zu Beginn des Spiels alle seine Ränge verliert und fast sein gesamtes Arsenal an Waffen und fast sein Leben. Ihr müsst also nun kleinere und später größere Aufträge für euren Meister erfüllen - die meistens daraus bestehen zu einer Stadt hin zu reiten, dort alle Aussichtspunkte (das sind höhe Türme, die euch einen Überblick über die nähere Umgebung ermöglichen) zu erklimmen, alle Bürger zu retten (vor den Wachen), Leute zu bestehlen, zu belauschen, Informanten (das sind auch Assassinen) einen kleinen Gefallen zu tun (wie zum Beispiel bestimmte Flaggen zu sammeln oder bestimmte Wachen in einer kurzen Zeit zu töten) und dann zum Büro des Verbindungsmannes zu gehen und letztlich den Obermotz des Stadtteils zu ermorden. Sobald ihr das getan habt, wird der Stadtalarm ausgelöst - ihr werdet jetzt also von allen Wachen in der gesamten Stadt gesucht.
Altair kann recht gut auf Gebäude hochklettern, auch wenn er dabei noch recht langsam ist verglichen mit seinen Nachfolgern. Außerdem stört die Steuerung etwas, die unglaublich überladen ist. Es gibt viele viele viele Funktionen für wenige Tasten, so habt ihr mit den Funktionstasten (X, Dreieck, Viereck und Kreis) bestimmte Funktionen belegt, drückt ihr dazu R1 kommt ihr in den auffälligen Modus und ihr rennt schneller. Außerdem sind die Funktionstasten mit neuen Funktionen belegt. Drückt ihr L1, und visiert damit eine Wache an, verändern sich die Funktionen erneut, und drückt ihr im Kampfmodus dann noch R1 und einen der Knöpfe haben die Knöpfe wieder andere Funktionen. AC ist zwar ein komplexes Spiel, aber es hätte mit Sicherheit auch andere Möglichkeiten gegeben.
Assassins Creed spiel sich für die meisten Teile recht gut und flüssig, von den ständigen Rucklern mal abgesehen - schließlich ist das Spiel eines der ersten Titel für die PS3 - die Entwickler wussten schlicht und ergreifend noch nicht, worauf sie beim Entwickeln eines Spiels für das neue System achten müssen. Aber leider hält sich Altair fast überall dran fest, springt grundsätzlich aber dann in den Abgrund, wenn ihr unbedingt wolltet, dass er sich irgendworan festhält. Außerdem kann er manch kurze Distanzen nicht nach oben springen, während er an der Wand hängt oder ihr müsst den Stick sehr komisch halten, damit er es dann doch tut.
Grafisch ist AC recht solide, wobei man dem Spiel sein Alter anmerkt. Die Gesichter wirken veraltet, klobig und wenig detailiert, die moderne Umgebung wirkt klinisch, und generell die Sache mit dem Animus kostet dem Spiel so unglaublich viel Atmosphäre. Hätte das Spiel mehr auf Realismus als auf Animus abgezielt, wäre da wohl noch mehr drin gewesen. Die Soundkulisse ist in Ordnung, wenn auch nicht überragend.
Empfohlen
Text von 01.03.2014