PC Review
Anno 1404 auf Windows
14.08.2014
Anno 1404 ist das vierte Spiel in der beliebten Anno-Aufbaustrategie-Spielserie, und immerhin das zweite, was eine 3D Engine verwendet um Objekte als 3D-Objekte darzustellen. Wieder spielt ihr in einer Inselwelt und baut euch auf einer Insel eine immer größer werdende Siedlung auf. Wie gut das funktioniert und ob das auch hier Spaß macht, erkläre ich euch hier.
Ich gehe hier nur ganz kurz auf die Einzelspielerkampagne ein, da ich hauptsächlich das Endlosspiel gespielt habe. Die Einstellungsmöglichkeiten um euer Endlosspiel leichter oder schwerer zu machen sind sehr großartig, so könnt ihr unter anderem verschiedene Gegner einstellen (bis zu drei KI-Gegner sind möglich), dazu könnt ihr Sandstürme einstellen, euer Startgeld und vieles mehr. So könnt ihr euer Endlosspiel und dessen Schwierigkeit sehr detailiert einstellen und könnt zum Beispiel Brände in eurer Stadt ausschalten, sodass ihr euch darauf nicht mehr konzentrieren müsst. Außerdem könnt ihr einstellen, ob ihr mit einem Kontor, einem vollen Kontor oder Schiffen starten wollt. Bei letzterem müsst ihr euch eine Insel aussuchen und ein Kontor errichten.
Die Inseln haben verschiedene Fruchtbarkeiten, so könnt ihr auf Südinseln zum Beispiel Daddeln oder Kaffee anbauen, wohingegen ihr auf den Nordinseln unter anderem Hanf, Kräuter oder Getreide anbauen könnt. Ihr solltet, wenn ihr euch eine Insel aussuchen sollt geschickt wählen, so sollten Most und Hanf wenigstens anbaubar sein. Gut ist auch, wenn sich Kräuter und Getreide anbauen lassen, was ihr aber erst später benötigt.
Eure Siedlung hat immer einen Marktplatz oder (bei orientalischen Siedlungen) einen Basar als Mittelpunkt. Drumherum müsst ihr im Einflussbereich des Marktplatzes die Bauernhütten errichten, und diese mit Wegen mit dem Marktplatz verbinden. Die Bauern wollen als erstes Fisch als Nahrung haben - eine etwas einseitige Ernährung, aber okay. Selbst die Bürger (die nächste Entwicklungsstufe) will nur Gewürze als Nahrungsmittel haben. Nun baut ihr also Fischerhütten an den Rand eurer Insel, das Verlangen nach Fisch wird übrigens später kaum unwichter, also bei einer größeren Siedlung, die weiter entwickelt ist, solltet ihr immer genügend Fischerhütten um eure Insel platzieren. Nun baut ihr Mosthöfe und eine Kapelle, dann sind eure Bauern bereit zum Aufstieg.
Durch einen Klick auf ein Bauernhaus, könnt ihr entnehmen, was diesem Bauernhaus fehlt, so könnte es sein, dass sich eure Fischvorräte gerade leeren, oder dass dieses Haus nicht im Einflussbereich eurer Kappele ist. Dann solltet ihr schleunigst anfangen, dem entgegenzuwirken. Es ist immer gut glückliche Menschen in eurer Siedlung unterzubringen. Auch durch den Klick auf das Wohnhaus, habt ihr die Möglichkeit für diese Entwicklungsstufe Steuern anzupassen. Wollt ihr horrend viele Steuern einnehmen, werden die Leute ausziehen, seid ihr moderat, dann ziehen die Leute ein. Nur euphorische Menschen sind aufstiegsbefähigt - also nur dann, wenn ihr so wenig wie möglich steuern verlangt und alle Bedürfnisse erfüllt habt.
Mit jedem Aufstieg eines Hauses wollen die Bewohner mehr und mehr Dinge. So begnügen sich die Bauern und Bürger noch mit einer Kapelle, muss es für die Patrizier oder Adligen später eine große Kirche sein. Es wird zunehmend schwieriger alles auf einer Insel bereitzustellen, vor allem solche Sache wie Bier oder Brot. Ihr braucht also relativ frühzeitig (vor allem dann, wenn eure Leute Gewürze das erste mal haben wollen) ein Schiff, mit dem ihr eine andere Insel besiedeln könnt. Dazu braucht ihr aber wieder Werkzeuge, die euch wahrscheinlich relativ schnell aus gehen werden. Das heißt eine Eisenerzader auf euer Insel suchen, und Eisenmine, -schmelze und Werkzeugschmiede bauen, sowie einen Köhler errichten, damit die Produktion von Werkzeug los gehen kann. Es ist auch möglich durch Handel Werkzeuge zu kaufen, allerdings ist das ziemlich teuer und andererseits sind die anderen KI-Spieler nur dann aktiv, wenn ihr sie bereits entdeckt habt und selbst dann handeln sie sehr zurückhaltend.
Das Besondere diesen Serienteils ist, dass ihr auch orientalische Siedlungen aufbauen könnt, der Nachteil ist, dass ihr euch dabei mit einem NPC gut stellen müsst. Jede Karte entält den Gesandten des Kaisers und einen Gesandten des Orients. Beim Gesandten des Kaisers kauft ihr euch Schriftrollen mit Ruhm (den ihr durch Aufträge erhaltet), mit denen ihr dann beim Gesandtes des Orients euch Ansehen verschafft. Erst dann handelt er mit euch und erst dann könnt ihr orientalische Gebäude bauen (darunter auch Gewürzplantagen oder der Basar für eure orientalische Siedlung).
Hinsichtlich der Plantagen haben mich verschiedene Sachen am Spiel gestört. Zum Einen sind die Abhängigkeiten hier deutlich umfangreicher, so kann zum Beispiel Getreide nicht auf allen Nordinseln gedeihen, was ich aus den Vorgängerspielen aber noch so gewohnt war. Das finde ich ziemlich schade, da es doch eine ganze Menge Spielfluss wegnimmt, wenn man seine Plantagen wieder wegreißen muss, weil man darauf nicht geachtet hat. Generell ist mir das Spiel einen Ticken zu komplex, da hier viel auf Kleinigkeiten geachtet werden muss, und geschaut werden muss, was wächst wo, und wie bringe ich das von dort zu meiner großen Hauptinsel. Was noch ein großer Nachteil ist, sind die Felder der Planatagen. So sind das jetzt nicht mehr die aus den ganz alten Teilen bekannten Feldstückchen (also Rechtecke), sondern hier sind die größere eingezäunte Felder. Anno 1404 bietet einen Algorithmus, der euch automatisch Felder platziert, allerdings achtet das Spiel dabei wenig darauf, wo eventuell mehr Platz ist (also in welche Richtung), wo ich wahrscheinlich weiterbauen will.
Die Siedlungen des Orients sind, genauso wie die des Abendlandes sehr schön anzuschauen. Die Inseln und das Meer sehen großartig aus, die einzelnen Leute auf den Straßen eurer Städte sind gut gemacht. Hier steckt viel Liebe drin. Allerdings die NPC, wenn die mit euch reden - was ohnehin schon extrem nervig ist, weil ich Siedeln will und nicht mit NPC quatschen - sieht das interessant aus. Die Soundkulisse ist gut gelungen.
Empfohlen
Text von 14.08.2014